Oxidation von Eisenschichten auf MgO(001)-Substraten - Universität ...
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7. Zusammenfassung und Ausblick<br />
hat. Die (2×2)-Struktur des bei 573 K hergestellten Eisenoxids deutet, genau wie der hohe<br />
Fe 3+ -Anteil, <strong>auf</strong> die Entstehung <strong>von</strong> Maghemit hin. Das Auftreten einer ( √ 2 × √ 2)R45 ◦ -<br />
Übertsruktur wird für Maghemit in der Literatur [31] jedoch ausgeschlossen, daher kann es<br />
sich bei der Probe nicht um reines Maghemit handeln. Allerdings konnte durch die dreimalige<br />
Nachbehandlung einer Eisenschicht mit Sauerstoff bei 473 K eine Schicht erzeugt<br />
werde, die sowohl die Struktur als auch das Ionenverhältnis <strong>von</strong> Fe 2+ /Fe 3+ <strong>von</strong> Magnetit<br />
hat. Die reaktive Herstellung <strong>von</strong> Eisenoxidschichten bei unterschiedlichen Temperaturen<br />
hat ergeben, dass diese unabhängig <strong>von</strong> der eingestellten Substrattemperatur ein nahezu<br />
gleiches Ionenverhältnis <strong>von</strong> Fe 2+ /Fe 3+ haben. Auch bei diesen Proben wurde festgestellt,<br />
dass sich bei einer hohen Temperatur (573 K) Mg 2+ -Ionen an der Oberfläche befinden. Die<br />
LEED-Beugungsbilder der hergestellten Schichten zeigen, dass unabhängig <strong>von</strong> der Temperatur<br />
kristalline Eisenoxidschichten entstanden sind. Außerdem wurde beobachtet, dass<br />
die Kristallinität der reaktiv hergestellten Eisenoxidschichten mit steigender Temperatur zunimmt.<br />
Das LEED-Beugungsbild der bei RT <strong>auf</strong>gedampften Eisenoxidschicht zeigt ansatzweise<br />
eine (2 × 1 )-Struktur in zwei Domänen. Bei 373 K hat die hergestellte Probe auch<br />
eine (2 × 1 )-Struktur in zwei Domänen, jedoch mit deutlicheren Reflexen. Diese Strukturen<br />
können keiner Eisenoxidphase zugeordnet werden. Die Oberfäche der bei 473 K hergestellten<br />
Eisenoxidschicht hat die für Magnetit in der Literatur [31] geforderte (2×2)-Struktur, die<br />
eine ( √ 2 × √ 2)R45 ◦ -Überstruktur <strong>auf</strong>weist. Allerdings stimmt die Zusammensetzung dieser<br />
Schicht nicht mit der <strong>von</strong> Magnetit überein. Die Tatsache, dass dennoch eine für Magnetit<br />
typische Struktur vorliegt, könnte dadurch erklärt werden, dass beim Aufdampfen der Schicht<br />
zunächst eine Wüstit-Schicht entsteht, <strong>auf</strong> der anschließend eine Magnetit-Schicht <strong>auf</strong>wächst.<br />
Die bei 573 K reaktiv hergestellte Eisenoxidschicht hat eine (2 × 2)-Struktur. Diese Struktur<br />
wird für das Eisenoxid Maghemit [31] gefordert. Allerdings stimmt auch hier das bestimmte<br />
Ionenverhältnis <strong>von</strong> Fe 3+ /Fe 2+ nicht mit dem <strong>von</strong> Maghemit überein. In diesem Fall kann ein<br />
Schichtsystems aus Wüstit und Maghemit angenommen werden, um einen Zusammenhang<br />
zwischen XPS- und LEED-Ergebnissen herzustellen.<br />
Insgesamt konnte mit zwei verschiedenen Methoden erfolgreich kristallines Eisenoxid <strong>auf</strong> <strong>MgO</strong><br />
hergestellt werden. Dabei hat sich herausgestellt, dass sich die die Konzentrationsverhältnisse<br />
<strong>von</strong> Fe 0 , Fe 2+ und Fe 3+ bei der reaktiven Herstellung <strong>von</strong> Eisenoxid nicht über die Temperatur<br />
steuern lassen. Dies hingegen kann bei der Eisenoxidherstellung, bei der eine Eisenschicht mit<br />
Sauerstoff nachbehandelt wird, erreicht werden. Es ergeben sich bei unterschiedlichen Temperaturen<br />
andere Konzentrationsverhältnisse für Fe 0 , Fe 2+ und Fe 3+ . So konnte das Fe 2+<br />
zu Fe 3+ -Verhältnis <strong>von</strong> Maghemit und Magnetit erzeugt werden. Die bestimmten Konzentrationsverhältnisse<br />
und LEED-Beugungsbilder der reaktive hergestellten Schichten deuten<br />
hingegen <strong>auf</strong> die Bildung <strong>von</strong> Schichtsystemen hin. Allerdings dauert die Nachbehandlung<br />
einer Eisenschicht insgesamt länger als die reaktive Herstellung einer Eisenoxidschicht und<br />
bei beiden Herstellungsmethoden trat das Problem <strong>auf</strong>, dass sich bei hohen Temperauren Magnesium<br />
in der Schicht befindet. Im Rahmen dieser Arbeit wurde lediglich der Einfluss der<br />
Temperatur <strong>auf</strong> die Entstehung und das Wachstum der Eisenoxidschichten untersucht. Der<br />
Einfluss des Sauerstoffpartialdruck sollte ebenfalls näher untersucht werden, da dieser neben<br />
der Temperatur ebenfalls eine entscheidene Rolle für die Bildung <strong>von</strong> Eisenoxid spielt. Die<br />
Charakterisierung der hergestellten Eisenoxidschichten mit XPS und LEED war <strong>auf</strong>grund der<br />
geringen Ausdringtiefe der Elektronen <strong>auf</strong> den oberen Bereich der Schicht beschränkt. Eine<br />
homogene Schicht kann mit diesen Methoden kaum <strong>von</strong> einem Schichtsystem unterschieden<br />
werden. Um eine Schicht mit XPS tiefen<strong>auf</strong>gelöst messen zu können, wäre das schrittweise<br />
Abtragen der Schicht mittels Sputtern nötig. Mit dieser sogenannten Sputter-XPS kann<br />
beispielsweise der <strong>Oxidation</strong>sprozess einer Eisenschicht näher untersucht werden. Es wäre<br />
außerdem sinnvoll mittels Röntgenbeugung (XRD) und Röntgenreflektometrie (XRR) die<br />
Schichtdicken der hergestellten Schichten zu bestimmen, da im Rahmen dieser Arbeit nur<br />
eine Abschätzung gemacht werden konnte. Zudem könnten noch STM-Messungen an den<br />
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