2010 Jahresbericht - Diakonisches Werk Hessen-Nassau
2010 Jahresbericht - Diakonisches Werk Hessen-Nassau
2010 Jahresbericht - Diakonisches Werk Hessen-Nassau
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
52 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong> Regionale Diakonische <strong>Werk</strong>e<br />
SIEGMUND KRIEGER<br />
DIE STATIK MUSS STIMMEN<br />
GEMEINWESENDIAKONIE<br />
Fünfzig Jahre <strong>Diakonisches</strong> <strong>Werk</strong> in Darmstadt-Dieburg – Gelegenheit, Zah len,<br />
Daten und Fakten auszubreiten. Stolz präsentiert Geschäftsführerin Edda Haack<br />
ein druckfrisches Heft und einen Stapel von genau zwanzig Flyern, denen man<br />
den geschichtlichen Abriss ebenso entnehmen kann wie die Kurzbeschrei bung<br />
der vielen Einrichtungen, die die Arbeit in Darmstadt und im Landkreis Darmstadt-Dieburg<br />
ausmachen. Gelegenheit aber auch, die Leiterin zu fragen, wofür<br />
denn ihr Herz schlägt, wenn sie Diakonie in der Region gestalten will.<br />
Da nennt Edda Haack spontan ein Stichwort:<br />
Gemeinwesendiakonie. Und muss gleich<br />
erläutern, was das mit ihrer eigenen Biografie zu<br />
tun hat. Eigentlich hat sie Bau-Ingenieurin werden<br />
wollen. Doch nach einem Praktikum in einem<br />
Gießener „Sozialen Brennpunkt“ hat sie entschie -<br />
den, das Studium zu unterbrechen und erstmal<br />
Sozialarbeit zu studieren. Dabei ist sie geblieben;<br />
die restlichen Semester Ingenieur studium hat sie<br />
sich geschenkt. Aber einen speziellen Blick hat<br />
sie sich bewahrt: „Wenn ein Gebäude schwere<br />
Last tragen soll, braucht es eine solide statische<br />
Unterfütterung,“ sagt sie, „und diese schlichte<br />
Erkenntnis habe ich 1:1 übertragen können auf<br />
meine Erfahrungen im „sozialen Wohnungsbau,<br />
der an vielen Orten schnell zu sozialen Brenn -<br />
punkten mutierte.“ Ausgrenzung durch Archi tek -<br />
tur!<br />
Dass Kinder nur aufgrund ihrer Wohn adresse<br />
ganz schnell in Sonderschulen aussortiert wurden,<br />
das hat Edda Haack gewurmt, zumal sie Ausgrenzung,<br />
Diskriminierung und Vorurteile am eigenen<br />
Leib erfahren hatte, als sie, die Bauerntochter, in<br />
eine neu gegründete Gesamtschule kam, an der<br />
die bisherigen Gymnasiallehrer ebenso wie die