24.01.2024 Aufrufe

Business Monat Holz 2024

Ganz dem Alleskönner Holz gewidment, zeigt die Ausgabe 1/2024 des Business Monat die vielseitigen Einsatzgebiete des erstaunlichen Rohstoffs, den uns die Natur in einer unglaublichen Fülle zur Verfügung stellt – besonders in der Steiermark. Welch innovative und zukunftsträchtige Geschäftsfelder sich damit erschließen lassen und warum die Nutzung von Holz einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leistet, lesen Sie im Business Monat Holz Spezial. proHolz Steiermark wünscht eine anregende und inspirierende Lektüre!

Ganz dem Alleskönner Holz gewidment, zeigt die Ausgabe 1/2024 des Business Monat die vielseitigen Einsatzgebiete des erstaunlichen Rohstoffs, den uns die Natur in einer unglaublichen Fülle zur Verfügung stellt – besonders in der Steiermark. Welch innovative und zukunftsträchtige Geschäftsfelder sich damit erschließen lassen und warum die Nutzung von Holz einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leistet, lesen Sie im Business Monat Holz Spezial. proHolz Steiermark wünscht eine anregende und inspirierende Lektüre!

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Bei den <strong>Holz</strong>transporten kommt die Elite der<br />

Lkw-Fahrer zum Einsatz. In Forst und Wald ist<br />

viel Gespür und Fingerspitzengefühl gefordert.<br />

KOLUMNE<br />

um 50.000 Euro<br />

teurer, und mit dem<br />

Smart Tacho 2 sowie<br />

dem Mitte <strong>2024</strong><br />

vorgeschriebenen<br />

Abbiege assistenten<br />

bei Neuzulassungen<br />

wird der<br />

Lkw-Preis nochmals<br />

in die Höhe<br />

gehen. Und natürlich<br />

steigen auch<br />

die kollektivvertraglichen<br />

Löhne.<br />

Gibt es denn<br />

Verständnis seitens der<br />

Auftraggeber für diese<br />

steigenden Kostenfaktoren?<br />

Großteils ja. Uns geht es einfach<br />

darum, dass wir Frächter<br />

fair behandelt werden. Das war<br />

in den letzten Jahren nicht immer<br />

so, da stellten die Auftraggeber<br />

die beabsichtigte Senkung<br />

der Frachtpreise in den<br />

Raum. Doch wir konnten der<br />

<strong>Holz</strong>industrie, die überwiegend<br />

unser Auftraggeber ist, verständlich<br />

machen, dass wir als<br />

Frächter bei einer Senkung der<br />

Preise nicht überlebensfähig<br />

wären. Wollen unsere Auftraggeber<br />

also verlässliche Transporteure,<br />

müssen sie Preise<br />

zahlen, mit denen auch wir gut<br />

leben können.<br />

Welches Ziel haben Sie<br />

sich als Sprecher der<br />

Rundholztransporteure<br />

vorgenommen?<br />

Dass unsere Sparte nachhaltig<br />

Leistungen durchführen<br />

kann, um unseren Kunden weiterhin<br />

ausreichend Kapazitäten<br />

zur Verfügung zu stellen. Es ist<br />

so, dass auch wir Probleme mit<br />

dem Nachwuchs haben. Viele<br />

unserer Betriebe sind Familienbetriebe,<br />

in denen die Tochter<br />

oder der Sohn den Betrieb<br />

der Eltern weiterführen soll.<br />

Doch viele der Jungen wollen<br />

sich diese Arbeit bei nicht ausreichender<br />

Vergütung gar nicht<br />

mehr antun. Wir müssen junge<br />

Fahrerinnen und Fahrer für diesen<br />

Beruf gewinnen, der nicht<br />

immer einfach ist. Man muss<br />

sich vorstellen: Das Lenken<br />

eines <strong>Holz</strong>-Lkw ist anspruchsvollste<br />

Arbeit. Man fährt im<br />

schneereichsten Winter in den<br />

Wald und auf die Berge, wie<br />

etwa auf die Koralpe, und muss<br />

auf 1.200 Metern Höhe auf<br />

schma len Forstwegen 40 Kilogramm<br />

schwere Schneeketten<br />

anlegen, um zum Verladeplatz<br />

zu kommen. Dort wechselt der<br />

Fahrer auf den Kran und lädt<br />

