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MAGNIFICAT Mai 2024

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Sonntag, 19. <strong>Mai</strong> · Homilie<br />

ihrer Unfertigkeit leidet und Größeres erwartet, so geht es auch<br />

den Christen. Seit unserer Taufe haben wir den Heiligen Geist.<br />

Aber dieser Geist ist nicht eine Gabe, die man hat oder nicht hat.<br />

Der Geist wirkt in uns. Denn Christ ist man nicht einfach, sondern<br />

Christ wird man ein ganzes Leben lang. Der Geist seufzt in<br />

uns, denn er möchte, dass wir wirklich als Kinder Gottes offenbar<br />

werden vor der Welt. In allen Herausforderungen, Prüfungen und<br />

Anfechtungen unseres Lebens geht es darum, dass der Geist immer<br />

neu „bis auf den Herzensgrund vordringt“, wie es so wunderbar in<br />

der Pfingstsequenz lautet, damit unser Christsein nicht aufgesetzt<br />

und oberflächlich ist, sondern damit wir von innen her Christus<br />

immer tiefer erkennen und in ihn verwandelt werden.<br />

„Denn auf Hoffnung hin sind wir gerettet. Hoffnung aber, die man<br />

schon erfüllt sieht, ist keine Hoffnung. Hoffen wir aber auf das,<br />

was wir nicht sehen, dann harren wir aus in Geduld.“<br />

Wir sind also nicht fertig, sondern noch auf dem Weg zur Vollendung.<br />

Deshalb liebt der Geist die Armen, weil sie noch etwas<br />

von Gott erwarten und sich nicht selbstzufrieden zurücklehnen, als<br />

wären sie schon fertig und als wüssten sie schon alles. Das Seufzen<br />

des Geistes hält in uns die Hoffnung wach. Die Hoffnung aber lässt<br />

nicht zugrunde gehen, weil sie die Kraft gibt, auf dem Weg nicht<br />

stehen zu bleiben.<br />

Wer sich verrannt hat, den ruft sie zurück und hilft ihm, den<br />

rechten Weg zu finden.<br />

Wer hart und herzlos geworden ist, dem schenkt sie ein mitfühlendes<br />

Herz.<br />

Wer erstarrt ist und stehen geblieben ist, dem verleiht sie neue<br />

Lebendigkeit und Lebensfreude.<br />

Wer krank geworden ist, dem hilft sie auf dem Weg der Genesung.<br />

Wer sich verfehlt hat und schuldig geworden ist, den erfüllt sie<br />

mit der Zuversicht, Vergebung zu erlangen.<br />

Wer verbittert und traurig ist, dem schenkt sie die Gnade, loszulassen<br />

und sich neu nach Gott auszustrecken.

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