04.04.2024 Aufrufe

WIKO 2024 – Das Wirtschaftsmagazin für Altmühlfranken

Der Wirtschaftskompass Altmühlfranken stellt leistungsfähige Unternehmen der Region vor und widmet sich in Reportagen, Interviews und Meinungsbeiträgen der Gegenwart und Zukunft der regionalen Wirtschaftswelt.

Der Wirtschaftskompass Altmühlfranken stellt leistungsfähige Unternehmen der Region vor und widmet sich in Reportagen, Interviews und Meinungsbeiträgen der Gegenwart und Zukunft der regionalen Wirtschaftswelt.

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da reihenweise Gen-Z-ler in der sozialen<br />

Hängematte lägen und Playstation<br />

daddelten, während sich die Boomer<br />

zum Wohle des Landes mit Doppelschichten<br />

in Richtung Rente schleppen,<br />

das stimmt einfach nicht.<br />

Aber andere Ansprüche an die Arbeit<br />

haben sie durchaus, die neuen jungen<br />

Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer.<br />

„Sie wollen, dass sich die Arbeit<br />

den Menschen anpasst, der sie sind,<br />

und dass das nicht umgekehrt stattfindet.“<br />

Entgegen mancher Weltuntergangsszenarien<br />

deprimierter Chefs<br />

bleibt Arbeit aber auch unter diesen<br />

Bedingungen durchaus möglich. „Bei<br />

mir ist es auch nicht so, dass alle alles<br />

dürfen. Krankmelden per WhatsApp<br />

oder so ein Schmarrn“, stellt Duygu<br />

Bayramoglu fest.<br />

„Aber ich biete natürlich flexibles<br />

Arbeiten. Ich suche heute in meinem<br />

Team Intrapreneure, also Leute, die<br />

zwar angestellt sind, die sich aber organisieren<br />

wie ein Selbstständiger.“<br />

<strong>Das</strong> bringt Herausforderungen, die vor<br />

allem digital lösbar sind. „Bei so einem<br />

Arbeiten, das zeitlich, aber auch räumlich<br />

versetzt stattfinden kann, ist vor<br />

allem wichtig, dass man technisch gut<br />

aufgestellt ist, dass man die richtigen<br />

Tools und das richtige Setup hat.“<br />

Duygu Bayramoglu: Die Jungen wollen, dass sich die Arbeit ihrer Persönlichkeit anpasst<br />

und nicht umgekehrt.<br />

chen, Augsburg und Weißenburg.“<br />

Neben ihrer Firma hat sie eine Eventreihe,<br />

ist Speakerin und ehrenamtliche<br />

Wertebotschafterin. Selbst Millenial<br />

(die Jahrgänge1980 bis 1995), hat sie<br />

in ihren Workshops und Beratungen<br />

sowie als Chefin viel mit der Gen Z<br />

und ihren Ansprüchen an die Arbeitswelt<br />

zu tun.<br />

„Die Bereitschaft, sich aufzuopfern,<br />

die ist einfach geringer“, weiß sie. „Es<br />

geht auch darum, dass diese Generation<br />

nicht so viel braucht. Die Leute<br />

fragen sich, will ich wirklich ein Haus<br />

finanzieren, brauche ich das Auto, will<br />

ich Kinder? <strong>Das</strong> ist eine völlig andere<br />

Generation.“<br />

Klar, wenn man nur <strong>für</strong> sich verantwortlich<br />

ist, reist man mit leichterem<br />

Gepäck. Wenn man nicht die nächsten<br />

30 Jahre Raten <strong>für</strong>s Haus abzahlen<br />

muss, sieht man einem Jobverlust oder<br />

Jobwechsel gelassener entgegen. Erst<br />

recht mit Blick auf einen Arbeitsmarkt,<br />

der auf absehbare Zeit dankbar ist <strong>für</strong><br />

jede Arbeitskraft. Die Flexibilität, die<br />

Unverbindlichkeit, die die Gen Z an<br />

den Tag legt, hat viel mit ihrer Lebenssituation<br />

zu tun.<br />

<strong>Das</strong>s die Gen Z nicht arbeiten wolle,<br />

sei aber Quatsch, findet Duygu Bayramoglu.<br />

Und sie verweist auf den<br />

Arbeitsmarktbericht. „Wenn das so<br />

wäre, dann müssten wir ja eine hohe<br />

Jugendarbeitslosigkeit haben <strong>–</strong> haben<br />

wir aber eben nicht“, erklärt sie. <strong>Das</strong><br />

mag ein wenig verkürzt sein <strong>–</strong> es geht<br />

ja auch um Teilzeit und Sabbatjahre <strong>–</strong>,<br />

aber im Kern trifft ihr Argument. <strong>Das</strong>s<br />

„Bei mir ist es auch<br />

nicht so, dass alle alles<br />

dürfen. Krankmelden<br />

per WhatsApp oder so<br />

ein Schmarrn„<br />

<strong>Das</strong>s Arbeit heut' nicht mehr automatisch<br />

zu festgelegten Zeiten an einem<br />

festgelegten Ort stattfindet, ist <strong>für</strong> viele<br />

junge Jobsuchenden selbstverständlich.<br />

„Die Leute kommen dir nicht<br />

mehr fünf Tage ins Büro, das ist vorbei“,<br />

erzählt Wolfgang Pendelin. „Und<br />

zwar unabhängig davon, ob sie 27 oder<br />

47 Jahre alt sind.“ Pendelin ist bei<br />

Bosch Industriekessel in Gunzenhausen<br />

Personalleiter und seit Jahrzehnten<br />

im Geschäft.<br />

Klar, Änderungen in der mentalen<br />

Einstellung einer neuen Arbeitnehmergeneration<br />

gebe es, bedeutender<br />

sei in vielen Bereichen aber vielleicht<br />

sogar die Zäsur durch Corona. Mobiles<br />

Arbeiten sei zu einer neuen Normali-<br />

8<br />

<strong>WIKO</strong> Ausgabe <strong>2024</strong>

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