12.07.2023 Aufrufe

UMWELT JOURNAL 2023-3

UMWELT JOURNAL Nr. 3/2023 mit den Themen: COVER: Der Energiezwilling - Themen: Biodiversität als Managementthema, EPCON 2023 Nachbericht, E-World energy & water Nachbericht, ECOMONDO 2023 Ausblick, Erneuerbare Energien in Österreich, Durstige Landwirtschaft, Resilienz in der Logistik; Buch: Plastikfresser und Turbobäume; Ausbildungen, Seminare, Kongresse

UMWELT JOURNAL Nr. 3/2023 mit den Themen:
COVER: Der Energiezwilling - Themen: Biodiversität als Managementthema, EPCON 2023 Nachbericht, E-World energy & water Nachbericht, ECOMONDO 2023 Ausblick, Erneuerbare Energien in Österreich, Durstige Landwirtschaft, Resilienz in der Logistik; Buch: Plastikfresser und Turbobäume; Ausbildungen, Seminare, Kongresse

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>UMWELT</strong>journal 3/<strong>2023</strong> | S20<br />

ENERGIE<br />

gie wird Wasser aus einem tiefergelegenen Reservoir in ein<br />

höhergelegenes Becken gepumpt. Wenn zusätzliche Energie<br />

benötigt wird, wird das Wasser aus dem oberen Becken abgelassen<br />

und durch Turbinen geleitet, um Strom zu erzeugen. Das<br />

Wasser fließt dann zurück ins untere Reservoir, wo es erneut verwendet<br />

werden kann.<br />

3. Beitrag zur Energiespeicherung: Pumpspeicherkraftwerke spielen<br />

eine entscheidende Rolle bei der Stabilisierung des Stromnetzes<br />

und der Ausgleichung von Angebot und Nachfrage. Sie<br />

können schnell auf Schwankungen im Strombedarf reagieren und<br />

innerhalb weniger Minuten Strom ins Netz einspeisen. Dies ist besonders<br />

wichtig bei der Integration von erneuerbaren Energien,<br />

da diese aufgrund ihrer intermittierenden Natur eine zuverlässige<br />

Speicherlösung erfordern.<br />

4. Zukünftige Entwicklung: Angesichts des wachsenden Ausbaus<br />

erneuerbarer Energien und des steigenden Bedarfs an Energiespeicherung<br />

gewinnen Pumpspeicherkraftwerke weiter an Bedeutung.<br />

Es wird erwartet, dass in den kommenden Jahren neue<br />

Projekte geplant und realisiert werden, um die Speicherkapazität<br />

weiter zu erhöhen.<br />

Der Bau von Pumpspeicherkraftwerken ist allerdings mit einigen<br />

Herausforderungen verbunden. Dazu gehören die Verfügbarkeit<br />

geeigneter Standorte, Umweltauswirkungen sowie finanzielle und<br />

technische Aspekte. Dennoch werden Pumpspeicherkraftwerke<br />

in Österreich als wichtige Komponente für die Energiewende und<br />

die Integration erneuerbarer Energien angesehen.<br />

Umwelteinflüsse<br />

Beim Bau und Betrieb von Pumpspeicherkraftwerken sind unterschiedliche<br />

Umwelteinflüsse zu beachten. Die wichtigsten Aspekte<br />

sind:<br />

1. Landschaftliche Auswirkungen: Pumpspeicherkraftwerke erfordern<br />

oft den Bau von Staudämmen und Reservoirs in hügeligen<br />

oder bergigen Regionen. Dies kann Auswirkungen auf die Landschaft<br />

haben, einschließlich der Veränderung des natürlichen<br />

Flussverlaufs, der Überflutung von Flächen und der Veränderung<br />

des Ökosystems in und um den Stausee.<br />

2. Auswirkungen auf Wasserressourcen: Der Bau eines Pumpspeicherkraftwerks<br />

kann Auswirkungen auf Wasserressourcen haben.<br />

Die Wasserentnahme aus Flüssen oder Seen für das obere Reservoir<br />

kann den Wasserhaushalt beeinflussen und Auswirkungen<br />

auf die Flora und Fauna im Gewässer haben. Es ist wichtig sicherzustellen,<br />

dass die Wasserentnahme nachhaltig erfolgt und die<br />

ökologischen Auswirkungen minimiert werden.<br />

3. Umweltauswirkungen des Bauprozesses: Der Bau von Pumpspeicherkraftwerken<br />

