Festschrift 2006 - Schuetzengesellschaft Xanten
Festschrift 2006 - Schuetzengesellschaft Xanten
Festschrift 2006 - Schuetzengesellschaft Xanten
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
14<br />
immerhin 60 Taler. Sie muss manchmal schwer zu haben<br />
gewesen sein, so dass die Lage des Schützenfestes sich<br />
danach richten musste.<br />
Schon zu Anfang 1835, also im 5. Jahre des Bestehens,<br />
ist die Finanzlage der Gesellschaft sehr schlecht. Die<br />
Jahresrechnung weist 20 Th., 21 Sgr. an rückständigen<br />
Beiträgen auf und an unbezahlten Rechnungen 20 Th., 24<br />
Sgr. Von rund 60 Mitgliedern waren demnach 14 mit<br />
Zahlen zurück, ein trauriges Zeichen der damaligen trüben<br />
Wirtschaftslage; denn lediglich Bummelei wird bei der<br />
Zusammensetzung des Direktoriums kaum geduldet worden<br />
sein. Immerhin wurde beschlossen, die fehlenden Beiträge<br />
sofort einzuziehen. Zudem setzte eine starke Werbetätigkeit<br />
ein. Im April konnten in einer Sitzung allein 8 neue<br />
Mitglieder aufgenommen werden.<br />
1840 stockt die ganze Vereinstätigkeit 11 /2 Jahre lang.<br />
1841 war auch kein Schützenfest. Die erste Versammlung ist<br />
erst im Mai 1842, die satzungsgemäß im Januar hätte stattfinden<br />
müssen. Nur 14 Mitglieder sind erschienen.<br />
Einstimmig (nicht zu verwundern!) wurden Heinrich Schleß<br />
und Peter Ten Elsen zu Direktoren und Carl de Bruyn zum<br />
Rendanten gewählt. Es wird beschlossen, die Satzungen zu<br />
überprüfen und ferner, um den letzten großen Aderlass zu<br />
überwinden, »zu Erhebung der Gesellschaft die Mitglieder<br />
der Freunden der Societaets einzuladen um dieselben beizuträten,<br />
zu welchen Zweck eine Commission ernannt<br />
würde, bestehent aus Hr. Richter Dauben, Bürgermeister<br />
Martin und Lenßing.«. Die Schrift dieses wichtigen<br />
Verhandlungsberichtes rührt offenbar von der Hand des 1.<br />
Direktors H. Schleß selbst. 14 Tage nachher ist wieder eine<br />
Versammlung, die recht stark besucht ist (35). Die Werbung<br />
in der Societät hat Erfolg gehabt. Von den ausgeschiedenen<br />
Mitgliedern haben sich 8 wieder zum Beitritt bereit erklärt.<br />
Außerdem meldeten sich noch 7 weitere Societätsmitglieder.<br />
Die alten und ersten Satzungen vom 15.1.1832 boten 31<br />
Paragraphen auf 8 Seiten und waren schon reichlich<br />
umfangreich. Aber jetzt erst! 84 Paragraphen auf 20 Seiten!<br />
Die denkwürdige Urkunde beginnt, wie folgt:<br />
»<strong>Xanten</strong>, den 10. Juli 1842<br />
Gemäß Beschluß der Generalversammlung vom fünfzehnten<br />
Mai dieses Jahres, durch welchen Repräsentanten<br />
des Vereins geschaffen und diesen die Revision der bestehenden<br />
und Feststellung neuer Statuten des Vereins in<br />
der heutigen Versammlung der Repräsentanten festgestellt<br />
worden, wie folgt: ...«<br />
Es wäre reizvoll, wenigstens auszugsweise die bedeutsamsten<br />
der neuen Bestimmungen hier aufzuführen. Es sei nur<br />
einiges wenige angedeutet. Name und Sitz des Vereins werden<br />
nicht angegeben. - »Schießübungen und gesellige Vergnügungen<br />
bleiben Zweck des Vereins.« - »Der Verein wird vertreten<br />
durch eine Direktion und Repräsentanten. Die<br />
Repräsentanten in Verbindung mit der Direktion fassen den<br />
Verein verbindende Beschlüsse über alle Angelegenheiten,<br />
mit Ausnahme derjenigen Gegenstände, welche speziell den<br />
Generalversammlungen vorbehalten sind« - Die Repräsentanten<br />
haben alle Punkte vorzubereiten, die vor die<br />
Vollversammlung sollen. – Die Amtszeit beträgt ein Jahr. –<br />
Versäumt die Direktion hartnäckig die Einberufung der<br />
Jahreshauptversammlung, dann ist jedes Mitglied dazu befugt.