Golf und Business Magazin 02/2023

ESSEN UND TRINKEN
62
gebiet an und erstreckt sich über eine sanft
geschwungene Landschaft, deren Weite sich
von den Anhöhen aus gut erschließt. Dazwischen
Burgen und Schlösser, die anderenorts
nur durch das Wort Castello mehr Romantik
versprechen. So findet sich im Zentrum von
Ipsheim die stolze Burg Hoheneck. In der
Nähe von Ippesheim sorgt das großzügige
Schloss Frankenberg mit seinen mittelalterlichen
weißen Statuen und dem Ausblick für
toskanisches Flair.
Die räumliche Nähe ist natürlich nicht das
alleinige ausschlaggebende Kriterium.
Schmecken muss der Wein vor allem. Und
Qualitätsstandards erfüllen. Die Weingüter
sind ebenso handverlesen wie deren Tropfen.
„Die Weine sind zwar nicht bio, aber unsere
Winzer versuchen weitgehend, bio-zertifizierungsnah
zu arbeiten. Beim Ausbau
der Weine wird zum Teil auf Spontangärung
gesetzt – also versucht, auf den Zusatz von
Reinzuchthefen zu verzichten.“ Neben den
intensiven Gesprächen mit den Winzern hat
Christian Schätz bei der IHK Würzburg zudem
die Prüfung zum Assistent Sommelier
abgelegt.
Christian, Gabi und Tom Schätz (CGT Regio Weine).
Seit das Familienprojekt CGT Regio Weine
vor gut zwei Jahren an den Start gegangen ist,
hat sich das zu diesem Zweck umgebaute Lager
im Hof gut gefüllt. Rund 100 verschiedene
Weine stehen auf der Karte: Weißweine, Rotweine,
Rosés, weiß gekelterter Rotwein, Sekt
und Secco – also Weine, die durch den Zusatz
von Kohlensäure zum prickelnden Vergnügen
werden. Es gibt Silvaner, Weiß- und
Grauburgunder, Scheurebe, Spätburgunder,
Merlot oder Domina.
Vergebens sucht man im Internetshop von
Regio Weine nur den Müller-Thurgau und
die in Franken nahezu untrennbar daran gekoppelte
Abfüllart Bocksbeutel. Wie sehr es
auf die richtige Verpackung ankommt, zeigt
das Beispiel des Johanniter, eine Ende der
1960er Jahre gezüchteten pilzwiderstandsfähige
Rebsorte. Ein Wein mit fruchtiger Note,
dem Christian Schätz eine „hohe Fließgeschwindigkeit“
bescheinigt. „So gut der Wein
schmeckt - sein Name erinnerte Viele eher
an Rettungssanitäter.“ Also benannte der
Marketingfachmann die Flaschen mit Einverständnis
von Winzer Hofmann kurzerhand
um. Als #Johann kommt die Rebsorte
jetzt gut an und hat vor allem auch junge
Leute auf den feinen Geschmack mittelfränkischen
Weins gebracht.
Anja Kummerow