Festschrift 2006 - Schuetzengesellschaft Xanten
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Am 3. Juli 1949 verstarb der Bataillonslademeister<br />
Heinrich Kock. Unser Mitglied und Heimatdichter Josef Engel<br />
widmete ihm in der Ausgabe der RP (4.7.1949) folgen Zeilen:<br />
DER DOMGLÖCKNER<br />
GESTORBEN<br />
Ein Stück des alten, lieben <strong>Xanten</strong><br />
XANTEN. In der Nacht zum 3. Juli wurde der hochbetagte<br />
Glöckner des St. Viktordomes, Herr Heinrich Kock, der 53<br />
Jahre hindurch täglich die schweren Glocken des ehrwürdigen<br />
Domes bediente und die Gemeinde zum Gebet und zum<br />
Besuch des Gottesdienstes aufforderte, abberufen. Mit „Henn<br />
Kock“, wie ihn jung und alt nannte, ist wiederum einer der<br />
volkstümlichsten Männer des alten <strong>Xanten</strong> hinweggegangen.<br />
Josef Engel widmete ihm folgende mundartlichen Verse:<br />
Hej häd well öwer fifftig Johr<br />
getreu sin Pflecht gedohn.<br />
Hej kröktne noch met grisse Hör<br />
noar sinnen Glockentorn.<br />
Hej riep de Mensse Dag vor Dag<br />
met Lüje noar de Kärk.<br />
Bes in dän letzte Läwensdag<br />
blew hej kuscheert am Werk.<br />
Hej stucktne firuch on s'owes Iaht<br />
noar onsen Viktor-Dom,<br />
öm schlug die groote, schwoore Klock<br />
ock in dän letzten Drom.<br />
Nauw is hej in en bätre Welt,<br />
dän guje Heinrich Kock,<br />
doar wörd hej seeker ahngestellt<br />
ock an de Hemmelsklock.<br />
In den 50er Jahren stand die Frage der<br />
Aufnahme von neuen Mitgliedern<br />
per „Ballotage“ zur Debatte. In einer G. V.<br />
wurde dann beschlossen, dass eine Aufnahme-<br />
Kommission diese Funktion übernimmt.<br />
So ist es z. Zt. so, dass ein Interessent<br />
für die Mitgliedschaft, ein Jahr als Gast an<br />
allen Veranstaltungen teilnimmt und sich<br />
dann für den Aufnahmeantrag entscheidet,<br />
der durch die Aufnahme-Kommission<br />
entschieden wird.<br />
Vielleicht ist aus jenen Jahren noch folgende Formänderung<br />
erwähnenswert: Kurz nach dem Schützenfest findet<br />
regelmäßig die „Thronabrechnung“ statt. Bis zum letzten<br />
Vorkriegs-Schützenfest im Jahr 1937 war das eine rein nüchterne,<br />
geschäftliche Angelegenheit der Herren des Thrones<br />
und des Vorstandes. Die Unkosten, die für Verzehr, Blumen etc.<br />
in den Schützenfesttagen angefallen waren, wurden in ein Bonbuch<br />
eingetragen. Das besorgte ein Thronherr als „Finanzminister“<br />
für den Thron und der Rendant für den Vorstand.<br />
Nach dem Kriege brachten die Mitglieder der Abrechnungskommission<br />
zum angesetzten Termin ihre Damen mit.<br />
So nimmt es nicht wunder, dass aus dem sonst so nüchternen<br />
Abrechnungsabend ein recht gemütliches Beisammensein<br />
mit Tanz und fröhlicher Unterhaltung wurde. In späteren<br />
Jahren kamen noch die Angehörigen des Offizierskorps<br />
mit ihren Damen hinzu. So ist es bis heute geblieben. Soll<br />
dieser Abend doch gleichzeitig ein kleiner Dankesbeweis<br />
des Königspaares und des Thrones gegenüber Vorstand und<br />
Offizieren für ihre in den Schützenfesttagen geleistete<br />
Arbeit sein.<br />
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