erfordert umfangreiche Bauarbeiten, die mit<br />

Lärm, Bodenversiegelung und der Freisetzung von Baustoffen<br />

verbunden sein können. Es ist wichtig, geeignete Maßnahmen<br />

zu ergreifen, um die Umweltauswirkungen während des Baus zu<br />

minimieren, wie beispielsweise den Einsatz von Erosionsschutzmaßnahmen<br />

und die Wiederherstellung der Baustellen nach Abschluss<br />

der Arbeiten.<br />

4. Auswirkungen auf die Fauna: Der Bau von Staudämmen und<br />

Reservoirs kann die Lebensräume von Pflanzen und Tieren beeinflussen.<br />

Dies kann zur Veränderung der lokalen Ökosysteme<br />

führen und Auswirkungen auf die Wanderwege von Fischen, die<br />

Brutgebiete von Vögeln und andere Tierarten haben. Es ist wichtig,<br />

Maßnahmen zu ergreifen, um die Auswirkungen auf die Fauna<br />

zu minimieren, wie beispielsweise die Bereitstellung von Fischaufstiegen<br />

oder den Schutz wichtiger Lebensräume.<br />

5. Energiebedarf für den Pumpvorgang: Pumpspeicherkraftwerke<br />

benötigen Energie, um das Wasser in das obere Reservoir zu<br />

pumpen. Dieser Energiebedarf sollte bei der Betrachtung der<br />

gesamten Energiebilanz berücksichtigt werden. Es ist wichtig sicherzustellen,<br />

dass die Umweltauswirkungen der Energieerzeugung<br />

für den Pumpvorgang minimal sind, beispielsweise durch<br />

den Einsatz erneuerbarer Energien.<br />

Es ist entscheidend, dass bei Planung, Bau und Betrieb von Pumpspeicherkraftwerken<br />

strenge Umweltauflagen und -vorschriften<br />

eingehalten werden, um die Umweltauswirkungen zu minimieren<br />

und den Schutz der natürlichen Ressourcen zu gewährleisten.<br />

Energieproduktion in Österreich<br />

Im Jahr 2020 betrug die Gesamtproduktion von Energie in Österreich<br />

rund 65,2 Terawattstunden (TWh). Diese Gesamtproduktion<br />

umfasst sowohl erneuerbare als auch nicht-erneuerbare<br />

Energiequellen.<br />

Die Verteilung der Energieproduktion nach Quellen sieht so aus:<br />

1. Erneuerbare Energien: Erneuerbare Energien spielten eine bedeutende<br />

Rolle in der Energieproduktion Österreichs. Im Jahr<br />

2020 stammten etwa 81% der Gesamtproduktion von erneuerbaren<br />

Energien. Diese umfassen Wasserkraft, Windenergie, Photovoltaik,<br />

Biomasse und andere erneuerbare Quellen.<br />

2. Nicht-erneuerbare Energien: Der Anteil nicht-erneuerbarer<br />

Energien an der Gesamtproduktion lag 2020 bei etwa 19%. Diese<br />

umfassen fossile Brennstoffe wie Erdgas, Kohle und Erdöl.<br />

Position Österreichs in Europa<br />

Österreich gehört zu den Ländern Europas, die einen hohen Anteil<br />

an erneuerbaren Energien in ihrer Energieproduktion aufweisen.<br />

Die genaue Position von Österreich im Vergleich zu anderen Ländern<br />

variiert je nach Betrachtung und Messgröße.<br />

Gemessen an der Anteil der erneuerbaren Energien an der<br />

Bruttoinlandsstromerzeugung liegt Österreich in Europa oft im<br />

oberen Bereich. Laut Eurostat-Daten für das Jahr 2019 betrug<br />

der Anteil der erneuerbaren Energien an der Bruttoinlandsstromerzeugung<br />

in Österreich etwa 74%. Dies platzierte Österreich auf<br />

dem vierten Platz in der Europäischen Union, hinter Schweden,<br />

Finnland und Lettland.<br />

In Bezug auf die gesamte Energieproduktion, einschließlich Wärme<br />

und Verkehr, hat Österreich ebenfalls einen beträchtlichen<br />

Anteil erneuerbarer Energien. Laut Daten des Internationalen<br />

Wirtschaftsforums Regenerative Energien (IWR) für das Jahr<br />

2020 betrug der Anteil erneuerbarer Energien an der Gesamt-

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!