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Festschrift 2006 - Schuetzengesellschaft Xanten

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52<br />

DER SONNTAGSKÖNIG<br />

1989<br />

Heinz-J. Veltjens erzählt:<br />

Bis zum Königsschießen verlief<br />

unser 158. Schützenfest wie in allen<br />

Jahren zuvor getreu unserer Devise<br />

in „Ordnung, Eintracht, Frohsinn“.<br />

Wir konnten spannende Kompanie-, Bataillonsschießwettbewerbe<br />

verzeichnen und auch das Biwak und Preisschießen<br />

war unter großer Beteiligung bisher glänzend verlaufen.<br />

Nach dem Preisschießen erging durch die Bataillonsführung<br />

das Kommando an die Hauptleute der drei<br />

Kompanien, Königsreflektanten zu melden. Nach einer längeren<br />

Pause meldeten die Bataillöner „Fehlanzeige“. Danach<br />

wurde beraten, ob aus dem Kreis der Direktion ein bisher<br />

nicht gekrönter Vorstandskollege vortritt. Dabei erging auch<br />

an mich die Frage. Obwohl der Königsschuss immer zu meinen<br />

Zielen zählte, kam mir das Vorhaben vor dem Hintergrund<br />

von drei anstehenden Feiern wie, 25-jähriges Dienstjubiläum-,<br />

runder Geburtstag und Heirat unserer Tochter<br />

Birgit, nicht gelegen. Das teilte ich meinen Vorstandskollegen<br />

und der Bataillonsführung mit. An das Bataillon erging<br />

anschließend der Befehl, zum Tanzabend in den Schützenhaussaal<br />

einzurücken. Präsident Adrian Thyssen gab hier<br />

dem hohen Haus bekannt, dass kein Reflektant der<br />

Aufforderung zum Königsschießen gefolgt sei und wir ohne<br />

König im 158. Schützenjahr gehen. Die Schützendamen<br />

empfingen uns ob dieser Schlappe nicht gerade mit<br />

Wohlwollen. Das Ergebnis war natürlich im Verlauf des<br />

Tanzabends Tischgespräch. In unserer Tischrunde wurden<br />

mehrere Lösungsmöglichkeiten behandelt, ohne dass wir bis<br />

zum Ende der Ballnacht zu einer Entscheidung kamen.<br />

Am nächsten Morgen wachte ich missgestimmt mit dem<br />

Gedanken auf, wieso es möglich war, dass aus unserer<br />

Gesellschaft von über 170 Mitgliedern keine Königsreflektanten<br />

vortraten. Wie am Vortag vereinbart, rief mich am<br />

Sonntagmorgen die örtliche Presse an, um nach dem Namen<br />

des neuen Königs und der Thronzusammensetzung zu fragen.<br />

Die Meldung war, dass es keinen neuen König und Thron<br />

gibt. Meiner gedrückten Stimmung beim Frühstück begegnete<br />

meine Frau Gerda mit dem Vorschlag, wenn Du ja in<br />

den nächsten Jahren doch König werden willst, warum<br />

nicht jetzt? Ohne lange Überlegung setzte ich mich mit<br />

unseren Tischpartnern des Vorabends in Verbindung mit der<br />

Frage, ob sie noch zu den Lösungsmöglichkeiten stehen.<br />

Von allen erhielt ich positive Nachrichten. Präsident Adrian<br />

Thyssen und die anderen Vorstandskollegen informierte ich<br />

über mein Vorhaben und erhielt eine positive Resonanz. Wir<br />

verabredeten uns für 11.00 Uhr bei Hans de Fries um das<br />

weitere Vorgehen dieser Ausnahmesituation abzustimmen.<br />

Zeitgleich ohne Vorahnung fanden die drei Kompanien,<br />

I. Kompanie in „Kunst & Kneipe“ (bei Hiltrud Hinskes),<br />

II. Kompanie, „An de Marspoort“ (bei Holt), III. Kompanie,<br />

„Zur Börse“ (bei Opel), sich zum traditionellen<br />

Sonntagsfrühschoppen. Durch den Bataillonskommandeur<br />

Hermann-Josef van Bebber und Adjutant Willi Lörx erging<br />

an die drei Kompanien der „Tagesbefehl“, dass am<br />

Nachmittag das Königsschießen fortgesetzt wird und um<br />

14.00 Uhr ab Kompanielokal zum Fürstenberg auszurücken<br />

sei. Das Bataillon bewies für diesen nicht geplanten Zug<br />

Improvisationstalent. Die Pferde der Bataillonsführung

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