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Festschrift 2006 - Schuetzengesellschaft Xanten

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20<br />

1871 wird zum ersten Male der Mitgliederbestand mit<br />

149 angegeben. — Nach dem glücklich verlaufenen Kriege<br />

werden große Ausbesserungen und Neuanschaffungen in<br />

Angriff genommen im Gesamtbetrage von 300 Talern.<br />

Das 50-jährige Schützenfest rückt heran; es soll durch<br />

außergewöhnliche Festlichkeiten gefeiert werden. Am 29.<br />

Mai 1881 wird die Festfolge vom Vorstand vorgelegt, im<br />

SCHÜTZENFEST<br />

1880<br />

Auszug aus dem „Boten für Stadt und Land"<br />

Jahrg. 1880, Mittwoch, den 11. August 1880<br />

»<strong>Xanten</strong>, 10. August 1880<br />

Der schönsten Feste eines feiert <strong>Xanten</strong>'s Bürgerschaft in den<br />

Tagen vom 8. bis 12. August. Zwar schien Jupiter Pluvius<br />

am Sonntag entschieden anderer Ansicht zu sein, denn er<br />

that sein Möglichstes das diesjährige Schützenfest an diesem<br />

Tage in Wasser zu ertränken. Aber eine Erfahrung sollte<br />

der alte Knabe machen, daß nämlich Götter nicht allein<br />

mit der Dummheit vergebens kämpfen, sondern er speziell<br />

vergebens gegen <strong>Xanten</strong>er Schützen, welche ein Freudenfest<br />

feiern wollen.<br />

So rückte unter strömenden Regen am 8. das Schützenbataillon<br />

durch die festlich beflaggten Straßen zum Schützenhause,<br />

all wo der Kampf um die Königswürde mit der Büchse<br />

ausgefochten wurde. Den Sieg errang nach heißem Streiten der<br />

Kaufmann Friedrich Hoesch.<br />

Protokollbuch aber nicht gesagt, worin sie besteht. 4 Tage<br />

werden vorgesehen, beginnend am Sonntag, dem 7. August.<br />

Der Zuschuss für den Thron soll 150 Mark betragen (bisher<br />

immer nur 60 Mark). Das Haus soll einen neuen festlichen<br />

Anstrich erfahren. 7 Vogelpreise. — Am Kopf einer neuen<br />

Seite ist dann zu lesen: »Zum dauernden Gedächtnis sei hier<br />

nachrichtlich notiert, dass die Jubelfeier dem Programme<br />

gemäß in überaus glänzender Weise gefeiert wurde« —<br />

Nichtendenwollender Jubel erscholl, als der Glückliche von<br />

seinen Kampfgenossen zum Throne getragen und von dort als<br />

König Friedrich III.<br />

von seinem Reiche Besitz ergriff.<br />

Mit kräftiger Hand faßte er das Scepter und seiner<br />

Regierungsthaten erste war — sich eine Gefährtin, seinem<br />

Volke eine Königin zu erklären.<br />

Königin Maria<br />

im gewöhnlichen Leben Frl. Maria van Bebber heißend,<br />

erschien auch nach kurzer Zeit auf dem Thron, empfangen<br />

von brausenden Hochrufen der getreuen Schützen.<br />

Wo starkes sich mit zartem paaret, da gibt es einen guten<br />

Klang, singt Schiller, und wahrlich der Klang, der vom<br />

<strong>Xanten</strong>er Schützenthron ertönte, zitterte fröhlich durch alle<br />

Herzen nach, daß die Freude ganz Beschlag davon nahm.<br />

War der erste Tag ein Tag der Freude, so war der zweite ein<br />

Tag der höchsten Lust. Ein freundlicher Himmel blickte auf die<br />

Parade auf dem Marktplatz und das darauf folgende Gartenfest<br />

in Ingenlath's Garten herab, welch ersterer vom Oberst<br />

in vollendetster Weise kommandiert und ebenso ausgeführt<br />

wurde, das letztere verlief in gemütlicher Stimmung und<br />

knüpfte fester, wenn solches möglich war, das Band zwischen<br />

Thron und Volk.

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