Festschrift 2006 - Schuetzengesellschaft Xanten
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Im Mai 1844 wird dann die Repräsentation auch von<br />
einer Generalversammlung abgeschafft. Sie hat also nur<br />
zwei Jahre bestanden. Natürlich müssen auch wieder neue<br />
Statuten beschlossen werden, mit deren Ausarbeitung die<br />
Direktion, beauftragt wird.<br />
Welchen Umfang sie erst haben werden, kann man aus<br />
einem Streitfalle ersehen, der zu schlichten war. Von nun ab<br />
sollte in solchen Fällen die ganze Gesellschaft das<br />
Ehrengericht bilden. Hallensleben (aus Marienbaum) hatte<br />
sich auf einem Balle den Anordnungen der Direktion widersetzt<br />
und von ihr dafür eine schriftliche Rüge bezogen. Er<br />
beantragte Entscheidung durch die Vollversammlung.<br />
»Sobald darüber Ballotage vorgenommen werden sollte,<br />
trat der Herr Hallensleben vor und erklärte laut und vernehmlich,<br />
daß er bekenne Unrecht zu haben.« Damit war<br />
der Fall erledigt, die Versammlung beschloss jedoch nicht,<br />
dass »hinfüher aber in den Statuten gesagt werden müsse,<br />
dass wenn eine Tanzordnung von der Direktion entworfen<br />
und angeschlagen worden seye, der Reihenfolge nach<br />
getanzt werden müsse, es seye denn, dass wenn ein angeschlagener<br />
Tanz angespielt und kein Tanzlustiger sich<br />
dazu findet, und nach dreymaligem Anschlage der Schelle<br />
sich nicht gefunden hat, dieser Tanz überschlagen und<br />
der folgende angeschlagene Tanz beginnen muß.«<br />
Die neuen Satzungen, die dritten seit der Gründung sind<br />
nicht erhalten.<br />
1847 legen Hövelmann und Ingenlath auf Anfordern<br />
eine Liste der Getränkepreise vor: 1 Flasche Mosel 8 Sgr.<br />
Rhein 10, Bleichert 10, 1 großes Glas Punsch 3 Sgr., Glas<br />
Bier 16 Pfg., Braunbier 10 Pfg.<br />
Am 15. Juni 1846 befasst man sich mit den Vorbereitungen<br />
fürs Schützenfest, das schon am 12. und 13. Juli sein soll<br />
und das auch diesmal nicht als 25-Jähriges bezeichnet wird,<br />
wahrscheinlich, weil das zu selbstverständlich war.<br />
– Aus der Festordnung: »Morgens 5 Uhr Böllerschüsse<br />
bei der Stadt. Mittags 2 Uhr Antreten der Schützen mit<br />
ihren Büchsen im Vereinslocale bei H. Gorris. Abholen<br />
des alten Königs H. Hallensleben mit der Musik und Zug<br />
nach dem Schießplatze, wo bei Ankunft die Böller gelöst<br />
werden und sodann das Schießen nach dem Vogel beginnen<br />
und während der Zeit „Harmonie“ stattfinden wird.<br />
Abends Ball. Für den 13. Juli: Mittags von 11:30 bis<br />
12:30 Uhr Musik auf dem Markt. Nachmittags 4 Uhr<br />
Versammlung der Schützen auf dem Fürstenberge, um<br />
dort den König mit der erwählten Königin, die 4spännig<br />
ankommen werden, mit Musik, Böllerschüssen zu empfangen.<br />
„Harmonie-Musik“ abwechselnd mit Gesang und<br />
später Ball.« Eigenartig ist, dass am ersten Festtage, am<br />
12.7.1856, vor dem Schießen noch eine Generalversammlung<br />
abgehalten wird, um den Kupferschläger Martin Wedershoven<br />
zu ballotieren. An dieser Versammlung nahmen 32<br />
Mitglieder teil.<br />
1857 wird kein Schützenfest gefeiert. Die Winterversammlungen<br />
hatten wieder wie vor 20 Jahren bei Gorris<br />
stattgefunden. Die Sommertagungen wurden sämtlich bei<br />
Theodor Remy an der schönen Aussicht abgehalten, wohl<br />
weil das Schützenzelt unzulänglich geworden war. Die verschiedenen<br />
Zeltbauten waren recht kurzlebig. Schon 1835<br />
(4 Jahre nach der Gründung) war durch die notwendig<br />
gewordene Erweiterung ein Defizit von 106 Talern entstanden.<br />
5 Jahre später wird ein fester Neubau in Vorschlag