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MAGNIFICAT Mai 2024

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Eucharistie · Freitag, 31. <strong>Mai</strong> 348<br />

Jesus sagte zu ihnen: Habt Glauben an Gott! Amen, ich sage<br />

euch: Wenn jemand zu diesem Berg sagt: Heb dich empor und<br />

stürz dich ins Meer! und wenn er in seinem Herzen nicht zweifelt,<br />

sondern glaubt, dass geschieht, was er sagt, dann wird es<br />

geschehen. Darum sage ich euch: Alles, worum ihr betet und<br />

bittet – glaubt nur, dass ihr es schon erhalten habt, dann wird es<br />

euch zuteil.<br />

Und wenn ihr beten wollt und ihr habt einem anderen etwas<br />

vorzuwerfen, dann vergebt ihm, damit auch euer Vater im Himmel<br />

euch eure Verfehlungen vergibt.<br />

Impuls zum Evangelium<br />

Kann es etwas Schöneres geben, als entspannt im Schatten<br />

eines Feigenbaumes zu sitzen? Und bei Bedarf nach den sonnenwarmen<br />

Früchten zu greifen? Erinnerungen an Urlaube in<br />

südlichen Gefilden werden wach. Auch biblisch ist die Frucht<br />

des Feigenbaums bedeutsam. So in der Friedensvision beim<br />

Propheten Micha aus Gottes eigenem Mund: „Jeder sitzt unter<br />

seinem Weinstock und unter seinem Feigenbaum und niemand<br />

schreckt ihn auf.“ (Micha 4, 4) Bei Hosea 9, 10 und Micha 7, 1–4<br />

werden die Feigen mit den frommen und gerechten Israeliten<br />

verglichen, deren es, so die Klage und Anklage der Propheten,<br />

zu seiner Zeit keine mehr gibt. Im heutigen Evangelium werden<br />

aber nicht die Feigen getadelt, sondern der Baum verflucht, der<br />

sie nicht hervorbringt. Jesus ist nicht einfach unterzuckert. Der<br />

Feigenbaum dient hier als Metapher für den Tempel, denn die<br />

beiden Episoden vom Feigenbaum rahmen die prophetische Aktion<br />

Jesu im Jerusalemer Tempel (Verse 15–19). Der hochgelobte<br />

Tempel, gedacht als Haus des Gebets für alle, erfüllt seine Aufgabe<br />

nicht, er ist zu einem kommerziellen Heiligtum verkommen,<br />

das, wie der Feigenbaum, an dem Jesus Anstoß nimmt, nicht<br />

fruchtet. Was hilft? In dieser Not? Furchtlos leistet Jesus Widerstand,<br />

und er setzt auf Menschen, die selbst zum Tempel Gottes<br />

werden wollen, im Glauben und im versöhnungsbereiten Gebet.

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