Festschrift 2006 - Schuetzengesellschaft Xanten
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Den Glanzpunkt bildete aber der Krönungsball im<br />
Schützenhause am Abend des zweiten Tages. Umwunden<br />
von einem Kranze schöner Damen und würdiger Minister<br />
erschienen gegen sechs Uhr Ihre Majestäten im Schützenhause,<br />
welches bis auf den letzten Platz gefüllt die<br />
Festtheilnehmer bis zur zweiten Morgenstunde in sich versammelt<br />
sah.<br />
Die Dekorierung der Preisschützen leitete das Fest ein, welches<br />
sowohl durch eine Mannigfaltigkeit, als fröhlichgemütliche<br />
Stimmung einzig dastehen möchte. Die herrlichen<br />
Anlagen des Schützenhauses strahlten bei einbrechender<br />
Dunkelheit von Hunderten Lampions, und bengalische<br />
Flammen an richtigen Plätzen angebracht, erreichten<br />
eine Wirkung, welche geradezu überraschend war.<br />
Die zweite Morgenstunde endete auch die Freuden dieses<br />
Tages und der dritte und letzte Tag, den jetzt am Morgen die<br />
strahlende Sonne bescheint, wird mit einem Kinderfest die<br />
Reihe der Festivitäten beschließen; aber mögen auch die frohen<br />
Stunden entwichen sein, bleiben wird die Erinnerung, und<br />
diese wird als immerwährende Lichtpunkte behalten:<br />
König Friedrich III und Königin Maria!«<br />
Die Geschichte unserer Schützenfeste von<br />
1881 bis 1931 ist in den Protokollbüchern<br />
lückenlos festgehalten. Dennoch haben<br />
unsere Vorgänger auf andere mit der<br />
Schützengesellschaft verbundene detaillierte<br />
Ausführungen verzichtet. So werden der<br />
erste Weltkrieg oder die große Inflation<br />
überhaupt nicht erwähnt.<br />
Aus dieser Zeit liegen uns wohl diverse Bilder und<br />
Orden vor, die wir zur Vervollständigung aus Anlass des<br />
150. Jubiläums veröffentlichen. Josef Engel bringt in der<br />
<strong>Festschrift</strong> zur hundertjährigen Jubelfeier einen kurzen<br />
Rückblick über die Zeit von 1881 bis 1931 und berichtet<br />
über heitere „Döntjes“, die er nach Erinnerungen alter<br />
Schützenmitglieder für uns erzählt:<br />
»100 Jahre <strong>Xanten</strong>er Bürgerschützenverein! Das verpflichtet<br />
selbst trotz sorgenvoller Notzeit zur frohen Feier<br />
dieses Heimatfestes, dieser vaterstädtischen Kundgebung.<br />
Wer sich jemals ernstlich mit der Geschichte der Schützengesellschaft<br />
beschäftigt hat, der weiß, mit welchem berechtigten<br />
Stolz die Schützenmitglieder auf das verflossene<br />
Jahrhundert ihres Bestehens zurückblicken, der kann darum<br />
auch verstehen, dass die Schützen trotz aller Widernisse der<br />
Zeit vor der Gesamtheit der Bürgerschaft in aller Öffentlichkeit<br />
davon Zeugnis ablegen wollen, in diesen Nottagen<br />
genau so einig zusammen zu stehen wie unsere Väter, die<br />
durch die Gründung des Bürgerschützenvereins alle vaterstädtischen<br />
Kräfte sammelten, und damit ein machtvolles<br />
Bekenntnis zum Bürgersinn und zur Ordnung ablegten! In<br />
welcher Weise die Schützengesellschaft mit dem Schicksal<br />
des Bürgertums aufs innigste verbunden war, was das<br />
Schützenfest unseren Vorfahren bedeutete, das zeigt eine in<br />
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