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Beschaffung aktuell 01-02.2024

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Um zu verstehen, was für das neue<br />

<strong>Beschaffung</strong>sjahr relevant sein wird,<br />

lohnt sich ein Blick auf die Entwicklungen<br />

im Energiemarkt seit 2020.<br />

Bild: amnaj/stock.adobe.com<br />

Herausforderungen und Chancen für den Energieeinkauf im Jahr 2024<br />

Der Energiemarkt nach der Krise<br />

Der Blick auf die letzten vier Jahre zeigt, dass sich beim Strom- und Gaseinkauf viel<br />

verändert hat – mit einer Dynamik wie kaum zuvor. Der Gastbeitrag von enPortal erläutert<br />

diese Entwicklungen im Energiemarkt. Zudem beantwortet der IT-Dienstleister<br />

die Fragen: Was ist das Erbe der Energiekrise und welche Maßnahmen empfehlen sich<br />

bei der Energiebeschaffung, um mehr Effizienz, Sicherheit und Erfolg zu generieren?<br />

Die Corona-Jahre 2020 und 2021 waren geprägt<br />

durch niedrige Energiepreise und einen großen<br />

Wettbewerb unter den Energieversorgern. Die reinen<br />

Arbeitspreise sanken im ersten Lockdown auf 3,7<br />

Cent je Kilowattstunde an der Börse für das Folgejahr.<br />

Die Anzahl der gelaufenen Ausschreibungen<br />

über die Energieplattform „enPortal connect“ erreichte<br />

im Jahr 2020 ein Rekordhoch von 3000. Viele<br />

Unternehmen deckten sich für mehrere Jahre mit<br />

Strom und Gas ein. Es lag ein klassischer Käufermarkt<br />

vor, d. h. die Energieversorger gingen auf viele Anforderungen<br />

vonseiten der Einkaufsabteilungen ein.<br />

Günstige Energiepreise sorgten für ausreichend Liquidität<br />

im Markt. Die Risiken wurden auf die Lieferanten<br />

übertragen, die Aufschläge waren gering und<br />

Festpreis-Lieferverträge für kleinere und mittlere Unternehmen<br />

typische Produkte, die gehandelt wurden.<br />

Ukraine-Krieg sorgt für<br />

Energiekrise im Jahr 2022<br />

Mit dem Ukraine-Krieg im Jahr 2022 änderte sich<br />

nahezu alles im Energiemarkt. Es herrschten explodierende<br />

Preise am Markt: Statt 3,7 ct/kWh waren in<br />

der absoluten Spitze rund 100 ct/kWh fällig. Das<br />

stellte unzählige Unternehmen vor den finanziellen<br />

Abgrund. Der Markt switchte in einen Verkäufermarkt,<br />

die Bedingungen wurden von den Lieferanten<br />

bestimmt, die ebenfalls von den politischen Entwicklungen<br />

betroffen waren. Angebotsstopp-Wochen, eine<br />

neu eingeführte Gasspeicherumlage und gesetzlich<br />

neue Energiepreisbremsen sorgten für Unsicherheit<br />

und Unruhe auf Versorger- und Kundenseite.<br />

Viele Unternehmen hatten Schwierigkeiten, geeignete<br />

Lieferanten zu finden, vor allem, wenn die Bonität<br />

nicht passabel war. Zudem waren kleinere Unternehmen<br />

mitunter aufgefordert, von Festpreis-Lieferungen<br />

auf Tranchen- oder Spotmarkt-Lieferungen zu<br />

wechseln, was wiederum zu internen Prozessanpassungen<br />

und Unsicherheit führte. Der Energieeinkauf<br />

war längst kein Thema der Einkaufsabteilungen<br />

mehr, sondern rückte in den Fokus von Geschäftsführungen<br />

und Vorständen.<br />

Energiemarkt 2023: Beruhigung<br />

und Kleinteiligkeit<br />

Im Jahr 2023 entspannte sich die Lage. Es zeigten<br />

sich Energiepreise auf höherem Niveau, aber Anfang<br />

Dezember 2023 für 2024 mit rund 10 ct/kWh an der<br />

Börse deutlich niedriger als in den Krisenjahren zuvor.<br />

Die Fixierung von Börsenprodukten für die Zu-<br />

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