2010 Jahresbericht - Diakonisches Werk Hessen-Nassau
2010 Jahresbericht - Diakonisches Werk Hessen-Nassau
2010 Jahresbericht - Diakonisches Werk Hessen-Nassau
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
8 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong> Vorstand<br />
Kirchen, das so sehr Menschen unterschiedlicher<br />
Milieus repräsentiert und zusammenführt wie<br />
die Diakonie. Und nirgendwo sonst wird so deutlich,<br />
dass Jesus Christus nicht für unsere Konfessionen<br />
und Kirchentümer gestorben und auferstanden<br />
ist, sondern für seine geliebte Mensch -<br />
heit.<br />
Realismus des Segens<br />
Damit bin ich beim Thema Nummer 1 der<br />
Diakonie: Du, Mensch, bist von Gottes Liebe getragen<br />
und umstellt, ob Du es wahrhaben willst<br />
oder nicht. Es geht daher um Gottes Güte bei Dir.<br />
Der Vers des Propheten Micha, Kapitel 6, Vers 8<br />
bringt dies wunderbar zum Ausdruck – und hat<br />
uns daher die letzten Jahre begleitet: „Es ist Dir<br />
gesagt, Mensch, was gut ist und was der Herr bei<br />
Dir sucht: Recht tun, Güte lieben und besonnen<br />
und aufmerksam mitgehen mit Deinem Gott“.<br />
Also, Du Mensch sollst ein Segen sein für diese<br />
Welt – an dem Ort, an den Du gestellt bist. Und<br />
Gottes Segen kennt keine Mauern, erst recht keine<br />
unterschiedlichen Segensklassen.<br />
Sondern Recht tun – etwa weil Kinderarmut<br />
in einem so reichen Land ein Skandal ist. Recht<br />
tun, etwa durch das Grundrecht auf Gewährleis-<br />
tung eines menschenwürdigen Existenzminimums,<br />
wie es das Bundesverfassungsgericht gefordert<br />
hat. An dieser Stelle dürfen wir nicht schweigen:<br />
Es passt einfach nicht zu unserem Bild von einer<br />
sozial gerechten Gesellschaft, dass einmal mehr<br />
die Schwächsten die Zeche zahlen für eine Krise,<br />
die sie selbst nicht verursacht haben. Gerecht ist<br />
eben das, was Menschen einander schulden, die<br />
in einer Gesellschaft zu sammenleben. Insofern<br />
hat der Bundestags präsi dent Recht, wenn er sich<br />
wünscht, dass in der gegenwärtigen Spardebatte<br />
auch die Spitzenein künfte einen Beitrag zu leisten<br />
haben. Ja, da bleibt noch viel zu tun.<br />
Und weiter mahnt uns der Prophet: Liebe<br />
üben und Güte leben – etwa durch die Beglei tung<br />
und Betreuung von demenzerkrankten Men schen.<br />
Und wir sind begeistert, wie viel an nie drig schwel -<br />
ligen Angeboten in unseren Gemeinden wächst,<br />
bis hin zu Tagesangeboten in evangeli schen Ge -<br />
meindehäusern.<br />
Schließlich aufmerksam sein – besonnen<br />
mit gehen mit unserem Gott, wo gerade in Zeiten<br />
der Krise Mauern gebaut werden gegenüber<br />
Migrantinnen und Migranten. Wo Menschen mit<br />
ungesichertem Aufenthalt einen besonders<br />
schwe ren Stand haben. Wie gesagt, es geht um