Festschrift 2006 - Schuetzengesellschaft Xanten
Festschrift 2006 - Schuetzengesellschaft Xanten
Festschrift 2006 - Schuetzengesellschaft Xanten
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
34<br />
APRIL 1945<br />
– KRIEGSENDE<br />
UND<br />
NEUANFANG<br />
Nach und nach kehrten einige Mitglieder<br />
der Schützengesellschaft aus Gefangenschaft<br />
und Evakuierung mit ihren Angehörigen<br />
zurück. Da hieß es zunächst, die eigenen<br />
zerstörten Häuser und Wohnungen zumindest<br />
behelfsmäßig instand zu setzen,<br />
um wenigstens wieder ein Dach über dem<br />
Kopf zu haben. Gemeinsam ging man im<br />
Städtchen daran, die Trümmer zu beseitigen<br />
und das Notwendigste zum Leben wieder<br />
herzurichten.<br />
Aber das alles konnte unsere Schützen nicht entmutigen.<br />
Bereits am 17. April 1947 fand im Hotel van Bebber —<br />
damals noch behelfsmäßig instand gesetzt — die erste<br />
Generalversammlung der Schützengesellschaft nach dem<br />
Kriege statt.<br />
Der 1. Vorsitzende Otto Rensing, der sich mit großem<br />
Eifer der Vereinsarbeit annahm, musste leider schon 1949<br />
nach verhältnismäßig kurzer Tätigkeit aus Gesundheitsgründen<br />
den Vorsitz niederlegen. Ihm folgte der bisherige<br />
Hauptmann der 2. Kompanie Hermann van Bebber sen.<br />
Die ersten Nachkriegsveranstaltungen konnten nur sehr<br />
mühsam durchgeführt werden, wenn auch Saal und<br />
Gesellschaftszimmer im Schützenhaus wieder benutzbar<br />
waren. Die früheren Weinquellen waren versiegt, da die<br />
englische Besatzung jede Weineinfuhr verboten hatte. Da<br />
sprang unser alter Schießmeister Hermann Hooymann in<br />
die Bresche. Er hatte eine Schwester in Remagen in der<br />
französischen Besatzungszone, die er des Öfteren mit der<br />
Bahn besuchte. Jedes Mal kehrte er dann mit einigen<br />
Kartons Flaschenwein von dort zu uns zurück. Damit waren<br />
wir in der erfreulichen Lage, unseren Mitgliedern zunächst<br />
je eine Flasche Wein präsentieren zu können. Mitte 1948<br />
wurde gottlob das Weineinfuhrverbot durch die Besatzung<br />
aufgehoben.<br />
Das Vereinsleben verlief dann bald auch wieder auf<br />
vollen Touren. Wegen der Vielzahl von Neuanmeldungen<br />
musste die Schützengesellschaft sogar des Öfteren<br />
Versammlungen ansetzen, die sich mit dem einzigen<br />
Tagesordnungspunkt „Ballotage“ zu beschäftigen hatte. So<br />
stieg die Zahl der Mitglieder in den Jahren 1948/49 derart<br />
rapide an, dass die eine oder andere Kompanie zeitweise<br />
eine Aufnahmesperre verhängen musste, um die<br />
Kompaniestärken nicht zu hoch schnellen zu lassen.<br />
Das erste Schützenfest der Schützengesellschaft nach<br />
dem Kriege fand im August 1948 statt. Wenn auch der<br />
Rahmen des Festes den Verhältnissen entsprechend sehr<br />
bescheiden war, so war die Freude umso größer. Es durfte<br />
nur mit Armbrust geschossen werden, da die englische<br />
Besatzung das Schießen mit Luftbüchsen oder KK-<br />
Gewehren strikt verboten hatte. Erst drei Jahre später wurde<br />
dieses Verbot von der Besatzungsmacht aufgehoben.<br />
Der erste König der Schützengesellschaft nach dem<br />
Kriege 1948, war Paul Langen, er war von 1952 – 1958