Golf und Business Magazin 02/2023

AUF EINE RUNDE MIT...
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Reichstag in Berlin. Die vielen Vernissagen
mit James Rizzi, wo wir einen Türsteher benötigten,
um den Einlass zu begrenzen. Thomas
Baumgärtel „Der Bananensprayer“ mit einer
Sprayer Performance und immer wieder Jörg
Döring, den wir im Herbst erneut ausstellen.
Ihr Sohn arbeitet inzwischen auch schon 25 Jahren
mit Ihnen gemeinsam in der Galerie...
Grossmann: Björn hat Betriebswirtschaft
studiert und lange sah es danach aus, dass
er in den IT-Bereich geht. Nachdem er aber
als Kind schon immer mal in der Galerie mithelfen
musste, hat er auch gemerkt, dass es
schon was Tolles ist, was wir machen und hat
dann auch mit Freude dauerhaft angefangen.
Wenn der Sohn mit der Mutter beruflich gemeinsame
Sache macht, zeugt das von einem besonders
guten Verhältnis, oder?
Grossmann: Um ehrlich zu sein: Es war gerade
am Anfang nicht so leicht. Aber wir haben
uns dann die Aufgaben so geteilt, dass wir
uns da auch nicht in die Quere kommen. So
sind wir ein gutes Gespann geworden. Er ist
hauptsächlich für das Betriebswirtschaftliche,
die Mitarbeiter und den Onlinehandel
verantwortlich. Inzwischen besteht Galerie
Voigt aus vier Bereichen an drei Standorten:
Die Kunstgalerie nebst Onlineshop in der
Kaiserstraße, Galerie Voigt Schmuck in der
Oberen Wörthstrasse und unser Bilderrahmenatelier
in der Äußeren Sulzbacherstrasse.
Ich treffe die Auswahl der Marken, den Einkauf,
plane Kundenevents, kümmere mich um
die Ausstellungen und den Marketingbereich.
Messen und Atelierbesuche machen wir Gemeinsam,
die Freude am Entdecken neuer
Künstler und Designer teilen wir uns gerne.
Ihrer Sicht nachvollziehbar?
Grossmann: Letztlich gibt aber nun mal
der Markt den Preis vor. Und es gibt eben
Künstler, wie Gerhard Richter, die nur wenige
Werke im Jahr machen und die will dann
natürlich jeder haben und die Preise schießen
in die Höhe. Aber klar, der internationale
Kunstmarkt hat nicht immer den besten Ruf,
weil manche Strukturen eher undurchsichtig
sind. Aber das ist nicht unser Metier. Da sind
wir viel zu bodenständig.
Gibt es aktuell einen besonderen Trend?
Grossmann: Es ist ein bisschen wie in der
Mode: Früher gab es da viel mehr Trends. Im
Moment ist alles da – angefangen von Realismus
über Pop-Art. Ich muss sagen, es gibt
viele spannende Sachen, aber aus meiner
Sicht keinen klaren Trend. Für mich ist ohnehin
künstlerische Qualität ausschlaggebend.
Was hängt bei Ihnen zu Hause an der Wand?
Grossmann: Ich liebe großformatige Malerei
und Werke, die etwas Geheimnisvolles, Fremdes
zeigen, wo man überlegen muss, was sich
dahinter verbirgt und die man nicht gleich im
ersten Moment erfassen kann.
Wechseln Sie die Bilder auch mal aus?
Grossmann: Ja, das hat es schon gegeben.
Teilweise, weil die Bilder, die ich zu Hause
hängen hatte, wieder nachgefragt wurden von
Kunden. Ich bin ja doch Händler und deshalb
habe ich sie dann wieder verkauft. Eigentlich
brauche ich aber die Beständigkeit, deshalb
wechsle ich nicht so viel.
Gibt es Künstler oder Kunst, die einen besonderen
Bezug zum Golf haben?
Grossmann: Es gibt Künstler, die selbst Golf
spielen und sich mit Schwungstudien beschäftigt
haben. Und es gibt schon auch eine
gewisse Nachfrage von Golfern, die sich freuen,
wenn Sie ein Golfmotiv zu Hause aufhängen
können.
Wie steht es um die Kunst auf den Golfplätzen?
Grossmann: Ich finde es generell schön, ästhetische
Dinge zu sehen sind. Und das muss
auch nicht nur Kunst sein. Hier in Fürth fällt
mir jedes Mal die Formation der leider abgestorbenen
Bäume auf, die als Baumstümpfe
stehen gelassen wurden und zur LAND ART
geworden sind. Am Reichswald gibt es am
Rande einer Bahn ein schönes Sandsteinkreuz,
das ich jedes Mal wahrnehme und das
mir sehr gut gefällt. Und in Gerhelm gibt es in
einem kleinen Tal eine schöne Felsformation,
die ich inspirierend finde. Auch die architektonisch,
künstlerisch gestalteten Stillen Örtchen
in Lauterhofen finde ich toll und sehr
gelungen.
Ist Golf in gewisser Weise auch Kunst für Sie?
Grossmann: Also die, die es können, sind für
mich schon auch Künstler.
Interview: Stefan Jablonka
Wo liegt ihr Herz: Schmuck oder Kunst?
Grossmann: Das kann ich nicht trennen. Ich
liebe beides.
Die Freude, mit der Eva Grossmann auf eine Runde geht, sieht man ihr einfach an.
Worauf legen Sie als Galerie besonderen Wert?
Grossmann: Sowohl bei Kunst als auch beim
Schmuck legen wir großen Wert auf Dinge die
ein Alleinstellungsmerkmal haben, qualitativ
sehr hochwertig und eigenständig sind und
die es nicht an jeder Ecke gibt.
Kunstliebhaber oder Investoren: Sind alle gleich
Käuferschichten gleich gerne bei Ihnen gesehen?
Grossmann: Wir sehen uns in Nürnberg als
Einsteigergalerie, viele unserer Kunden sind
über die Jahre zu Kunstsammlern geworden.
Wir beraten selbstverständlich auch Kunden,
die sich bisher noch nicht mit Kunst beschäftigen
konnten. Wir legen dabei Wert darauf,
dass jeder, der Lust auf Kunst hat, etwas
Schönes und Bezahlbares in unseren Räumen
findet.
Oft werden für Kunst exorbitante Summen bezahlt.
Man denke nur an Gerhard Richter. Aus