TOPFIT Herbst 2023
Bescheid wissen - gesund leben
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Fitness<br />
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Bild links: Häufig bilden Moorlandschaften<br />
den Übergang vom Voralpenland in die Alpen,<br />
wie hier z. B. bei Inzell.<br />
Alpine Steige sind schon im Randgebirge zu finden, wie<br />
hier z. B. in der Gipfelregion der Kampenwand (1669 m).<br />
Ganz wichtig ist es, viel zu trinken – auch wenn<br />
man vielleicht gar keinen Durst verspürt. Tatsächlich<br />
kann der Flüssigkeitsverlust je nach Belastungsintensität<br />
und Umgebungstemperatur<br />
durch Schwitzen bis zu zwei Liter pro Stunde<br />
betragen. Flüssigkeitsmangel schränkt nicht nur<br />
die körperliche Leistungsfähigkeit ein, sondern<br />
begünstigt auch eine Überhitzung – selbst bei<br />
herbstlichen Temperaturen. Und auch bei kalter<br />
Witterung im Winter darf der Flüssigkeitsverlust<br />
über die Atmung nicht unterschätzt werden.<br />
Aber Vorsicht: Keinesfalls sollte man unterwegs<br />
viel Alkohol zu sich nehmen! Schon ein Bier<br />
kann nach dem Genuss die Leistungsfähigkeit<br />
merklich verschlechtern.<br />
Richtige Ausrüstung: ein Muss, aber<br />
keine Gewähr gegen Unfälle<br />
Es erscheint selbstverständlich, dass eine gute<br />
und sinnvolle Ausrüstung unerlässlich ist. Anfänger<br />
sollten sich in entsprechenden Fachgeschäften,<br />
die in jedem größeren Ort zu finden<br />
sind, gut beraten lassen. Dabei geht es vor allem<br />
um geeignete Wanderschuhe, denn jedes Gelände<br />
erfordert spezielle Schuhe. Wer beispielsweise<br />
nicht im Hochgebirge in Geröllfeldern unterwegs<br />
ist, braucht auch keine schweren Bergschuhe<br />
mit starren Sohlen. In gemäßigten Höhenlagen<br />
sollte man jedoch durchaus festere Schuhe<br />
tragen, die auch mal einige Stunden Gehen im<br />
Regen auf nassem, aufgeweichtem Boden vertragen,<br />
ohne dass die Füße durchnässt werden, was<br />
sehr unangenehm werden kann. Hat man sich<br />
entschieden, sollte man in den Wanderschuhen<br />
seiner Wahl auf jeden Fall im Geschäft eine Weile<br />
auf- und abgehen. Tipp: Ziehen Sie die Bergschuhe<br />
vor der ersten Tour ein paar Tage auch<br />
im Alltag an – das gibt Sicherheit für den »Ernstfall«,<br />
auch wenn moderne Bergwanderschuhe<br />
kaum mehr eingelaufen werden müssen.<br />
Wanderstöcke sind nicht nur Geübten vorbehalten,<br />
auch wenn ihr Gebrauch durchaus Übung<br />
erfordert. Gerade Einsteiger können damit die<br />
Gelenke vor allem beim Bergabgehen entlasten.<br />
Nebenbei geben sie auf schwierigem Untergrund<br />
Halt und Balance. Sinnvoll sind gefederte Wanderstöcke,<br />
die die harten Stöße nicht an Hände<br />
und Arme weiterleiten, sondern abdämpfen. Besonders<br />
beliebt sind dreiteilige Teleskopstöcke,<br />
die bei Nichtgebrauch zusammengeschoben und<br />
leicht am Rucksack befestigt werden können.<br />
Auch sind Handschuhe beim Gebrauch der Stöcke<br />
zu empfehlen, sie können aber auch generell<br />
eine große Hilfe sein, weil sie z. B. beim Griff an<br />
ausgefranste Stahlseile oder an scharfkantigen<br />
Karst vor Verletzungen schützen.<br />
Aber auch die spezielle (Berg-)Wanderbekleidung<br />
und ein geeigneter Rucksack erfordern<br />
große Aufmerksamkeit und gute Beratung.<br />
Denn in den Bergen kann in kurzer Zeit ein<br />
Wetterumschwung eintreten, der häufig Gewitter<br />
mit rasch sinkenden Temperaturen mit sich<br />
bringt. Deshalb sollte in den Rucksack neben der<br />
Brotzeit und den Getränken vor allem warme<br />
und regenfeste Kleidung hineinpassen.<br />
Einen Überblick über die aktuelle Wettersituation<br />
sollte man sich unbedingt vor Antritt der<br />
Tour verschaffen, um nicht überraschend in sehr<br />
schlechtes Wetter zu geraten. Denn ein Gewitter<br />
oder auch heftiger Niederschlag in höheren<br />
Lagen sollte keineswegs unterschätzt werden:<br />
Abgesehen von der Blitzschlaggefahr kann man<br />
durch eine schlechte Sicht, einen nassen rutschigen<br />
Boden und/oder durch einen durch starken<br />
Wind ausgelösten Steinschlag innnerhalb von<br />
wenigen Minuten in eine ernstzunehmende<br />
Gefahrensituation geraten. Für diese Fälle ist es<br />
wichtig, wenn sich im Rucksack auch Utensilien<br />
wie beispielsweise ein Erste-Hilfe-Set befinden,<br />
zu dem auch eine Rettungsdecke und eine Salbe<br />
bzw. Medikamente zur Schmerzlinderung gehören<br />
sollten. Empfohlen wird außerdem eine Signalpfeife,<br />
um im Notfall auf sich aufmerksam<br />
machen zu können.<br />
Die Rauschbergbahn bei Ruhpolding ist seit November 2022 nach 70 Jahren Betriebszeit Geschichte. Sie soll<br />
abgebaut und bis 2025 neu errichtet werden. Die Bahn war ein gutes Beispiel für die Möglichkeit von<br />
Genusswandern in mittleren bis höheren Lagen ohne die Mühe eines langen Aufstiegs.<br />
<strong>TOPFIT</strong> 3 / 2021 <strong>2023</strong>