KIT-Fakultät für Architektur – Master-Arbeiten Sommer 2020 – Teil 1/2
Dokumentation von Masterabschlussarbeiten des Sommersemesters 2020 an der Fakultät für Architektur am Karlsruher Institut für Technologie. Teil 1 von 2
Dokumentation von Masterabschlussarbeiten des Sommersemesters 2020 an der Fakultät für Architektur am Karlsruher Institut für Technologie.
Teil 1 von 2
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GSEducationalVersion<br />
Shtëpia për të gjithë - Haus der Gemeinschaft, Seniorenwohnen im Randbezirk von Prishtina<br />
Larglinda Berisha<br />
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4<br />
ZWEIER-WG<br />
ZWEIER-WG<br />
ZWEIER-WG<br />
ZWEIER-WG<br />
EINZELWOHNUNG<br />
ZWEIER-WG<br />
ZWEIER-WG<br />
EINZELWOHNUNG<br />
GEMEINSCHAFTSBEREICH<br />
SPA<br />
SPA<br />
ZENTRALER LICHTHOF<br />
RESTAURANT<br />
RESTAURANT<br />
5<br />
Da, im Gegensatz zu anderen westeuropäischen<br />
Ländern, im Kosovo Seniorenwohnheime<br />
kaum vertreten sind, reagiert dieses<br />
Seniorenwohnheim einerseits auf den Wandel<br />
der familiären Strukturen im Kosovo und<br />
andererseits auf das Problem des Unterkunftsmangels<br />
<strong>für</strong> Senior*innen. Durch eben diesen<br />
Strukturwandel verbringen die Senior*innen<br />
ihre Zeit eher alleine in ihren Wohnungen und<br />
nicht in der bisher gewohnten Gemeinschaft.<br />
Gleichzeitig kehrt der einst ausgewanderte<br />
kosovarische Bevölkerungsteil wieder in sein<br />
Heimatland zurück, um den letzten Lebensabschnitt<br />
dort zu verbringen. Dementsprechend<br />
muss auf das Problem des fehlenden Anschlusses<br />
der rückkehrenden älteren Menschen und<br />
des auftretenden Unterkunftsmangels reagiert<br />
werden. Da das bisher <strong>für</strong> die Senior*innen gewohnte<br />
Leben in Gemeinschaft wieder aufgebaut<br />
werden soll, sind auch quartiersfördernde<br />
Aspekte, wie die Integration der Waisenkinder<br />
des dem Baugrundstück gegenüberliegenden<br />
SOS-Kinderdorfes, in den Entwurf eingeflossen,<br />
weshalb sich letztlich eine Art Gemeinschaftsgebäude<br />
entwickelte. Das Konzept des<br />
Seniorenwohnheimes beruht hauptsächlich<br />
auf der Selbstverwaltung. Auch die Eigenverantwortung<br />
und die familiäre Gesellschaftsbildung<br />
würden durch ein solches Konzept<br />
gestärkt und die Unabhängigkeit des Einzelnen<br />
gefördert werden. Durch das Prinzip „Hilfe<br />
zur Selbsthilfe“ wird es den Senior*innen<br />
ermöglicht, möglichst lange ein eigenständiges<br />
Leben zu führen. Aufgrund der schwachen<br />
wirtschaftlichen Situation des Kosovo, beruht<br />
das Finanzierungskonzept auf Spenden von<br />
Wohlfahrtseinrichtungen. Nachdem die Gesellschaft<br />
„URA“ mit ihrem Reintegrationsprojekt<br />
den Senior*innen dabei geholfen hat eine<br />
Seniorengenossenschaft zu gründen und der<br />
Bau durch Spender*innen der Mother-Teresa-<br />
Society, der islamischen Gemeinde und der Caritas<br />
Prishtina finanziert wurde, wird es dann<br />
von den Senior*innen selbst verwaltet, indem<br />
die Abrechnung über ein Punktekonto erfolgt,<br />
wobei jeder durch das Bezahlen eines einmaligen<br />
Pauschalpreises eine bestimmte Anzahl<br />
an Punkten erhält. Der Pauschalpreis kommt,<br />
zusammen mit Einnahmen aus öffentlich<br />
zugänglichen Einrichtungen, in die Genossenschaftskasse,<br />
womit eine permanent anwesen-