2010 Jahresbericht - Diakonisches Werk Hessen-Nassau
2010 Jahresbericht - Diakonisches Werk Hessen-Nassau
2010 Jahresbericht - Diakonisches Werk Hessen-Nassau
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Gottes Güte unter uns, um die Tragfähigkeit von<br />
Barmherzigkeit und Gerechtigkeit in unserem<br />
Land. Der Prophet Micha mahnt nicht nur, er<br />
tröstet uns auch: Und Gott schlägt Dir Breschen,<br />
wo Du nur Mauern siehst. Welch wunderbare<br />
Hoff nung – wo eine Tür zufällt, öffnet sich eine<br />
andere.<br />
Dennoch, wir dürfen es nicht verdrängen:<br />
Die Zeiten sind hart. Als ich im Jahr 2000 begann<br />
und Wilfried Knapp wenig später dazukam,<br />
dachten wir, mit der damaligen Konsolidierung –<br />
auch mit Hilfe unserer Kirche – könnte es nun<br />
mal an Strukturveränderungen und Kürzungs -<br />
debatten genug sein. Dann begann unter den<br />
Großen Rechtsträgern die erfolgreiche Sanierung<br />
der diakonischen Krankenhauslandschaft. Anschließend<br />
kam das Jahr 2003 mit seinen emp -<br />
findlichen öffentlichen Kürzungen, die wir nur<br />
mit Hilfe der Landkreise und Kommunen überstehen<br />
konnten. Die Hartz-IV-Reformen haben<br />
vor allem zum Anwachsen der Familien- und<br />
Kinderarmut beigetragen und den Hilfebedarf er -<br />
höht. Unsere Tarifreform war eine nicht leichte,<br />
aber konsequente Folge der Liberalisierung und<br />
Ökonomisierung im Gesundheits- und Pflege -<br />
sektor. Unser erklärtes Ziel war und ist, die Arbeitsplätze<br />
in der Diakonie zu bewahren und<br />
sicherer zu machen. Die Fusionspläne mit Kur -<br />
hessen-Waldeck sind ein wichtiger Beitrag, um<br />
künftig gemeinsam noch stärker zu werden und<br />
sozialpolitisch mit einer Stimme zu sprechen.<br />
Standhalten<br />
Das heißt: Wir können dem Veränderungsdruck<br />
nicht entrinnen. Nichts ist so beständig<br />
wie der Wechsel – das gilt auch und gerade für<br />
uns als dem größten Wohlfahrtsverband in <strong>Hessen</strong>.<br />
Diakonie geschieht unter politischen und<br />
ökonomischen Rahmenbedingungen, die wir allein<br />
nicht bestimmen können. Aber Diakonie hat die<br />
Aufgabe des Brückenbaus und muss darauf ach -<br />
ten, dass Menschengerechtes und Sachgerech tes<br />
nicht auseinanderfallen. Und dass sie als Stimme<br />
der Stummen unverwechselbar bleibt. Ja, dass<br />
das in sie gesetzte Vertrauen nicht Schaden leidet.<br />
Auch unter schwerer gewordenen Rahmen -<br />
bedingungen lautet unser Motto: Nicht flüchten,<br />
sondern standhalten. Ich möchte an dieser Stelle<br />
allen Mitarbeitenden danken, denen in diesen<br />
Jah ren viel zugemutet wurde. Mit ihnen, mit<br />
ihrem Sachverstand und ihrer Einsatzbereit schaft<br />
steht und fällt diakonisches Handeln.<br />
9