Golf und Business Magazin 02/2023

EDITORIAL
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Auf ein Wort
Editorial
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
ich bin immer noch beeindruckt. Mein Interview
mit dem Long Drive World Champion
Martin Borgmeier hatte es in sich und
es wirkt nach. Die Dynamik und Wucht, die
der 30-Jährige bei seinen Wettbewerben
par excellence auslebt, versprüht er auch
im Gespräch. Während unseres knapp
einstündigen Telefonats war er immer in
Bewegung. Zuerst im Auto, dann zu Fuß.
Atmete mal leise, mal schwerer. Ich weiß
nicht genau, wohin er mich fernmündlich
überall mit hingenommen hat, aber es
hätte mich nicht gewundert, gleich atmosphärisch
in Borgmeiers Fitnessstudio einzutauchen.
Zwischen Frage und Antwort
schnell einen Satz an der Beinpresse eingebaut
und weiter geht’s? Oder doch ein
paar Abschläge auf der nächstgelegenen
Range trainieren, situationsbedingt natürlich
einhändig – und mit der anderen das
Handy ans Ohr pressen? Es wäre diesem
Energiebündel zuzutrauen gewesen.
Denn Martin Borgmeier ist ein vielbeschäftigter
Mann, und Stillstand bedeutet offensichtlich
Rückschritt für ihn. Business-
Ideen hat er en masse: Dass er seinem
Sport in Europa zum Durchbruch verhelfen
will, ist seine Mission. Das professionelle
Tauchen nach hochwertigen Golfbällen und
deren Weiterverkauf eines seiner lukrativen
Geschäftsmodelle, und das tägliche
Generieren von Inhalten für seine sozialen
Kanäle eine marken- und reichweitenbildende
Notwendigkeit. Beispiel gefällig?
Kürzlich ließ er sich dabei filmen, wie er
am Abschlag steht und den Ball abschlägt.
Er rollte bei 299 Metern aus. Insider werden
sich jetzt fragen, wieso denn nur 299
Meter weit? Der amtierende Long-Drive-
König hat doch schon 390 Meter weit geschlagen.
Richtig! Nur noch nicht mit dem
Putter – wie in diesem Fall. Der Clip erzielte
ebenfalls ordentlich Reichweite: Binnen
weniger Tage hatten 140.000 Follower „gefällt
mir“ geklickt.
Ein äußerst angenehmes Kontrastprogramm
erlebte ich wenige Tage später
„Auf einer Runde mit Eva Grossmann“. Die
Ruhe und die Ausgeglichenheit, die von der
Inhaberin der Galerie Voigt in Nürnberg
ausginge, wirkten erdend und entschleunigend
auf mich. Mein Spiel profitierte, wobei
die Dynamik und Wucht eines Martin Borgmeiers
meinen Abschlägen schon auch gut
getan hätte. Manchmal sogar meinen Putts
– gerade dann, wenn der Ball wieder einmal
sein Ziel nicht ansatzweise erreichen
sollte...
Viel Spaß bei der Lektüre wünscht:
Stefan Jablonka
Chefredakteur GOLF & BUSINESS