bei extremen Minusgraden das<br />

Rundholz auf den Lkw. Dann<br />

geht es wieder Richtung Straße,<br />

doch bevor man auf die Straße<br />

kommt, müssen die Schneeketten<br />

wieder entfernt werden,<br />

ehe es zum Sägewerk geht. Und<br />

dieses Prozedere wird zwei bis<br />

drei Mal am Tag abgewickelt.<br />

Das klingt nach viel<br />

Engagement und<br />

Fingerspitzengefühl?<br />

Ja, ein <strong>Holz</strong>fahrer muss viel<br />

Geschick und Gespür haben.<br />

Ich behaupte, dass unsere <strong>Holz</strong>fahrer<br />

die Elite der Lkw-Fahrer<br />

darstellen, weil sie die unterschiedlichsten<br />

Situationen<br />

meis tern müssen. In unserem<br />

Betrieb in Schwanberg haben<br />

wir 30 Lkw, drei davon sind Kranwägen,<br />

aber nur wenige unserer<br />

Fahrer trauen sich zu, damit<br />

in den Wald zu fahren und<br />

<strong>Holz</strong> zu laden. Wir wollen für<br />

diesen interessanten Beruf auch<br />

junge Fahrer gewinnen und können<br />

unseren Fahrern eine gute<br />

Work-Life-Balance anbieten, mit<br />

guten Arbeitsbedingungen und<br />

guter Entlohnung. Wir arbeiten<br />

mit modernem Gerät, teilweise<br />

auch schon mit beheizten Kabinenkränen,<br />

wenngleich diese<br />

Ausstattung um einiges mehr<br />

kostet.<br />

Was soll sich ändern, um<br />

eine größere Wertschätzung<br />

seitens der Auftraggeber zu<br />

erfahren?<br />

Es ist nicht viel, denn es funktioniert<br />

im Grunde gut. Wir<br />

wollen mit unserem Engagement<br />

das Überleben unserer<br />

Branche sichern und ein faires<br />

Miteinander haben. Es gibt mit<br />

der Industrie eine Gesprächsbasis,<br />

wenngleich diese auch<br />

verstehen muss, dass wir einen<br />

angemessenen Fuhrlohn<br />

brauchen, um einerseits unsere<br />

Dienste kostendeckend leisten<br />

zu können und um andererseits<br />

unsere Fahrer auch entsprechend<br />

bezahlen zu können, um<br />

als Arbeitgeber interessant zu<br />

bleiben und für den Fahrernachwuchs<br />

attraktiv zu sein.<br />

SPANNENDER,<br />

PS-STARKER JOB<br />

Nicht nur im <strong>Holz</strong>transport<br />

ist der Berufskraftfahrer sehr<br />

gefragt. Doch speziell in der<br />

<strong>Holz</strong>branche muss das Fahrpersonal<br />

zusätzliche Skills<br />

mitbringen, was die Suche<br />

nach einem guten Fahrer mit<br />

Krangeschick wesentlich erschwert.<br />

Fakt ist, dass der Job<br />

des Lkw-Fahrers ein vielseitiger,<br />

spannender und vor allem<br />

PS-starker ist. 500 PS sind bei<br />

40-Tonnern mittlerweile Standard,<br />

750 PS keine Seltenheit.<br />

Ich bin selbst jahrelang mit<br />

dem Lkw gefahren, ursprünglich<br />

im <strong>Holz</strong>transport. Und die<br />

Erinnerungen an diese Zeit sind<br />

wahnsinnig toll. Ich denke gerne<br />

daran zurück. Natürlich galt<br />

es auch Herausforderungen zu<br />

meistern, etwa im Wald Ketten<br />

anzulegen, wenn es die Erfordernisse<br />

mit sich brachten –<br />

nicht nur bei Schnee, auch bei<br />

aufgeweichten Erdböden nach<br />

langen Regenphasen. Aber es<br />

hat geduftet und es hat mich<br />

mit Stolz erfüllt, wenn der Kran<br />

mein verlängerter Arm bei der<br />

Beladung des <strong>Holz</strong>es war. Man<br />

könnte es mit einem Geschicklichkeits-Videospiel<br />

vergleichen,<br />

wenn man den Joystick<br />

mit Präzision führt. Und nicht<br />

vergessen: Der Lkw bringt, was<br />

man täglich braucht.<br />

KommR Peter Fahrner,<br />

Fachgruppenobmann des<br />

Güterbeförderungsgewerbes<br />

BUSINESS <strong>Monat</strong><br />

25

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