02.11.2023 Aufrufe

Hygiene Report 5/2023

HYGIENE Report ist das Forum für Qualitätssicherung in der Lebensmittel- und Getränkeindustrie. In Zusammenarbeit mit hochkarätigen Autoren aus Wissenschaft und Wirtschaft berichtet das Periodikum anwenderorientiert und praxisnah zu allen relevanten Aspekten rund um das Thema Qualitätssicherung. Themen sind beispielsweise Hygiene Management, Messtechnik, Berufskleidung, Reinigung, HACCP, Personalhygiene und mikrobiologische Nachweise mit all ihren rechtlichen und gesetzlichen Problemen.

HYGIENE Report ist das Forum für Qualitätssicherung in der Lebensmittel- und Getränkeindustrie. In Zusammenarbeit mit hochkarätigen Autoren aus Wissenschaft und Wirtschaft berichtet das Periodikum anwenderorientiert und praxisnah zu allen relevanten Aspekten rund um das Thema Qualitätssicherung.

Themen sind beispielsweise Hygiene Management, Messtechnik, Berufskleidung, Reinigung, HACCP, Personalhygiene und mikrobiologische Nachweise mit all ihren rechtlichen und gesetzlichen Problemen.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN
  • Keine Tags gefunden...

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Aktuelles<br />

5·23<br />

News kompakt<br />

Verringert die Behandlung mit UV-C-LED-Licht<br />

die Anzahl an Salmonellen und Campylobacter auf Eiern?<br />

Die Daten der amtlichen Lebensmittelüberwachung zeigen, dass in<br />

Deutschland regelmäßig mit dem Vorkommen von Campylobacter<br />

und seltener auch von Salmonellen auf den Schalen von Konsumeiern<br />

gerechnet werden muss. Das Bundesinstitut für Risikobewertung<br />

(BfR) hat im Forschungsprojekt „UVegg“ untersucht, ob<br />

die Behandlung von Konsumeiern mit UV-C-LED-Strahlung als<br />

zusätzliche Maßnahme geeignet ist, das Risiko für Lebensmittelinfektionen<br />

durch Salmonellen und Campylobacter zu verringern. Im<br />

Allgemeinen konnte in dem Projekt mittels UV-C-LED-Behandlung<br />

die Anzahl der künstlich aufgebrachten Bakterien auf Eioberflächen<br />

reduziert werden, allerdings abhängig von dem Verschmutzungsgrad<br />

und der bakteriellen Kontaminationsstufe. Im Projekt wurde<br />

gezeigt, dass UV-C-LED-Strahlung die Anzahl der Bakterien auf<br />

optisch sauberen bzw. geringfügig verschmutzten Eioberflächen<br />

reduziert. Höhere Verschmutzungsgrade und größere Mengen an<br />

Bakterien mindern den Effekt der UV-C-LED-Bestrahlung mitunter<br />

erheblich.<br />

www.bfr.bund.de<br />

„Crusty Pigments“:<br />

Crustacea-Chitin-basierte Buntpigmente für Druckfarben<br />

Einem Forschungsteam des Fraunhofer IPA ist es in Zusammenarbeit<br />

mit der Universität Paderborn sowie dem Industriepartner<br />

Siegwerk Druckfarben erstmals gelungen, biogene Pigmente aus<br />

Chitin und biobasierte Farbstoffe herzustellen. Die Innovation kann<br />

richtungsweisend für Unternehmen in der Verpackungsindustrie,<br />

der Kosmetik- und Textilbranche oder der Pharmazie sein, die heute<br />

aufgrund mangelnder Alternativen synthetisch hergestellte Pigmente<br />

auf Erdölbasis nutzen. Bei der Herstellung von Lebensmittelverpackungen<br />

ist es besonders wichtig, dass Lebensmittel durch<br />

die für die Verpackung genutzten Druckfarben nicht kontaminiert<br />

werden. Der Name „Crusty Pigments“ ist zurückzuführen auf den<br />

Ursprung des Grundpigments, das aus Chitin gewonnen wird. Chitin<br />

ist unter anderem ein Abfallprodukt aus der Krabbenproduktion<br />

Durch die Herstellung von „Crusty Pigments“ kann Chitin nicht nur<br />

wiederverwendet, sondern in hochwertige Rohstoffe umgewandelt<br />

werden.<br />

www.ipa.fraunhofer.de<br />

