KIT-Fakultät für Architektur – Master-Arbeiten Sommer 2020 – Teil 1/2
Dokumentation von Masterabschlussarbeiten des Sommersemesters 2020 an der Fakultät für Architektur am Karlsruher Institut für Technologie. Teil 1 von 2
Dokumentation von Masterabschlussarbeiten des Sommersemesters 2020 an der Fakultät für Architektur am Karlsruher Institut für Technologie.
Teil 1 von 2
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New old green identity, Heide<br />
Ann-Kathrin Holmer<br />
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Umnutzung statt Neubau ist eine Devise in<br />
der Baubranche, welche sich angesichts der<br />
wachsenden Ressourcenknappheit immer<br />
weiter ausbreitet. Trotzdem zeigt sich in<br />
öffentlichen Debatten über den Umgang mit<br />
Sanierungsstaus häufig eine andere Denkweise.<br />
Gerade wenn es sich bei diesen sanierungsbedürftigen<br />
Gebäuden um vermeintlich<br />
architektonisch nicht erhaltenswerte Zeitalter<br />
handelt, wird schnell zum Rückbau statt Umbau<br />
tendiert. Dieses betrifft den Großteil der<br />
heutigen Bestandsbauten, welche historisch<br />
begründet aus dem Bauboom der 1950er bis<br />
70er Jahre stammen.<br />
Es sollte daher nicht nur bei denkmalgeschützten,<br />
sondern bei allen bereits existierenden<br />
Bauwerken hinterfragt werden, wie mit<br />
dem Bestand nachhaltig und architektonisch<br />
qualitativ umgegangen werden kann und<br />
dadurch mehr Interesse und Anerkennung<br />
erreicht wird. Inhalt dieser <strong>Master</strong>thesis ist es<br />
daher, unter der Hypothese, dass grundsätzlich<br />
jedes Bestandsgebäude mindestens unter<br />
dem Aspekt der nachhaltigen Ressourcenschonung<br />
erhaltenswert sein kann, ein beispielhaftes<br />
Bestandsgebäude umzuwandeln, statt<br />
rückzubauen, und eine <strong>für</strong> das Gebäude und<br />
den Standort passende neue Nutzung zu integrieren.<br />
Das 1963 erbaute Rathausgebäude der<br />
Kleinstadt Heide nahe der Nordseeküste<br />
Schleswig-Holsteins durchläuft seit einigen<br />
Jahren genau diese Diskussion. Erforderliche<br />
kostspielige Sanierungsmaßnahmen sowie<br />
stetig zunehmender Platzbedarf führen zu<br />
Debatten über Erhalt oder Abriss mit Neubau<br />
ggf. an geeigneterer Stelle. Für das dann frei<br />
werdende Gebäude gilt es ein neues Entwurfskonzept<br />
zu entwickeln.<br />
Der Entwurf sieht die Nutzung der Vorteile<br />
des Bestandsgebäudes vor, welche mithilfe<br />
einer Erweiterung durch eine vorgesetzte<br />
Fassadenkonstruktion unterstützt werden.<br />
Hierdurch kann das Gebäude an die heutigen<br />
Anforderungen angepasst werden, indem die<br />
festgestellten Bedarfe bspw. an Sanierungen<br />
und Integrierung in die Umgebung gelöst werden.<br />
So finden öffentliche und halböffentliche<br />
Nutzungen Platz:<br />
Die in den beiden unteren Geschossen angesiedelte<br />
Markthalle bildet die direkte Beziehung