02.11.2023 Aufrufe

Hygiene Report 5/2023

HYGIENE Report ist das Forum für Qualitätssicherung in der Lebensmittel- und Getränkeindustrie. In Zusammenarbeit mit hochkarätigen Autoren aus Wissenschaft und Wirtschaft berichtet das Periodikum anwenderorientiert und praxisnah zu allen relevanten Aspekten rund um das Thema Qualitätssicherung. Themen sind beispielsweise Hygiene Management, Messtechnik, Berufskleidung, Reinigung, HACCP, Personalhygiene und mikrobiologische Nachweise mit all ihren rechtlichen und gesetzlichen Problemen.

HYGIENE Report ist das Forum für Qualitätssicherung in der Lebensmittel- und Getränkeindustrie. In Zusammenarbeit mit hochkarätigen Autoren aus Wissenschaft und Wirtschaft berichtet das Periodikum anwenderorientiert und praxisnah zu allen relevanten Aspekten rund um das Thema Qualitätssicherung.

Themen sind beispielsweise Hygiene Management, Messtechnik, Berufskleidung, Reinigung, HACCP, Personalhygiene und mikrobiologische Nachweise mit all ihren rechtlichen und gesetzlichen Problemen.

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november<br />

Aktuelles<br />

Netzwerk für bessere<br />

Wildfleisch-<strong>Hygiene</strong><br />

Risiken durch Phytoöstrogene und (Kreuz-)Allergien<br />

BfR: Soja-Lebensmittel können für gewisse Bevölkerungsgruppen bedenklich sein<br />

