30.07.2023 Aufrufe

Golf und Business Magazin 02/2023

Golf und Business Magazin für die Metropolregion Nürnberg 02/2023

Golf und Business Magazin für die Metropolregion Nürnberg 02/2023

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

AUS DEN CLUBS<br />

8<br />

Pro vom 1. GC Fürth gewann Dieter Praun-Trophy <strong>und</strong> PGA Seniors Championship<br />

Die späte Reifeprüfung<br />

des Nick Burdekin<br />

FÜRTH/IFFELDORF – Darauf musste er lange warten. Mit dem Sieg bei der Dieter Praun-Trophy <strong>und</strong> der PGA Seniors Championship<br />

holte sich Nick Burdekin zwei vielbeachtete Titel. Für den PGA Professional des 1. GC Fürth ging damit nicht weniger als ein<br />

Jugendtraum spät in Erfüllung. Und der könnte erst der Anfang sein.<br />

ich in Sankt Eurach nicht machen darf <strong>und</strong> wo<br />

ich den Ball nicht hinspielen sollte.“<br />

Beim <strong>Golf</strong>club Fürth, wo Burdekin seit 1997<br />

als Pro arbeitet <strong>und</strong> längst eine zweite Heimat<br />

gef<strong>und</strong>en hat, haben sie vor dem Live-<br />

Ticker mächtig mitgefiebert. Viele Fre<strong>und</strong>e<br />

<strong>und</strong> Weggefährten hat der aus Solihull südlich<br />

von Birmingham stammende Engländer<br />

in der Kleeblattstadt gef<strong>und</strong>en. Der Einstieg<br />

wurde ihm leicht gemacht, „viele Menschen<br />

haben mir geholfen. Mit allem, was man eben<br />

in Deutschland so braucht.“<br />

In den ersten Tagen nach dem Doppelsieg<br />

musste sich Burdekin manchmal kneifen, zu<br />

irreal schien das gewesen zu sein, was er da<br />

erlebt hatte. Auf dem w<strong>und</strong>erschönen Platz in<br />

St. Eurach mit pfeilschnellen Grüns jenseits<br />

der 10 auf dem Stimpmeter bewies er sich <strong>und</strong><br />

der Konkurrenz, dass sich harte Arbeit auch<br />

im etwas fortgeschritteneren Alter durchaus<br />

lohnen kann. „Das war auch für mich selbst<br />

eine riesige Überraschung“, gibt der 53-jährige<br />

Engländer im Gespräch mit „<strong>Golf</strong> & <strong>Business</strong>“<br />

unumw<strong>und</strong>en zu. Es war sein erster Sieg bei<br />

einem Turnier, das über drei Tage ging.<br />

Dabei hatte es zunächst gar nicht danach ausgesehen,<br />

als könnte Burdekin in dem illustren<br />

Feld um den Sieg <strong>und</strong> den damit verb<strong>und</strong>enen<br />

Titel des Deutschen Meisters in der Klasse<br />

der PGA-<strong>Golf</strong>er über 50 Jahre wetteifern. Seine<br />

Einspielr<strong>und</strong>e verlief wenig hoffnungsvoll<br />

oder war – wie er später lächelnd einräumen<br />

konnte - „ziemlich schlecht“. Ein Gutes hatte<br />

diese Erfahrung aber doch: „Ich habe viel gelernt<br />

aus dieser R<strong>und</strong>e. Ich wusste genau, was<br />

1<br />

Auf dem anspruchsvollen Par-71-Platz, auf dem<br />

zwischen 1994 <strong>und</strong> 1996 die BMW International<br />

Open ausgetragen worden waren, versuchte<br />

es Burdekin mit einer defensiven Strategie.<br />

„Es ging darum, den Ball im Spiel zu halten“,<br />

beschreibt er seine Taktik. Lediglich an drei<br />

Bahnen zückte er den Driver am Abschlag, ansonsten<br />

beließ er es bei Eisen <strong>und</strong> Holz <strong>und</strong> kam<br />

damit gut unter dem emsig blasenden Wind<br />

hindurch. „So hatte ich mein Spiel unter Kontrolle“,<br />

sagt er. Gefährliche Situationen konnte<br />

Burdekin so vermeiden. Auch wenn er r<strong>und</strong><br />

ums Grün, „ein bisschen rusty“, also eingerostet,<br />

war, traf er die Grüns in Regulation <strong>und</strong><br />

schaffte es, trotz vieler Zwei-Putts zumeist mit<br />

einem Par vom Grün zu gehen. Nach 36 Löchern<br />

lag der Engländer mit dem fränkischen Akzent<br />

gleichauf mit seinen Landsleuten Peter Martin,<br />

Mark Stevenson sowie Ex-Profi Thomas Gögele.<br />

2<br />

3<br />

„Da ist man nervlich schon belastet“, beschreibt<br />

Burdekin seine Verfassung vor dem<br />

Finaltag. In diesem Moment konnte er aber<br />

auf etwas zurückgreifen, womit er sich in der<br />

jüngeren Vergangenheit intensiv befasst hatte.<br />

„Mental Coaching“, nennt er das. Bücher<br />

hat er zu dem Thema gelesen <strong>und</strong> eine ganze<br />

Menge Lehrvideos im Internet studiert. „Es<br />

hat mir geholfen, die innere Ruhe zu finden.<br />

Das ist wichtig, um mit Stress <strong>und</strong> Nervosität<br />

umzugehen.“<br />

Am Finaltag hatte er seine Emotionen auch<br />

dann im Griff, als es im Schlussspurt richtig<br />

eng wurde: Nach einer Bogeyserie zwischen<br />

der 14 <strong>und</strong> 16 blieb er ruhig <strong>und</strong> konzentriert,<br />

legte ein Birdie an der 17 nach <strong>und</strong> schob am<br />

Schlussloch einen Putt aus zwei Metern zum<br />

erneuten Birdie <strong>und</strong> dem damit verb<strong>und</strong>enen<br />

Stechen ein. „Vorher wäre ich mich Platz zwei<br />

super zufrieden gewesen. Was konnte also<br />

schon passieren?“<br />

Nach dem geteilten ersten Zusatzloch sollte<br />

die Entscheidung im Duell mit dem amtierenden<br />

Deutschen <strong>Golf</strong>lehrermeister der Senioren,<br />

Martin Hastie, fallen. An der 9, einem Par<br />

4 über 397 Meter, gelang Burdekin ein perfekter<br />

Abschlag, der zuvor stark auftrumpfende<br />

Schotte lag dagegen abseits in der Penalty-<br />

Area <strong>und</strong> kassierte einen Strafschlag. „Ich<br />

wusste, dass ein Par reicht“, sagt Burdekin<br />

augenzwinkernd: „Und der Put ist dann auch<br />

ausnahmsweise gefallen.“<br />

Dieser Doppelsieg ist für Burdekin der Lohn<br />

harter Mühen <strong>und</strong> einer einschneidenden<br />

Entscheidung. Zehn Jahre lang spielte er

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!