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asphalt 01/24

Die Fachzeitschrift asphalt vertritt als offizielles Organ des Deutschen Asphaltverbandes (DAV) e.V. sowie des Deutschen Asphaltinstitutes (DAI) e.V. die Interessen der Asphalt produzierenden und verarbeitenden Industrie. Thematische Schwerpunkte sind Fachartikel, Berichte und Reportagen aus den Bereichen Wirtschaft und Politik mit Auswirkungen auf die Asphaltbranche sowie Entwicklungen und Tendenzen in der Verkehrspolitik, Neue Einbauverfahren, Neuerungen in der Maschinentechnik, Wiederverwendung, Lärmreduzierung, interessante Bauvorhaben, neue Regelwerke für die Asphaltbranche, aus dem Asphaltmischwerk, Neues aus dem Prüflabor und Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz.

Die Fachzeitschrift asphalt vertritt als offizielles Organ des Deutschen Asphaltverbandes (DAV) e.V. sowie des Deutschen Asphaltinstitutes (DAI) e.V. die Interessen der Asphalt produzierenden und verarbeitenden Industrie. Thematische Schwerpunkte sind Fachartikel, Berichte und Reportagen aus den Bereichen Wirtschaft und Politik mit Auswirkungen auf die Asphaltbranche sowie Entwicklungen und Tendenzen in der Verkehrspolitik, Neue Einbauverfahren, Neuerungen in der Maschinentechnik, Wiederverwendung, Lärmreduzierung, interessante Bauvorhaben, neue Regelwerke für die Asphaltbranche, aus dem Asphaltmischwerk, Neues aus dem Prüflabor und Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz.

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Nachhaltigkeit<br />

59<br />

09<br />

Straßen mit Mehrnutzen –<br />

auch fürs Klima<br />

In seiner Ansprache an die Gäste betonte VIN-<br />

CI-Geschäftsführer Tim Lorenz die Bedeutung<br />

von Power Road auch im größeren Zusammenhang<br />

der Nachhaltigkeitsbestrebungen im<br />

Asphaltstraßenbau: „Bis 2027 werden wir verpflichtet<br />

sein, den CO₂-Fußabdruck unserer<br />

Produkte auszuweisen. Wenn wir es also schaffen,<br />

die Wärmeenergie, die wir brauchen, der<br />

Sonne abzuzweigen, haben wir schon viel<br />

gewonnen.“ Es gelte, Straßen als ein Gesamtsystem<br />

zu betrachten, das über seine Funktion als<br />

Verkehrsweg hinaus Mehrnutzen bieten müsse:<br />

„Energie gewinnen, Strom leiten, Fahrzeuge<br />

aufladen – das ist die Richtung, in die wir für die<br />

Zukunft des Straßenbaus denken sollten.“<br />

Produktmanagerin Emelie Lebel stellte das<br />

Gesamtprojekt Power Road auch anhand der<br />

Beispiele aus Frankreich vor, wo bereits 15 Anlagen<br />

in Betrieb sind: In Feurs im Département<br />

Loire beheizt Power Road ein Schwimmbad, in<br />

Fleury sur Orne in der Normandie werden die<br />

Energiekosten von 61 sanierten Sozialwohnungen<br />

durch ein Power-Road-Heizungssystem<br />

gesenkt, in Pontarlier wird der Parkplatz einer<br />

weiterführenden Schule durch Abwärmenutzung<br />

von Schnee und Eis befreit.<br />

Ein wichtiger Teil des Power-Road-Konzeptes<br />

sei, die Wärmeenergie der Sonne nicht nur<br />

nutzbar, sondern zeitversetzt nutzbar zu<br />

machen. Der Demonstrator in Aachen nutzt<br />

dafür einen Wasserkessel als Wärmespeicher.<br />

Noch größeres Potenzial liege darin, die Energie<br />

saisonal mittels Erdwärme beziehungsweise<br />

eines geothermischen Sondenfeldes zu<br />

speichern. Die Energie kann dann später über<br />

ein Wärmepumpensystem in benachbarte<br />

Gebäude und Infrastrukturen abgegeben werden.<br />

Im Winter kann sie genutzt werden, um<br />

Verkehrsflächen und Gehwege von Schnee und<br />

Eis zu befreien. Im Sommer kühlt das System<br />

durch die Wärmegewinnung die Fahrbahnoberfläche<br />

ab und trägt zur Verringerung<br />

städtischer Wärmeinseln bei.<br />

Neben den bereits beschriebenen Effekten<br />

der Energie- und CO₂-Einsparung habe die<br />

Umsetzung der Power-Road-Projekte durch<br />

lokale Unternehmen einen zusätzlichen positiven<br />

wirtschaftlichen Effekt. Zudem entsteht<br />

bei dieser Umsetzung neues Know-how, das<br />

wiederum allen Projektpartnern in der Zukunft<br />

zugutekommt. Das hat sich auch beim Bau des<br />

Demonstrators in Aachen gezeigt: Im Zusammenspiel<br />

mit den Partnerunternehmen konnte<br />

die Verlegung der Rohrleitungen in der Straße<br />

optimiert werden.<br />

Zweiter Platz beim<br />

Mobilitätspreis 2023<br />

Nach der Eröffnung des Demonstrators in<br />

Aachen wurde das Innovationspotenzial von<br />

Power Road seitens der Landespolitik gebührend<br />

gewürdigt. Am 18. Dezember hat<br />

NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer im Rahmen<br />

des Mobilitätstages in Essen den Mobilitätspreis.NRW<br />

2023 verliehen. Ausgezeichnet<br />

wurden drei Projekte und Innovationen aus<br />

Nordrhein-Westfalen, die eine klimafreundliche<br />

Mobilität ermöglichen. Der mit 10.000 Euro<br />

dotierte zweite Platz ging dabei an Power Road.<br />

Dr. Knut Johannsen, Leiter Forschung und<br />

Technik bei der VINCI Construction Shared Services<br />

GmbH: „Wir sind unglaublich stolz, beim<br />

Mobilitätspreis.NRW 2023 den zweiten Platz<br />

gewonnen zu haben und auch so viel Zuspruch<br />

für unsere Innovation vom Verkehrsminister<br />

erhalten zu haben. Für uns ist dieser Preis ein<br />

Beleg, dass eine innovative Idee wie die, Wärmeenergie<br />

auf einer Straße aufzufangen und<br />

weiterzuverwenden, auch bei einem breiten<br />

Publikum Anklang findet. Wir wollen den<br />

Moment nutzen und mehr Menschen für die<br />

Idee begeistern, um zukünftig möglichst viele<br />

Fahrbahnen für die Erzeugung von Wärmeenergie<br />

zu nutzen.“<br />

Insgesamt 50 Projekte hatten sich für den<br />

Mobilitätspreis.NRW 2023 beworben. Eine<br />

Fachjury hatte aus allen Einsendungen fünf<br />

Projekte für die Endrunde ausgewählt. Über ein<br />

Online-Voting wurden dann die Gewinnerinnen<br />

und Gewinner ermittelt. <br />

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