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Zukunft Forschung 02/2023

Das Forschungsmagazin der Universität Innsbruck

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TITELTHEMA<br />

DURCHGÄNGIGKEIT WIEDERHERSTELLEN<br />

Wehranlagen, Abstürze und Wasserkraftanlagen sind markante Eingriffe in<br />

den natürlichen Flusslauf. Während sie wichtige Funktionen für Energiegewinnung<br />

und Wasserregulierung erfüllen, behindern sie die Wanderung von<br />

Fischen und Amphibien. Beim österreichisch-bayerischen Inn-Kraftwerk Ering-<br />

Frauenstein hat der Verbund ein naturähnliches Umgehungsgerinne gebaut.<br />

Dieses Gerinne macht nicht nur die Staumauer für Fische passierbar, sondern<br />

bietet auch Lebensräume, die im Bereich von Staumauern sonst fehlen. So<br />

findet dort heute auch die Flussseeschwalbe wieder Brutmöglichkeiten.<br />

WIEDERANSIEDLUNGSPROJEKTE<br />

Mit einer Höhe von 30 bis 80 Zentimetern<br />

unterscheidet sich der Zwerg-Rohrkolben<br />

von anderen Arten seiner Familie.<br />

Dort, wo diese Pflanzen vorkommen, ist<br />

die Flusslandschaft noch intakt. Denn die<br />

Sumpfpflanzen mit den fast kugelrunden<br />

Fruchtständen benötigen zum Überleben<br />

natürliches Fließgewässer, das vegetationsfreie<br />

Bereiche schafft, in denen sie gedeihen<br />

können. Trotz ihrer Bedeutung für<br />

das Ökosystem ist diese Art am Inn bereits<br />

ausgestorben. Ein Wiederansiedlungsprojekt<br />

wurde 2019 gestartet, um die Pflanze<br />

in das Gebiet zurückzubringen.<br />

SCHUTZMASSNAHMEN FÜR SELTENE ARTEN<br />

Der Flussuferläufer, ein Vogel von der Größe einer Amsel<br />

mit weißem Unterleib und olivfarbener Oberseite, war einst<br />

an den meisten großen Flüssen Europas verbreitet. Heute<br />

sind seine Brutgebiete, vornehmlich lockere Kiesbänke in<br />

den Flussauen der Alpen und Voralpen, durch Umweltveränderungen<br />

stark bedroht. Solche Kiesgebiete sind am Inn<br />

heute rar geworden. 2<strong>02</strong>0 wurden in Tirol lediglich neun<br />

brütende Paare dieser Art gezählt. Um die Brutstätten des<br />

Flussuferläufers zu schützen, sollten Menschen die Kiesbänke<br />

am Inn von April bis Juli meiden.<br />

zukunft forschung <strong>02</strong>/23 21

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