TOPFIT Herbst 2023
Bescheid wissen - gesund leben
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Diagnose & Therapie<br />
19<br />
Notfallsituationen im Alter<br />
Wenn es auf rasches Handeln ankommt<br />
Durch Bewegungseinschränkungen,<br />
einen Sturz oder eine chronische Erkrankung<br />
können Senioren in ihrem Alltag<br />
plötzlich in eine Notfallsituation geraten.<br />
Es gibt jedoch einige Vorkehrungen, die<br />
man für den Ernstfall treffen kann – und<br />
mit denen langwierige Krankenhausaufenthalte<br />
und Pflegebedürftigkeit oft<br />
vermieden werden können.<br />
Von Isabel Virnich<br />
Mit dem Alter steigt das Risiko, dass sich<br />
Zuhause ein Unfall ereignet oder dass<br />
eine bereits bestehende Erkrankung plötzlich<br />
Symptome einer akuten Verschlechterung<br />
hervorruft. Wenn ein solcher Notfall einritt,<br />
kommt es auf rasches Handeln an. Idealerweise<br />
können sich die Betroffenen selbst darum<br />
kümmern, umgehend Hilfe zu holen.<br />
Aber es kann auch sein, dass sie auf fremde Hilfe<br />
angewiesen sind. Dann ist es gut, wenn bereits<br />
im Vorfeld konkrete Maßnahmen in die<br />
Wege geleitet wurden, um die Situation gut zu<br />
meistern:<br />
• Besprechen Sie und Ihre Angehörigen mit<br />
dem behandelnden Arzt sowie mit Ihrem zuständigen<br />
medizinischen Fachberater bereits<br />
im Vorfeld mögliche (krankheitsbedingte)<br />
Notfallsituationen.<br />
• Deponieren Sie Ihren Personalausweis<br />
und Ihre Krankenversicherungskarte sowie<br />
weitere wichtige Dokumente (wie Röntgenpass,<br />
Allergiepass, Diabetikerausweis, Betreuungsvollmacht,<br />
aber auch Vorsorgevollmacht,<br />
Patientenverfügung) an einer Stelle,<br />
wo sie stets griffbereit sind.<br />
• Legen Sie auch Ihren Medikamentenplan<br />
dazu, in dem alle Medikamente in der Dosierung<br />
aufgelistet sind, die Sie regelmäßig<br />
einnehmen.<br />
• Welche behandlungsbedürftigen Erkrankungen<br />
liegen vor? Ist eine Medikamentenallergie<br />
bekannt? Tragen Sie einen Herzschrittmacher?<br />
Notieren Sie diese und andere wichtige<br />
Angaben zu Ihrem Gesundheitszustand<br />
auf einem Blatt Papier.<br />
• Notieren Sie, was Ihnen im Notfall<br />
wichtig ist (für den Fall einer<br />
Einwilligungsunfähigkeit).<br />
• Im Notfall einfach nur den Knopf drücken:<br />
Es gibt viele gute Argumente, sich in<br />
der Wohnung ein Hausnotrufsystem installieren<br />
zu lassen, das rund um die Uhr an 365<br />
Tagen im Jahr aktiv ist. Ein solches System<br />
besteht aus zwei Komponenten: aus einem<br />
Basisgerät mit Freisprecheinrichtung und<br />
Notruftaste, das in die Steckdose gesteckt<br />
wird und mit dem Telefonanschluss verbunden<br />
ist, und einem mobilen, wasserfesten<br />
Funksender, der als Armband oder als<br />
Halskette rund um die Uhr getragen wird.<br />
Wird dieser Notrufknopf gedrückt, wird<br />
ein Notsignal abgesendet – und innerhalb<br />
kürzester Zeit kommt Hilfe. Wichtig: Um<br />
einen einwandfreien Betrieb zu gewährleisten,<br />
sollte das System fachgerecht installiert<br />
werden. Und: Bei vorhandenem Pflegegrad<br />
übernimmt die Pflegeversicherung unter bestimmten<br />
Voraussetzungen die Kosten für<br />
den Basistarif.<br />
Damit es gar nicht erst dazu kommt<br />
Der<br />
Johanniter-<br />
Hausnotruf.<br />
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Es gibt eine Vielzahl an Möglichkeiten, die<br />
Wohnung an die eigenen Bedürfnisse anzupassen.<br />
Wichtig ist, dass es auch tatsächlich<br />
Ihre ganz persönlichen Bedürfnisse sind. »Individuelle<br />
Beratung« ist hier das Stichwort.<br />
Gibt es Stolperfallen in Ihrer Wohnung? Sollte<br />
im Badezimmer die Sicherheit (etwa durch<br />
Haltegriffe) erhöht werden? Ist die Beleuchtung<br />
ausreichend? Aber auch: Was brauchen<br />
Sie wirklich, was könnte für Sie vielleicht sogar<br />
eher hinderlich sein?<br />
Krankheitsbedingte<br />
Einschränkungen<br />
Welche kleineren und größeren Alltagsunterstützer<br />
für wen passend sind, hat nicht nur<br />
viel mit dem eigenen Wohlbefinden zu tun,<br />
auch bestimmte krankheitsbedingte Einschränkungen<br />
können den entscheidenden<br />
Punkt für oder gegen eine Umgestaltung oder<br />
Neuanschaffung bedeuten. Nehmen Sie sich<br />
also Zeit, spüren Sie die persönlichen »Brennpunkte«<br />
Ihres Alltags auf, und lassen Sie sich<br />
gegebenenfalls von Fachleuten beraten.<br />
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<strong>TOPFIT</strong> 3 / <strong>2023</strong>