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ESSEN UND TRINKEN 57 Im Restaurant HIO in Hilzhofen kommen Zutaten aus dem eigenen Anbau auf den Tisch Hier kocht der Acker Pittoresk liegt der „Landgasthof Meier“ in Hilzhofen zwischen dem Jura <strong>Golf</strong> Hilzhofen, <strong>Golf</strong>club am Habsberg <strong>und</strong> der Jura <strong>Golf</strong> Akadamie <strong>und</strong> ist deshalb auch bei vielen <strong>Golf</strong>ern bekannt für seine hochwertige, saisonale <strong>und</strong> regionale Küche. Im Juni wurde der Landgasthof zudem neu mit einer roten Haube im Gourmet-Führer "Gault & Millau" ausgezeichnet. Jetzt haben die Inhaber Michael <strong>und</strong> Claudia Meier eine neue, äußerst spannende Lokalität eröffnet: Mit dem Restaurant „HIO“ will das Ehepaar einen weiteren Michelin-Stern in die schöne Oberpfalz holen. oking“ nennt sich das. Moritz Techet arbeitet mit zwei Sous- Chefs an den Kreationen, die inspiriert sind von der klassischfranzösischen <strong>und</strong> modern-nordischen sowie japanischen Küche. Überraschen möchte er seine Gäste - mit zunächst scheinbar simplen Gerichten, die auf dem Teller ihre ganze Geschmacksvielfalt entfalten. Platz für 16 Gäste hat das kleine, feine „HIO“, dessen Küche Moritz Techet als Küchenchef leitet. Der 25-Jährige kann bereits auf eine beträchtliche Erfahrung zurückblicken: Er hat in verschiedenen Sterne-Restaurants, darunter bei Heinz Winkler <strong>und</strong> Christian Bau, sowie in den 2-Sterne-Restaurants „Gastrologik“ in Stockholm <strong>und</strong> „Koks“ auf den Faröer Inseln gearbeitet. Nun also die Oberpfalz <strong>und</strong> das „HIO“ – Unverfälscht. Ehrlich. Verwurzelt. Minimalistisch: „Wir hören zu <strong>und</strong> schauen hin, was unser eigener Acker, unsere Weiden <strong>und</strong> Wälder - unsere Heimat, Hilzhofen, uns sagen <strong>und</strong> nehmen dankbar wahr, was sie uns zurückgeben“, so das Credo. Die Jahreszeit, der Tag, sogar der Augenblick geben die Speisenfolge vor. „Der Acker kocht“ ist das Thema der neuen Lokalität, deren Küche regionale, bio-zertifizierte <strong>und</strong> so weit wie möglich aus eigenem Anbau stammende Produkte verarbeitet. Auch das Fleisch stammt aus artgerechter Haltung <strong>und</strong> wird „Nose – to – Tail“ verwendet. Wichtig ist dem Ehepaar Meier darüber hinaus Nachhaltigkeit, Energieeinsparung <strong>und</strong> Müllvermeidung - <strong>und</strong> das seit 25 Jahren. Ihr Landgasthof wurde bereits mit dem grünen Michelin-Stern für Nachhaltigkeit <strong>und</strong> dem „Bib Gourmand“ ausgezeichnet. Das Menü im „Hio“ beginnt mit einem „Amuse-Bouche“ – allerdings nicht am fein gedeckten Tisch. Nach einem Empfang in der „HIO Pergola“ geht es für die gespannten Gäste erst einmal zum Acker, besser gesagt, zu den Gemüse- <strong>und</strong> Kräuterbeeten, wo der Küchenchef sie begrüßt. Denn von dort stammt das Gemüse in Demeter Qualität. Und die Gäste können die Produkte, die später in raffinierter Form auf dem Teller liegen werden, im Urzustand riechen <strong>und</strong> sehen. Erst danach öffnet sich die Türe des von der bekannten Nürnberger Innenarchitektin Katja Reiter minimalistisch gestalteten Restaurants, in dem das Sieben- Gänge-Menü nun kredenzt wird. Das geschmackvolle Interieur musste ebenfalls dem Anspruch Regionalität gerecht werden: Das eigens in der Region angefertigte Mobiliar sowie Lampen, Wände, Boden <strong>und</strong> Deko-Elemente sind in den gleichen Naturtönen gehalten. Dabei spielt auch immer der Acker eine Rolle: Für die Wand haben die Meiers eine Farbe anmischen lassen, die Großteils aus eigener Ackererde stammt. „Das ist unsere eigene Erde, auf der draußen unser Gemüse <strong>und</strong> unsere Kräuter wachsen. Diese nach drinnen zu holen, unterstreicht den naturverb<strong>und</strong>enen Charakter unseres HIO“, sagt Claudia Meier. Fast schon sakral wirkt der dominante Küchenblock. Große Kunst gibt es auch: Das lila-farbene Graffiti „Der Acker kocht“ hat der bekannte Künstler Kid Crow (Carlos Lorente) an eine Wand gesprüht. Im „HIO“ dürfen die Gäste nicht nur schlemmen, sondern auch in die Töpfe gucken <strong>und</strong> kulinarische Fragen stellen, „Frontco- Lauch, Blumenkohl sowie Walnuss mit Walnussblatt-Öl, das von einem Baum vor der Tür kommt, werden zum Kunstwerk auf dem Teller. Sauerampfer trifft beispielsweise im Dessert auf Erdbeeren vom letzten Sommer <strong>und</strong> geräucherte Sahne. Techet platziert die Eismaschine schon mal mitten im Gastraum, das Brioche-Brot kommt warm <strong>und</strong> frisch direkt aus dem Ofen auf den Tisch. „Sinn spiegelt das wider, wie ich kochen möchte. Es ist meine Denkweise, die Dinge zu hinterfragen <strong>und</strong> unsere Gäste mit scheinbar simplen Gerichten zu überraschen. Herausragende Sterneküche wird nicht herausragender, in dem man die exotischsten Zutaten r<strong>und</strong> um den Globus einfliegen lässt. Nicht weil es Mode ist, sondern weil es Sinn ergibt“, erklärt der Küchenchef. Katja Jäkel HIO – Der Acker kocht Hilzhofen 18 92367 Pilsach – Hilzhofen www.hio-restaurant.de Telefon (09186) 237 Öffnungszeiten Donnerstag bis Samstag, ab 17:30 Uhr sowie Sonntag ab 14:30 Uhr