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2010 Jahresbericht - Diakonisches Werk Hessen-Nassau

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MIT HERZ UND HAND<br />

FÜR FRANKFURT<br />

Die neuzeitliche Diakonie wurde in Gang gesetzt und getragen von freien Vereinen<br />

außerhalb der staatsabhängigen Landeskirchen; die Innere Mission war<br />

Ausdruck von ebenso freiem wie frommem Bürgersinn. Die Frankfurter Kirche –<br />

Landeskirche der ehemals Freien Reichsstadt – beschloss nun vor 100 Jahren,<br />

eigene diakonische Arbeit in Angriff zu nehmen.<br />

� � Warum gehörte beispielsweise<br />

In diesem Herbst, sehr geehrte<br />

Frau Gebhardt, jährt sich das Bestehen<br />

der Frankfurter Diakonie<br />

zum 100. Mal. Andere diakonische<br />

Unternehmen in der Stadt<br />

sind noch älter. Wer war damals<br />

bei der Gründung dabei?<br />

Wie groß war der Verband?<br />

Welche Rechtsform hatte er?<br />

Ein Datum zur bewussten Gründung eines<br />

diakonischen <strong>Werk</strong>es gibt es nicht, aber die<br />

Frankfurter Bezirkssynode vom November 1910<br />

beschließt die Errichtung eines diakonischen Arbeitsfeldes,<br />

nämlich der Jugend-Fürsorge und<br />

legt so den Grund für ein eigenes diakonisches<br />

Handeln der Kirche. Später wird die Arbeit in<br />

Frankfurt ausgeweitet und führt zur Gründung<br />

des Evangelischen Volksdienstes – und noch später,<br />

nach dem 2. Weltkrieg, zum Diakonischen<br />

<strong>Werk</strong> im Evangelischen Regionalverband. Die<br />

diese Entwicklung auslösende Bezirkssynode 1910<br />

vertritt – als Organ der damals selbstständigen<br />

Frankfurter Landeskirche – gut 190.00 evange -<br />

lische Christen.<br />

INTERVIEW MIT PFARRERIN ESTHER GEBHARDT,<br />

VORSTANDSVORSITZENDE DES EVANGELISCHEN<br />

REGIONALVERBANDES<br />

der Evangelische Verein für<br />

Innere Mission nicht dazu?<br />

Es gibt eine Geschichte der Eigenständigkeit<br />

von Innerer Mission und Diakonie im Frankfurter<br />

Protestantismus, vielleicht auch einer gewissen<br />

kirchenpolitischen und theologischen Abgrenzung<br />

voneinander. Jedenfalls scheint sich<br />

der Evangelische Volksdienst, also der Vorläufer<br />

unseres heutigen Diakonischen <strong>Werk</strong>es, als Teil<br />

der Frankfurter Kirche einer eher liberalen Theologie<br />

zugeordnet zu haben. Wichtiger aber noch<br />

ist für mich, dass die Frankfurter Gemeinden und<br />

ihre Pfarrerschaft deutlich spürten, selbst soziale<br />

und diakonische Verantwortung übernehmen zu<br />

sollen. So wird auf einer Stadtsynode ausdrücklich<br />

erklärt: „... darum ist auch die Kirche keine<br />

Betgemeinschaft, sondern sie hat immer das Bestreben<br />

gehabt, eine volksumfassende Gemein -<br />

schaft zu sein und an möglichst viele heranzukommen<br />

...“ Man wollte also soziale Verant wor -<br />

tung nicht delegieren, sondern selbst nach besten<br />

Erkenntnissen organisieren. Und dazu ge hörte<br />

schon damals die Einsicht, dass diakonische<br />

Mitglieder <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong> 67

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