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2010 Jahresbericht - Diakonisches Werk Hessen-Nassau

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konischer Einrichtungen ihre Reise durch die<br />

Welt des Marketing. Was meint nun Marketing in<br />

der Altenpflege? Es wird als „ganzheitliche Ausrichtung<br />

sämtlicher unternehmerischer Aktivi -<br />

täten auf die Bedürfnisse der (möglichen) Bewoh<br />

nerinnen bzw. ihrer Angehörigen, auf deren<br />

Wünsche und Probleme“ verstanden. Das bedeutet<br />

für manche Pflegeeinrichtung, dass sie<br />

ihre Organisationsstruktur, ihre Arbeitsabläufe<br />

und ihre Philosophie neu bedenken muss.<br />

Beachten und Beobachten<br />

Am Anfang einer jeden Marketing-Maßnahme<br />

steht die Marktbeobachtung:<br />

❯ Wer sind die (möglichen) Kunden der<br />

Pflegeeinrichtung?<br />

❯ Welches Leistungsangebot passt am<br />

besten für diese Zielgruppe?<br />

❯ Welche Stärken und Schwächen hat die<br />

Einrichtung?<br />

❯ Mit welchen Einrichtungen steht sie im<br />

Wettbewerb? Wo ist Zusammenarbeit<br />

sinnvoll?<br />

❯ Unter welchen Rahmenbedingungen –<br />

gesetzlich, wirtschaftlich, gesellschaftlich<br />

– werden die Leistungen erbracht?<br />

Es bedarf durchaus nicht immer der eigenen<br />

Analyse. Oft liegen entsprechende Daten bereits<br />

vor – in den Altenhilfeplänen der Kommunen, bei<br />

statistischen Ämtern oder in Fachstudien wie z.B.<br />

dem Altenpflegemonitor.<br />

Ein unverkennbares Profil ist das<br />

Ziel des guten Marketingmix<br />

Nach Erarbeitung des Fundaments geht es<br />

an die weiteren Bausteine:<br />

❯ Wie können aus der Analyse realistische<br />

Marketingziele abgeleitet werden?<br />

❯ Welche Strategien gibt es, und wie findet<br />

sich die passende für die Einrichtung? Hier<br />

kommen die Stärken-Schwächen Analyse<br />

(SWOT-) und die Marktanteil-Marktwachstum-Untersuchung<br />

(Portfolio-Analyse)<br />

zum Einsatz.<br />

❯ Welche Leistungspolitik ist geeignet, die<br />

eigene Einrichtung von der Konkurrenz<br />

abzuheben?<br />

❯ Welche Kommunikationswege werden<br />

beschritten? (Werbung, Öffentlichkeits -<br />

arbeit, Sponsoring, Internet)?<br />

Ist die Homepage gut gestaltet, um<br />

mögliche Bewohnerinnen, Angehörige,<br />

aber auch Pflegekräfte anzusprechen?<br />

❯ Was ist beim Verfassen einer Pressemeldung<br />

zu beachten? Wie verfährt man mit<br />

Negativ-Meldungen?<br />

Schließlich werden die verschiedenen In -<br />

s trumente im sogenannten „Marketing-Mix“<br />

austariert, damit ein deutliches Bild der Einrichtung<br />

nach außen und innen entsteht.<br />

Die theoretischen Inhalte wurden von den<br />

Dozenten durch interaktive Vorträge, viele Pra -<br />

xisbeispiele und Fallstudien so präsentiert, dass<br />

jeder Seminartag als spannend erlebt wurde.<br />

Ausgestattet mit dem erworbenen Baukasten<br />

ging es am letzten Fortbildungstag an den Ent -<br />

wurf eines Marketingkonzepts für die jeweils<br />

eigene Einrichtung. So wurde im konkreten Fall<br />

klar, wo die kniffligen Momente der Maßnahmen<br />

stecken. Hier bot das Dozententeam die weiterführenden<br />

Hinweise, Checklisten und Insiderinformationen.<br />

Zum Schluss erhielten alle Teilnehmer die<br />

verdienten Zertifikate. Fünf Tage außerhalb der<br />

Einrichtung sind für jede/n von ihnen hart er -<br />

kämpfte Zeit. Nach eigenem Bekunden hat es<br />

sich jedoch gelohnt. Ein Zitat aus der Zufriedenheitserhebung:<br />

„Ich fand das Seminar rundum<br />

ge lungen. Meine Erwartungen wurden voll erfüllt.“<br />

Eins ist gewiss: Marketing wird im Bereich<br />

der Altenpflege aufgrund des zunehmenden Wett -<br />

bewerbs an Bedeutung gewinnen. Die Se minar -<br />

teilnehmenden wissen bereits, an welchen Stel -<br />

len ihrer Einrichtung sie ansetzen müssen und<br />

wo sie weiterführende Unterstützung erhalten<br />

können.<br />

Achim Snethlage ist Fachreferent für Wirtschaftliche<br />

Beratung im DWHN.<br />

Arbeitsgebiete <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong> 45

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