UMWELT JOURNAL 2023-3
UMWELT JOURNAL Nr. 3/2023 mit den Themen: COVER: Der Energiezwilling - Themen: Biodiversität als Managementthema, EPCON 2023 Nachbericht, E-World energy & water Nachbericht, ECOMONDO 2023 Ausblick, Erneuerbare Energien in Österreich, Durstige Landwirtschaft, Resilienz in der Logistik; Buch: Plastikfresser und Turbobäume; Ausbildungen, Seminare, Kongresse
UMWELT JOURNAL Nr. 3/2023 mit den Themen:
COVER: Der Energiezwilling - Themen: Biodiversität als Managementthema, EPCON 2023 Nachbericht, E-World energy & water Nachbericht, ECOMONDO 2023 Ausblick, Erneuerbare Energien in Österreich, Durstige Landwirtschaft, Resilienz in der Logistik; Buch: Plastikfresser und Turbobäume; Ausbildungen, Seminare, Kongresse
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die richtigen Schlüsse für die Politik, Wissenschaft<br />
und Industrie zu ziehen, wird erfolgsentscheidend<br />
für den Standort Österreich bzw. Europa<br />
sein. Ich freue mich, dass wir mit dem ASCII<br />
einen Beitrag zur nachhaltigen Absicherung von<br />
Lieferketten und Produktionsnetzwerken liefern<br />
werden. Der VNL ist das größte Netzwerk in der<br />
Logistik und Österreich, und wir werden unsere<br />
Verbindungen in die Industrie und Wirtschaft in<br />
das Supply Chain Intelligence Institut Austria einbringen.<br />
ASCII stellt Daten- und Wissensgrundlagen zur<br />
Verfügung und fungiert als erster Ansprechpartner<br />
für die Analyse, Bewertung und Ableitung<br />
von Handlungsempfehlungen für zeitkritische<br />
und komplexe Fragestellungen im Zusammenhang<br />
mit Wertschöpfungsketten. Gefördert wird<br />
das ASCII vom Bundesministerium für Arbeit und<br />
Wirtschaft sowie dem Land Oberösterreich.<br />
UJ: Das Klimaschutzministerium BMK hat jüngst<br />
den Masterplan Güterverkehr 2030 präsentiert.<br />
Wie beurteilen Sie den Inhalt dieses Plans und<br />
welche Stärken und Schwächen sehen Sie darin<br />
enthalten?<br />
Staberhofer: Es sind wenig konkrete Projekte im<br />
Masterplan Güterverkehr (MGV). Zu meiner Überraschung<br />
wird der Einzelwagenverkehr im Schienengüterverkehr<br />
wieder unterstützt. Man weiß<br />
seit vielen Jahren, dass der Einzelwagenverkehr<br />
für die Eisenbahnen nicht wirtschaftlich darstellbar<br />
ist. Warum wird wertvolles Subventionsgeld/<br />
Steuergeld vom Staat für die Unterstützung dieses<br />
unwirtschaftliches Verkehrssystems vergeudet?<br />
Dieses Geld wäre für eine Förderung von<br />
neuen, zusätzlichen Intermodalzügen, um ein<br />
breiteres Angebot am Markt zur Verfügung zu<br />
stellen, viel besser aufgehoben. Wenn der Modalsplit<br />
von 31 Prozent auf 40 Prozent gehoben<br />
werden soll, bedeutet das eine Erhöhung der<br />
Mengen um 30 Prozent.<br />
Wie sich das mit den verfügbaren Trassen, noch<br />
dazu mit der beabsichtigen Mobilitätsverlagerung<br />
im Personenverkehr von der Straße auf die<br />
Schiene ausgehen soll, ist mir nicht klar. Das Anführen<br />
von 45 Prozent Leerfahrten der österreichischen<br />
Unternehmer im Straßengüterverkehr<br />
ist inhaltlich irreführend.<br />
Wenn ein Straßentransportunternehmen im konventionellen<br />
Verkehr diesen Prozentsatz an Leerfahrtkilometer,<br />
und nur die sind relevant, haben<br />
würde, könnte dieser nicht überleben. Derartige<br />
Aussagen sind zu unterlassen, weil damit einfach<br />
eine völlig falsche Erwartungshaltung erzeugt<br />
wird. Leerfahrtkilometer plus 10 Prozent von der<br />
Gesamtleistung kann sich kein Transporteuer<br />
leisten, gute Unternehmen agieren deutlich unter<br />
10 Prozent. Thema E-Mobilität: Folgende Widersprüche<br />
bzw. ungelöste Probleme sehe ich hier:<br />
Ein E-Lkw kostet heute mindestens den doppelten<br />
Preis wie ein herkömmlicher Verbrenner. Die<br />
AfA ist im KM-Peis (Fernverkehr) heute rund 30<br />
Prozent. Verdoppelt sich der Kaufpreis des Lkw<br />
erhöht das den KM-Preis um 30 Prozent gegenüber<br />
einer KM-Kalkulation auf Basis Verbrenner.<br />
Kein Verlader bezahlt das aus Idealismus.