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Golf und Business Magazin 02/2023

Golf und Business Magazin für die Metropolregion Nürnberg 02/2023

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ESSEN UND TRINKEN<br />

57<br />

Im Restaurant HIO in Hilzhofen kommen Zutaten<br />

aus dem eigenen Anbau auf den Tisch<br />

Hier kocht der Acker<br />

Pittoresk liegt der „Landgasthof Meier“ in Hilzhofen zwischen<br />

dem Jura <strong>Golf</strong> Hilzhofen, <strong>Golf</strong>club am Habsberg <strong>und</strong> der Jura<br />

<strong>Golf</strong> Akadamie <strong>und</strong> ist deshalb auch bei vielen <strong>Golf</strong>ern bekannt<br />

für seine hochwertige, saisonale <strong>und</strong> regionale Küche. Im Juni<br />

wurde der Landgasthof zudem neu mit einer roten Haube im<br />

Gourmet-Führer "Gault & Millau" ausgezeichnet. Jetzt haben die<br />

Inhaber Michael <strong>und</strong> Claudia Meier eine neue, äußerst spannende<br />

Lokalität eröffnet: Mit dem Restaurant „HIO“ will das<br />

Ehepaar einen weiteren Michelin-Stern in die schöne Oberpfalz<br />

holen.<br />

oking“ nennt sich das. Moritz Techet arbeitet mit zwei Sous-<br />

Chefs an den Kreationen, die inspiriert sind von der klassischfranzösischen<br />

<strong>und</strong> modern-nordischen sowie japanischen<br />

Küche. Überraschen möchte er seine Gäste - mit zunächst<br />

scheinbar simplen Gerichten, die auf dem Teller ihre ganze Geschmacksvielfalt<br />

entfalten.<br />

Platz für 16 Gäste hat das kleine, feine „HIO“, dessen Küche Moritz<br />

Techet als Küchenchef leitet. Der 25-Jährige kann bereits auf<br />

eine beträchtliche Erfahrung zurückblicken: Er hat in verschiedenen<br />

Sterne-Restaurants, darunter bei Heinz Winkler <strong>und</strong><br />

Christian Bau, sowie in den 2-Sterne-Restaurants „Gastrologik“<br />

in Stockholm <strong>und</strong> „Koks“ auf den Faröer Inseln gearbeitet. Nun<br />

also die Oberpfalz <strong>und</strong> das „HIO“ – Unverfälscht. Ehrlich. Verwurzelt.<br />

Minimalistisch: „Wir hören zu <strong>und</strong> schauen hin, was<br />

unser eigener Acker, unsere Weiden <strong>und</strong> Wälder - unsere Heimat,<br />

Hilzhofen, uns sagen <strong>und</strong> nehmen dankbar wahr, was sie<br />

uns zurückgeben“, so das Credo. Die Jahreszeit, der Tag, sogar<br />

der Augenblick geben die Speisenfolge vor.<br />

„Der Acker kocht“ ist das Thema der neuen Lokalität, deren<br />

Küche regionale, bio-zertifizierte <strong>und</strong> so weit wie möglich aus<br />

eigenem Anbau stammende Produkte verarbeitet. Auch das<br />

Fleisch stammt aus artgerechter Haltung <strong>und</strong> wird „Nose – to<br />

– Tail“ verwendet. Wichtig ist dem Ehepaar Meier darüber hinaus<br />

Nachhaltigkeit, Energieeinsparung <strong>und</strong> Müllvermeidung<br />

- <strong>und</strong> das seit 25 Jahren. Ihr Landgasthof wurde bereits mit dem<br />

grünen Michelin-Stern für Nachhaltigkeit <strong>und</strong> dem „Bib Gourmand“<br />

ausgezeichnet.<br />

Das Menü im „Hio“ beginnt mit einem „Amuse-Bouche“ – allerdings<br />

nicht am fein gedeckten Tisch. Nach einem Empfang in<br />

der „HIO Pergola“ geht es für die gespannten Gäste erst einmal<br />

zum Acker, besser gesagt, zu den Gemüse- <strong>und</strong> Kräuterbeeten,<br />

wo der Küchenchef sie begrüßt. Denn von dort stammt das Gemüse<br />

in Demeter Qualität. Und die Gäste können die Produkte,<br />

die später in raffinierter Form auf dem Teller liegen werden, im<br />

Urzustand riechen <strong>und</strong> sehen. Erst danach öffnet sich die Türe<br />

des von der bekannten Nürnberger Innenarchitektin Katja Reiter<br />

minimalistisch gestalteten Restaurants, in dem das Sieben-<br />

Gänge-Menü nun kredenzt wird.<br />

Das geschmackvolle Interieur musste ebenfalls dem Anspruch<br />

Regionalität gerecht werden: Das eigens in der Region angefertigte<br />

Mobiliar sowie Lampen, Wände, Boden <strong>und</strong> Deko-Elemente<br />

sind in den gleichen Naturtönen gehalten. Dabei spielt auch<br />

immer der Acker eine Rolle: Für die Wand haben die Meiers<br />

eine Farbe anmischen lassen, die Großteils aus eigener Ackererde<br />

stammt. „Das ist unsere eigene Erde, auf der draußen unser<br />

Gemüse <strong>und</strong> unsere Kräuter wachsen. Diese nach drinnen zu<br />

holen, unterstreicht den naturverb<strong>und</strong>enen Charakter unseres<br />

HIO“, sagt Claudia Meier. Fast schon sakral wirkt der dominante<br />

Küchenblock. Große Kunst gibt es auch: Das lila-farbene Graffiti<br />

„Der Acker kocht“ hat der bekannte Künstler Kid Crow (Carlos<br />

Lorente) an eine Wand gesprüht.<br />

Im „HIO“ dürfen die Gäste nicht nur schlemmen, sondern auch<br />

in die Töpfe gucken <strong>und</strong> kulinarische Fragen stellen, „Frontco-<br />

Lauch, Blumenkohl sowie Walnuss mit Walnussblatt-Öl, das<br />

von einem Baum vor der Tür kommt, werden zum Kunstwerk<br />

auf dem Teller. Sauerampfer trifft beispielsweise im Dessert auf<br />

Erdbeeren vom letzten Sommer <strong>und</strong> geräucherte Sahne.<br />

Techet platziert die Eismaschine schon mal mitten im Gastraum,<br />

das Brioche-Brot kommt warm <strong>und</strong> frisch direkt aus dem Ofen<br />

auf den Tisch. „Sinn spiegelt das wider, wie ich kochen möchte.<br />

Es ist meine Denkweise, die Dinge zu hinterfragen <strong>und</strong> unsere<br />

Gäste mit scheinbar simplen Gerichten zu überraschen. Herausragende<br />

Sterneküche wird nicht herausragender, in dem<br />

man die exotischsten Zutaten r<strong>und</strong> um den Globus einfliegen<br />

lässt. Nicht weil es Mode ist, sondern weil es Sinn ergibt“, erklärt<br />

der Küchenchef.<br />

Katja Jäkel<br />

HIO – Der Acker kocht<br />

Hilzhofen 18<br />

92367 Pilsach – Hilzhofen<br />

www.hio-restaurant.de<br />

Telefon (09186) 237<br />

Öffnungszeiten<br />

Donnerstag bis Samstag, ab 17:30 Uhr<br />

sowie Sonntag ab 14:30 Uhr

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