Beschaffung aktuell 01-02.2024
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DB-Tochter schließt Power Purchase Agreement mit MVV Trading ab<br />
PPA über 160-GWh-Solarstromlieferung abgeschlossen<br />
Blick auf den Solarpark Heudorf, einer der drei kürzlich in Betrieb genommenen Photovoltaik-Parks des MVV-Projektentwicklers Juwi.<br />
Bild: Juwi<br />
Das Mannheimer Energieunternehmen<br />
MVV und die Konzerntochter der Deutschen<br />
Bahn, die DB Energie GmbH, haben<br />
einen Bezugsvertrag zur Lieferung von<br />
rund 160 GWh Grünstrom vereinbart. Der<br />
Strom stammt aus drei Photovoltaik-Parks<br />
des MVV-konzerneigenen Projektentwicklers<br />
Juwi. Die drei Standorte in Bremelau<br />
und Heudorf (beide Baden-Württemberg)<br />
und in Röckingen (Bayern) verfügen über<br />
eine Gesamtleistung von 36,5 Megawatt-<br />
Peak. Seit dem 1. Januar 2024 liefert MVV<br />
Trading über einen Zeitraum von insgesamt<br />
vier Jahren jährlich rund 40 GWh<br />
Solarstrom aus diesen PV-Anlagen über<br />
ein Power Purchase Agreement (PPA) an<br />
die DB Energie GmbH. Power Purchase<br />
Agreements, also langfristige, individuell<br />
gestaltete Verträge über die Lieferung und<br />
Abnahme von Grünstrom, sind ein attraktives<br />
Betreibermodell für Erneuerbare-<br />
Energie-Anlagen. Die Produzenten erhalten<br />
dabei eine längerfristig festgelegte<br />
Vergütung und die Abnehmer sichern sich<br />
zertifizierten Grünstrom zu einem planbaren<br />
Preis. „PPAs werden in Zukunft eine<br />
zunehmend größere Rolle bei der langfristigen<br />
Versorgung von Unternehmen übernehmen“,<br />
sagt Dr. Thies Langmaack, Geschäftsführer<br />
der MVV Trading. (ys)<br />
Bis zu 25 Prozent des Strombedarfs 2030<br />
Das Potenzial des PPA-Marktes<br />
Rund ein Viertel des deutschen Strombedarfs<br />
im Jahr 2030 könnten über direkte<br />
Stromlieferverträge zwischen erneuerbaren<br />
Stromerzeugern und Abnehmern aus<br />
Industrie und Gewerbe realisiert werden.<br />
Zu diesem Ergebnis kommt eine Untersuchung<br />
der Deutschen Energie-Agentur<br />
Dena im Rahmen der „Marktoffensive Erneuerbare<br />
Energien“, ein Zusammenschluss<br />
von rund 40 Unternehmen.<br />
Die Analyse „Green PPAs für die Energiewendeziele<br />
2030“ zielt darauf ab, das Potenzial<br />
des PPA-Marktes und seinen möglichen<br />
Beitrag zur Beschleunigung der<br />
Energiewende innerhalb Deutschlands<br />
aufzuzeigen. Bis zum Jahr 2030 könnten<br />
demnach bis zu 192 Terrawattstunden<br />
(TWh) über PPAs finanziert werden. Das<br />
entspricht ca. 25 Prozent des gesamten<br />
prognostizierten Strombedarfs von<br />
750 TWh im Jahr 2030 in Deutschland.<br />
Insbesondere Wind Offshore sowie Photovoltaik<br />
bilden dabei die Eckpfeiler des<br />
zukünftigen PPA-Marktes. Die je nach<br />
Szenario stark variierenden Wachstumsraten<br />
weisen laut der Dena darauf hin,<br />
dass verlässliche und attraktive rechtliche<br />
sowie wirtschaftliche Marktbedingungen<br />
elementar für die weitere Entwicklung<br />
der Erneuerbaren und dieses Geschäftsmodells<br />
sind.<br />
„Die Analyse zeigt das große Potenzial des<br />
PPA-Marktes. Um es voll zu erschließen,<br />
müssen die richtigen Investitionsbedingungen<br />
geschaffen werden“, sagt Corinna<br />
Enders, Vorsitzende der Dena-Geschäftsführung.<br />
„Sinkende Gestehungskosten für<br />
erneuerbare Energien, eine steigende<br />
Nachfrage nach emissionsfreier Energieversorgung<br />
sowie die Notwendigkeit, sich<br />
gegen volatile Preise abzusichern haben<br />
einen wachsenden Markt geschaffen, der<br />
aber noch lange nicht entfaltet ist. Gerade<br />
in der <strong>aktuell</strong>en Haushaltslage kommt<br />
diesem Markt eine strategische Bedeutung<br />
zu. Auch die mittlerweile in Kraft<br />
getretene Richtlinie für den Ausbau Erneuerbarer<br />
Energien (REDIII) der EU stellt<br />
die Bedeutung des Geschäftsmodells für<br />
das Erreichen der nationalen sowie europäischen<br />
Klimaziele heraus und fordert<br />
Mitgliedsstaaten auf, entsprechende<br />
Maßnahmen zu dessen Stärkung zu unternehmen.“<br />
(ys)<br />
<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> » 1-2 | 2024 7