Tiere wie Hirsch, Wildschwein,<br />

Reh oder Fasan können beim<br />

Fressen in freier Wildbahn<br />

unerwünschte Stoffe aus der<br />

Umwelt aufnehmen und Träger<br />

zoonotischer Krankheitserreger<br />

sein. Über das europäische<br />

Netzwerk „Safety in the Game<br />

Meat Chain“, das unter Leitung<br />

des Bundesinstituts für Risikobewertung<br />

(BfR) aufgebaut<br />

wird, sollen Erkenntnisse über<br />

die Gesundheitsrisiken jagdlich<br />

gewonnenen Wildfleischs<br />

ausgetauscht werden. Bewertet<br />

werden Risiken stofflicher<br />

und mikrobieller Herkunft, die<br />

das Endprodukt kontaminieren<br />

können. Regelungen zu<br />

Fleischbeschau und <strong>Hygiene</strong><br />

sowie Sicherheitsstandards für<br />

den Handel mit Wildprodukten<br />

sollen verbessert und harmonisiert<br />

werden. Das Netzwerk<br />

zählt derzeit 29 Länder – von<br />

den EU-Staaten über die Türkei<br />

bis zu den USA und Australien.<br />

www.bfr.bund.de<br />

Immer mehr Menschen ernähren<br />

sich überwiegend pflanzlich<br />

und nutzen Soja-Lebensmittel<br />

als Eiweißlieferant und Alternative<br />

zu Fleisch und Milch. Das<br />

Bundesinstitut für Risikobewertung<br />

(BfR) hat gesundheitliche<br />

Aspekte des gestiegenen<br />

Verzehrs von Soja-Produkten<br />

zusammengefasst und warnt<br />

dabei vor Problemen: Wenn<br />

häufiger Tofu und Sojadrinks<br />

verzehrt werden, spielen z.B.<br />

die hormonelle Wirkung der<br />

enthaltenen Phytoöstrogene,<br />

mögliche allergische Reaktionen<br />

auf das Sojaeiweiß und<br />

unerwünschte Inhaltsstoffe wie<br />

Schwermetalle eine Rolle.<br />

Tofu, Sojadrink & Co. sind beliebt, bergen aber Gesundheits-Risiken.<br />

Foto: naito29/stock.adobe.com<br />

Phytoöstrogene sind sekundäre<br />

Pflanzenstoffe, zu denen auch<br />

die Isoflavone zählen. Letztere<br />

kommen in der Sojabohne in relativ<br />

hohen Mengen vor und wirken<br />

ähnlich wie das weibliche<br />

Geschlechtshormon Östrogen.<br />

In Deutschland werden hochdosierte<br />

und isolierte Isoflavone<br />

aus Soja auch als Nahrungsergänzung<br />

bei Wechseljahrsbeschwerden<br />

angeboten. Solche<br />

Produkte können für bestimmte<br />

Bevölkerungsgruppen bedenklich<br />

sein – v.a. für Frauen mit<br />

östrogen-abhängigen Erkrankungen<br />

der Brust oder Gebärmutter.<br />

Es bleibt offen, ob die<br />

niedrigen Konzentrationen von<br />

Isoflavonen u.a. hormonähnlichen<br />

Stoffen in sojabasierten<br />

Lebensmitteln die Gesundheit<br />

beeinträchtigen können.<br />

Allergische Reaktionen auf<br />

Sojaeiweiß gehören zu den<br />

häufigsten Nahrungsmittelallergien:<br />

In Deutschland sind etwa<br />

0,3-0,4 % der Bevölkerung betroffen.<br />

Die Produkte sind daher<br />

entsprechend gekennzeichnet.<br />

Allerdings können sojahaltige<br />

Produkte durch Kreuzallergien<br />

auch bei Personen mit Birkenpollenallergie<br />

schwere allergische<br />

Reaktionen<br />

auslösen.<br />

Soja-Lebensmittel<br />

haben im Vergleich<br />

zu anderen<br />

pflanzlichen<br />

Produkten einen<br />

höheren Gehalt an Aluminium,<br />

Cadmium und Nickel. Die dadurch<br />

aufgenommenen Mengen<br />

sind aber sehr gering, sodass<br />

auch bei Vegetariern selbst bei<br />

lebenslanger Aufnahme keine<br />

gesundheitlichen Beeinträchtigungen<br />

zu erwarten sind.<br />

www.bfr.bund.de<br />

www.bzfe.de<br />

BVL: 32 Listerien-Warnfälle 2022 in Deutschland<br />

Infos zum Masterstudium<br />

„Lebensmittelsicherheit“<br />

Im Jahr 2022 wurden im europäischen Schnellwarnsystem<br />

RASFF 32 Warnmeldungen zu<br />

Listerien in Lebensmitteln in Deutschland<br />

veröffentlicht. Besonders häufig betroffen waren<br />

Fleisch und Fleischprodukte, Milch und deren<br />

Erzeugnisse sowie Fisch und Fischprodukte.<br />

Dies geht aus einer Statistik des Bundesamts<br />

für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit<br />

(BVL) hervor. Vor allem ältere Menschen,<br />

Schwangere und Immungeschwächte sind beim<br />

Verzehr von rohen Lebensmitteln wie Schweinemett<br />

oder Sprossen und wenig verarbeiteten<br />

verzehrfähigen Lebensmitteln wie Räucherlachs<br />

oder Teewurst infektionsgefährdet.<br />

Tückisch bei diesem Krankheitserreger ist, dass<br />

sich Listerien auch bei Kühlschranktemperaturen<br />

und in Vakuumverpackungen auf Lebensmitteln<br />

vermehren können. Je wärmer ein Produkt<br />

gelagert wird, desto schneller können die<br />

Erreger wachsen. Laut BVL ist es daher wichtig,<br />

empfindliche Lebensmittel wie Wurstaufschnitt,<br />

Weichkäse und Rohwürste stets gekühlt zu<br />

halten. Nach Ablauf des Verbrauchs- oder<br />

Haltbarkeitsdatums sollten sie von gefährdeten<br />

Personengruppen nicht mehr verzehrt werden.<br />

Während gesunde Menschen Listerieninfektionen<br />

in der Regel nicht bemerken, können<br />

diese bei Senioren und Immungeschwächten<br />

schwere Krankheiten wie Blutvergiftungen<br />

und Hirnhautentzündungen hervorrufen. Bei<br />

Schwangeren, die oft keine oder nur grippeähnliche<br />

Beschwerden haben, kann die Infektion<br />

auf das ungeborene Kind übergehen und zu<br />

Früh- oder Fehlgeburten führen.<br />

www.bvl.bund.de<br />

Die Hochschule Geisenheim<br />

stellt bei Online-Infotagen ihre<br />

Bachelor-, Master- und dualen<br />

Studiengänge vor: Am Montag,<br />

20. November, erhalten<br />

Interessierte Einblicke in die<br />

konsekutiven Masterstudiengänge<br />

Getränketechnologie (M.Sc.)<br />

und Lebensmittelsicherheit<br />

(M.Sc.), die in Kooperation mit<br />

der Justus-Liebig-Universität<br />

Gießen bzw. der privaten<br />

Hochschule Fresenius (Idstein)<br />

angeboten werden, am Montag,<br />

27. November, über die Masterstudiengänge<br />

Oenologie (M.Sc.)<br />

und Weinwirtschaft (M.Sc.).<br />

www.hs-geisenheim.de/persoenliche-beratung/<br />

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