Schwachhauser I Magazin für Bremen I Ausgabe 95

Redakteurin Karla Götz im Gespräch mit Oliver Rau. Foto: Konstantin Zigmann
Die Wirtschaftsförderung sitzt mit all ihren Mitarbeiterinnen
und Mitarbeitern im Lloydhof in der Ansgaritorstraße
11 in Kürze endlich unter einem Dach. Aus
drei Standorten wird einer, das bringt wie erwartet
Synergieeffekte. Ist zwar alles noch nicht ganz fertig
in dem Ziegelgebäude, es riecht nach frischer Farbe,
aber es schaut schon gut aus. Innenarchitektonisch
unprätentiös, ein bisschen skandinavisch, zugleich
auch sehr fröhlich. Von seinen großen Bürofenstern
aus schaut Oliver Rau (Olli, so hieß er bei Werder) in
die Tiefen des Karrees. Der IT-Tycoon und Milliardär
Hasso Plattner hat alle Gebäude ringsum aufgekauft.
Es entstehen ein Hotel und Appartements.
„Ich leite die Abteilung Sonnenschein“, strahlt der
WFB-Geschäftsführer, zuständig für Marketing, Tourismus
und die Bremer Onlineauftritte. In allen von
ihm verantworteten Bereichen boomt es. Er lehnt sich
aber nicht etwa entspannt zurück, sondern wirkt wie
auf dem Sprung. So ein Arbeitstag ist lang und intensiv.
Grad kommt der 55-Jährige von einer Veranstaltung
bei Mercedes. Da hat er zum Jahresauftakt einen
Impulsvortrag im Kundencenter gehalten. „Man muss
genau schauen, dass man die Zuhörer nicht verliert.“
Also gehört Aufmunterung in den Redefluss hinein.
Lieblingswort: „Highlighten“
Überhaupt ist erstaunlich, wie Oliver Rau Daten,
Zahlen und Fakten auf dem Sofa sitzend präsentiert
– was er bestimmt mehrmals in der Woche tut
– und bei diesem abzuspulenden Pflichtrepertoire nie
gelangweilt wirkt. Er agiert eben hoch professionell.
„Highlighten“ ist offenbar eines seiner Lieblingswörter.
Es kommt im Gespräch öfter vor. Ein solch helles
Licht ist ein übergroßes Plakat als sinnige Deko an der
Wand in seinem Rücken. Ein Wimmelbild aus Wörtern,
ein Liebesbrief, eine „Ode an Bremen“. Verfasst
und gestaltet von Philipp und Johann. BlattMatt heißt
ihr junges Unternehmen. „Ach, ich wollte die beiden
jungen Leute doch zum Kaffee einladen“, sagt Oliver
Rau. Seine Öffentlichkeitsarbeiterin Maike Bialek notiert
das sogleich.
Ein Auszug aus den wohlgesetzten siebgedruckten
Worten: „Wir beweisen guten Geschmack, Knipp, Kluten
und Klaben geben uns Recht. Bei Kohl und Pinkel
kommen wir so richtig auf Touren.“ Das ist jetzt eine
wunderbare Überleitung zu einer der drei Säulen der
Tourismusstrategie: Genuss. „In dem Bereich arbeiten
in Bremen 10.000 Menschen in 250 Unternehmen“,
sagt der kundige Herr Rau. Beispiel? „Jede zweite
Tasse Kaffee, die in Deutschland getrunken wird, hat
mit Bremen zu tun.“
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