MAGNIFICAT Mai 2024

Singt dem Herrn ein neues Lied 368
Der Gottesgeist beseelt, die kalt sind und versteint
Auch das zeitgenössische Pfingst- und Schöpfungslied aus den
Niederlanden (Worte: Huub Oosterhuis, 1933–2023, Übertragung
ins Deutsche: Peter Pawlowsky, geb. 1937) kommt dem
Heiligen Geist, dem schöpferischen und neu-schöpferischen Gotteshauch,
der dritten Person der göttlichen Dreieinigkeit, in Bildern
und Klängen auf die Spur. – Einen Neubeginn aus der Kraft
des Geistes durften die biblischen Jüngerinnen und Jünger nach
der Nacht der niederschmetternden Hoffnungslosigkeit erfahren:
die elektrisierende, vitalisierende, die beseelende, einende und
aufbauende österliche Glaubensgewissheit, dass Gott Jesus, seinen
Christus, nicht im Nichts gelassen, sondern von den Toten
auferweckt hat. „Der Gottesgeist beseelt, / die kalt sind und versteint,
/ Zerstörtes baut er auf, / Zerstreutes wird geeint.“ (1.
Strophe)
Wir sind in ihn getauft
Taufen bedeutet etymologisch, von der Wortherkunft her, eintauchen.
Wir sind nicht nur in ihm, wir sind „in ihn“ getauft. Die
Taufe hat sprachlich mit dem „Dip“ zu tun, in den wir Rohkost
oder Frittiertes tunken, aber sie ist so viel mehr. Was geschieht
mit uns, wenn wir „in ihn getauft“, eingetaucht, sind, und wenn
wir diese Taufe, dieses Eintauchen, Untertauchen dann als gereifte,
junge oder ältere Menschen bejahen, mit unserem freien Ja
besiegeln?
Und Glut ist seine Huld
Die Früchte des nicht lauwarmen, sondern glühenden Heiligen
Geistes: hier wird zunächst die Hoffnung genannt, „in Sehnsucht
und Geduld“, nicht in aus Enttäuschung geborener Gleichgültigkeit,
sondern in liebender Demut. „Wer weiß, woher er kommt, /