06.01.2024 Aufrufe

TOPFIT Herbst 2023

Bescheid wissen - gesund leben

Bescheid wissen - gesund leben

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

26 Fitness<br />

Moderater Sport für Muskeln, Knochen und Gelenke<br />

Wandern in den Voralpen -<br />

für jeden etwas<br />

Fotos: (oben) © Letter Content Media; (rechts) © wirestock / 123rf.com<br />

Von kinderwagentauglichen Wanderwegen in den Voralpen bis hin zum alpinen Steig<br />

in die höheren Lagen bietet das Voralpenland alle Schwierigkeitsstufen des Wanderns.<br />

Es ist dafür bekannt, dass Wanderer jeden Tag eine andersartige Tour unternehmen können.<br />

Sehr gut ausgebaute, fast ebene Rundwanderwege fürs Panorama-Genuss-Wandern<br />

grenzen an Berge mit Pfaden und Steigen, die zügig nach oben bis an die Waldgrenze<br />

und darüber hinaus führen. Wer sich dagegen gern in den Höhenlagen ohne die Mühe<br />

eines Aufstiegs aufhält, findet im Randgebirge auch Bergbahnen, von deren Bergstationen<br />

eine große Auswahl an Wanderwegen und Steigen zum erholsamen Bergwandern in<br />

mittleren Höhen einlädt.<br />

Von Herbert Schwinghammer<br />

Wandern in den Bergen verheißt nicht nur<br />

abwechslungsreiche Stunden an der frischen<br />

Luft, sondern auch eine Beanspruchung<br />

des Körpers, die je nach Leistungsfähigkeit beliebig<br />

dosiert werden kann. Ob stundenlange<br />

Bergtouren in höheren Lagen oder bequeme<br />

Wanderungen im Tal, richtig geplant profitieren<br />

sowohl Knochen, Muskeln und Gelenke als auch<br />

innere Organe wie Herz und Lunge von der körperlichen<br />

Bewegung.<br />

Mit der passenden Ausrüstung und einer der<br />

Leistungsfähigkeit angepassten Planung bietet<br />

Bergwandern auch für weniger trainierte, übergewichtige<br />

oder ältere Menschen die Möglichkeit,<br />

das Naturerlebnis mit effektivem Ausdauertraining<br />

zu verbinden.<br />

Die »mittleren Höhen« versprechen<br />

Genusswandern und viel Positives für<br />

die Gesundheit<br />

Vor allem Bewegung in den »mittleren Höhen«<br />

zwischen 1 000 und 2 000 Metern, die am<br />

Übergang vom Voralpenland ins Randgebirge<br />

anzutreffen sind, wirkt auf das Herz-Kreislauf-System<br />

besonders anregend und stärkend.<br />

Beim Bergaufgehen werden fast alle Organsysteme<br />

wie Herz, Lunge, Muskulatur und Gelenke<br />

trainiert. Sogar die Knochen werden durch gesteigerte<br />

Muskelkraft besser geschützt, und die<br />

Beweglichkeit wird erhöht. So kann man Osteoporose,<br />

aber auch einem vorzeitigen Gelenkverschleiß<br />

vorbeugen. Die Höhenluft unterstützt<br />

zudem das Immunsystem und verschafft Allergikern<br />

in der in dieser Höhe nahezu pollenfreien<br />

Luft Erleichterung. Ruhe, Naturerlebnis und Bewegung<br />

steigern das psychische Wohlbefinden,<br />

die Schlafqualität nimmt zu.<br />

Ein Aufenthalt in den höheren Lagen ist ein<br />

Ganzkörpertraining, das sich bis in die Körperzellen<br />

auswirkt, denn auch der Sauerstofftransport<br />

im Blut wird durch die vermehrte Bildung<br />

von roten Blutkörperchen verbessert. Und kaum<br />

eine andere Sportart eignet sich so gut für den<br />

sportlichen Wiedereinstieg wie das Wandern,<br />

etwa nach einer Krankheit oder nach längerer<br />

Sportpause.<br />

Aber auch der Genuss kommt nicht zu kurz,<br />

weil »sanfte« Wegführungen in diesen Höhen<br />

überwiegen und viel Zeit und Ruhe bleibt, um<br />

die Schönheit der Landschaft auf sich wirken zu<br />

lassen. Es sollte das alte Prinzip »Der Weg ist das<br />

Ziel« im Vordergrund stehen und das Rennen<br />

um Höhenmetern getrost vergessen werden.<br />

Immer mit der Ruhe<br />

Für Untrainierte gilt, die Belastung langsam<br />

zu steigern und nicht sofort mit sportlichen<br />

Höchstleistungen zu beginnen. Eine zwei- bis<br />

dreistündige Tour in flachem bis leicht hügeligem<br />

Gelände ist ein guter (Wieder-)Einstieg in<br />

das Bergwandern. Zu Beginn ist es nicht ratsam,<br />

sich für den Aufstieg länger als eine, höchstens<br />

zwei Stunden vorzunehmen. Oder man nimmt<br />

eine Bergbahn und läuft sich bequem in den<br />

Höhenlagen »warm«. Zudem sollte man nicht<br />

zögern, bei Problemen vorzeitig den Rückweg<br />

anzutreten. Und wenn eine Gruppe unterwegs<br />

ist, muss sich unbedingt das Tempo nach dem<br />

langsamsten Mitglied richten, denn niemand<br />

darf den Anschluss verlieren oder sich körperlich<br />

verausgaben müssen, um mit den anderen<br />

Schritt zu halten.<br />

Die Almen laden ein: ausgiebige<br />

Pausen einplanen<br />

In den Höhenlagen, aber auch im Tal stehen viele<br />

Einkehrmöglichkeiten zur Verfügung, die für<br />

Pausenzeiten in die Tour eingeplant werden sollten.<br />

Denn unerfahrene Wanderer muten sich oft<br />

zu viel zu. Sie gehen zu schnell, steigen zu hastig<br />

auf und sind dann erschöpft. Das kann Verletzungen<br />

und Stürze vor allem beim Abstieg zur Folge<br />

haben. Besser ist es, etwa alle zwei Stunden das<br />

Pausenpaket auszupacken oder in einer der vielen<br />

Almen und Berghütten einzukehren. Wer noch<br />

viel vorhat, sollte eher leichter Kost den Vorzug<br />

geben und sich die verführerischen Süßspeisen<br />

für die letzte Rast oder fürs Abendessen aufheben.<br />

<strong>TOPFIT</strong> 3 / <strong>2023</strong>

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!