04.04.2024 Aufrufe

WIKO 2024 – Das Wirtschaftsmagazin für Altmühlfranken

Der Wirtschaftskompass Altmühlfranken stellt leistungsfähige Unternehmen der Region vor und widmet sich in Reportagen, Interviews und Meinungsbeiträgen der Gegenwart und Zukunft der regionalen Wirtschaftswelt.

Der Wirtschaftskompass Altmühlfranken stellt leistungsfähige Unternehmen der Region vor und widmet sich in Reportagen, Interviews und Meinungsbeiträgen der Gegenwart und Zukunft der regionalen Wirtschaftswelt.

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Die große<br />

Kunst des<br />

Weglassens<br />

Interview: Jan Stephan<br />

Neumarkt, Gifhorn, Wuppertal,<br />

Eisenach <strong>–</strong> die<br />

LennardtundBirner GmbH<br />

hat ihnen allen einen Masterplan<br />

<strong>für</strong> eine glückliche<br />

wirtschaftliche Zukunft<br />

erstellt. Nun war der Landkreis<br />

Weißenburg-Gunzenhausen<br />

an der Reihe. Wir<br />

sprachen mit Dr. Thomas<br />

Birner über eine Revolution<br />

der Wirtschaftsförderung,<br />

die Kunst des Weglassens<br />

und die süddeutsche Überbetonung<br />

des Tourismus.<br />

Warum muss die Politik eigentlich Unternehmen<br />

helfen? Warum öffentliches<br />

Geld ausgeben, um private Zwecke zu<br />

fördern?<br />

Weil sie nicht nur privat sind. Die öffentliche<br />

Hand muss Rahmenbedingungen<br />

schaffen, durch die sich gut<br />

wirtschaften lässt. <strong>Das</strong> generiert Arbeitsplätze,<br />

Kaufkraft und Wohlstand.<br />

Und den braucht die öffentliche Hand,<br />

um Geld <strong>für</strong> ihre Aufgaben zu haben.<br />

Richtig verstandene Wirtschaftsförderung<br />

schafft die Voraussetzungen,<br />

dass Unternehmen, Kompetenzen und<br />

Köpfe an den Standort kommen und<br />

bleiben.<br />

„Man kann jetzt<br />

natürlich sagen, das<br />

sind Unternehmer, das<br />

müssen die doch selber<br />

können. Aber eben nicht<br />

jeder in dem Maße„<br />

Im konkreten Fall geht es bei der Wirtschaftsstandortstrategie<br />

<strong>Altmühlfranken</strong><br />

aber um viel mehr als nur Rahmenbedingungen.<br />

Man will den Unternehmen<br />

helfen, an Gelder zu kommen, und<br />

Innovationen fördern.<br />

Ja, das ist richtig. Man kann jetzt natürlich<br />

sagen, das sind Unternehmer, das<br />

müssen die doch selber können. Aber<br />

eben nicht jeder in dem Maße, wie es<br />

gut wäre. Die Konzerne brauchen uns<br />

nicht. Siemens hat eine eigene Abteilung,<br />

die sich nur um Förderprogramme<br />

kümmert. Aber es gibt ja nicht<br />

nur große, internationale Unternehmen,<br />

im Gegenteil: Wirtschaftsana-<br />

lysen zeigen immer wieder, dass der<br />

Mittelstand das Rückgrat unserer<br />

Wirtschaft ist. <strong>Das</strong> ist in <strong>Altmühlfranken</strong><br />

nicht anders.<br />

Also braucht der Mittelstand Hilfe?<br />

Er hat sich diese Hilfe auf jeden Fall<br />

gewünscht. Wir haben die Unternehmen<br />

befragt und hatten sie bei der<br />

Erstellung der Strategie am Tisch. Sie<br />

wollten diese Stellen <strong>–</strong> und das hat<br />

Gründe. Vielfach besteht der Mittelstand<br />

aus kleinen Betrieben, Familienstrukturen,<br />

von Technikern geführten<br />

Unternehmen usw. Da gibt es oft nicht<br />

die Ressourcen, sich zum Beispiel mit<br />

Innovationsthemen und Förderungen<br />

auseinanderzusetzen.<br />

Zudem man sich in der Förderlandschaft<br />

auch verlaufen kann?<br />

<strong>Das</strong> ist leider so. Die Förderlandschaft,<br />

die wir mittlerweile in Deutschland haben,<br />

ist sehr kompliziert. Da kann sich<br />

keiner wirklich auskennen, der das ein<br />

bisschen nebenbei macht. Wenn man<br />

einen Förderlotsen hat, dann muss der<br />

in den über 2000 Förderprogrammen,<br />

die es in der EU gibt, orientiert sein,<br />

diejenigen kennen, die <strong>für</strong> den Stand-<br />

34<br />

<strong>WIKO</strong> Ausgabe <strong>2024</strong>

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