Neue Fettsäuren in Pflanzenölen<br />

An der Bergischen Universität Wuppertal gehört die Analyse von<br />

pflanzlichen Ölen zu den Forschungsgebieten der Arbeitsgruppe<br />

unter der Leitung von Prof. Dr. Nils Helge Schebb. Dabei beschäftigt<br />

sich die Arbeitsgruppe vorwiegend mit den Oxidationsprodukten<br />

der in den Ölen enthaltenen Fettsäuren, den sogenannten Oxylipinen.<br />

In einer aktuellen Studie ist es dem Team gelungen, bisher<br />

unbekannte Fettsäuren in Raps- und Leinsamenöl aufzuspüren.<br />

So konnten sie die aktuell nur wenig erforschte Omega-3-Fettsäure<br />

Densipolsäure in diesen Ölen eindeutig identifizieren und ihren Gehalt<br />

bestimmen. Die Forschenden erhoffen sich, zum elementaren<br />

Verständnis der Zusammensetzung von Pflanzenölen beizutragen<br />

sowie neue Grundlagen für die Untersuchung der Authentizität,<br />

sprich der Reinheit, von Pflanzenölen zu schaffen. In künftigen Studien<br />

wollen sie weiterführende Charakterisierungen der gefundenen<br />

Substanzen durchführen, um so neue Parameter zur Beurteilung<br />

der Ölqualität festlegen zu können. www.uni-wuppertal.de<br />

Impfung verbessert Tier-/Umweltschutz in der Fleischproduktion<br />

In dem Projekt „Feldstudie zur Impfung gegen Ebergeruch<br />

(FINGER)“ haben Forschende der Universitäten Göttingen und<br />

Kiel sowie des Max Rubner-Instituts in Kulmbach unter anderem<br />

die Umweltbilanzen immunkastrierter und chirurgisch kastrierter<br />

Schweine sowie unkastrierter Eber verglichen, die Tiergesundheit<br />

sowie die Produktqualität bewertet und die Handelswertermittlung<br />

überprüft. Die Forschenden führten zur Beurteilung der Fleischund<br />

Fettqualität chemisch-physikalische und sensorische Untersuchungen<br />

durch. Sie kamen zu dem Schluss, dass die Immunkastration<br />

keine relevanten Nachteile für die Qualität der Erzeugnisse<br />

hat und mehr Tier- und Umweltschutz in der Fleischproduktion<br />

gewährleistet. Obwohl die Impfung mit dem Impfstoff Improvac ®<br />

weltweit seit über 20 Jahren angewendet wird und eine Vielzahl von<br />

Veröffentlichungen dazu vorliegt, sind die praktischen Erfahrungen<br />

in Deutschland sehr begrenzt, und die Impfung hat bisher keine<br />

Marktrelevanz erlangt.<br />

www.uni-goettingen.de<br />

Studie zur Bodenplastisphäre und Mikroplastikverschmutzung<br />

Der Biologe Prof. Dr. Matthias C. Rillig von der Freien Universität<br />

Berlin hat zusammen mit den Koautoren Dr. Shin Woong Kim und<br />

Prof. Yong-Guan Zhu ein Konzept der Bodenplastisphäre beschrieben,<br />

also des Bodenbereichs, der unter dem unmittelbaren Einfluss<br />

von Kunststoffpartikeln steht. Im Fachmagazin „Nature Reviews<br />

Microbiology“ fassen die Wissenschaftler Forschungsarbeiten zur<br />

mikrobiellen Lebensgemeinschaft, die Kunststoffpartikel besiedelt,<br />

zusammen. Frühere Forschungsarbeiten hatten gezeigt, dass die<br />

mikrobielle Lebensgemeinschaft auf der Kunststoffoberfläche im<br />

Boden mit Antibiotikaresistenzgenen und auch mit mutmaßlichen<br />

Krankheitserregern angereichert sein kann. Noch ist wissenschaftlich<br />

nicht geklärt, warum dies geschieht. Das Forschungsteam<br />

von Rillig hält es für wahrscheinlich, dass die Kunststoffoberfläche<br />

für zahlreiche Organismen eine „herausfordernde Umgebung“<br />

darstellt. Die mikrobielle Lebensgemeinschaft auf den Partikeln unterscheide<br />

sich erheblich von der im übrigen Boden und ist weniger<br />

vielfältig.<br />

www.fu-berlin.de<br />

20 www.hygiene-report-magazin.de

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!