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NaturschutzReport - LBV-München

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26<br />

1/ 2007<br />

<strong>LBV</strong>-Umweltbildung<br />

Die Hofpfisterei fördert die <strong>LBV</strong>-Umweltbildung<br />

Als Gentech-Maispollen<br />

verkleidete Aktivisten<br />

„bestäuben“ Passanten<br />

„Ich bestäube Sie gerade!“,<br />

„Wurden Sie heute<br />

schon mal bestäubt?“ –<br />

mit diesen und ähnlichen<br />

Worten gingen als Gentech-Maispollenverkleidete<br />

<strong>LBV</strong>-Aktivisten bei<br />

verschiedenen Münchner<br />

Festen unter freiem Himmel<br />

auf Besucher zu.<br />

Unsere Aktivisten waren<br />

mit einem Staubwedel<br />

bewaffnet und „bestäubten“<br />

die Besucher jeweils<br />

am Nacken oder an den<br />

Oberarmen, und zwar an<br />

freien Hautpartien.<br />

Einige der Opfer reagierten<br />

unwillig. In vielen<br />

Fällen entwickelte sich<br />

jedoch ein Gespräch über<br />

aktuelle Aspekte zum<br />

Thema Gentechnik. Unsere<br />

Aktivisten brachten die<br />

in Deutschland in zunehmendem<br />

Maße vom Wind<br />

in alle Richtungen getragenenGentech-Maispollen<br />

zur Sprache und wiesen<br />

auf die Gefahren hin,<br />

die von gentechnisch veränderten<br />

Pflanzen ausgehen.<br />

Diskutiert wurden vor<br />

allem die existenzbedrohenden<br />

Auswirkungen<br />

solcher Praxis auf Imker<br />

und Biobauern. Ungewollt<br />

werden deren Maispflanzen<br />

vom Wind mit gentechnisch<br />

veränderten<br />

Pollen aus Nachbarfeldern<br />

befruchtet. Die Produkte<br />

dürfen dann nicht<br />

als Bioware verkauft werden,<br />

denn laut Gesetz<br />

müssen Bionahrungsmittel<br />

gentechnikfrei sein.<br />

Nach dem derzeit noch<br />

geltenden Recht muss<br />

jeder einzelne Gentech-<br />

Landwirt für den Schaden<br />

haften, der Nachbarn oder<br />

der Umwelt entstehen<br />

kann. Aus diesem Grund<br />

bauen bisher nur sehr<br />

wenige deutsche Bauern<br />

Gentech-Pflanzen an.<br />

Auch der Bauernverband<br />

rät davon ab.<br />

Die Gesetzeslage könnte<br />

sich jedoch bald verschlechtern,<br />

denn die<br />

Bundesregierung plant,<br />

der Gentechnik in der<br />

Landwirtschaft den Weg<br />

zu ebnen. Unsere Aktivisten<br />

sammelten viele<br />

Unterschriften gegen die<br />

geplante Änderung. Die<br />

Listen mit den Unterschriften<br />

leiteten wir an<br />

den Bundesminister für<br />

Verbraucherschutz weiter.<br />

Wir sind gespannt, ob<br />

die Gentech produzierende<br />

Saatgutindustrie<br />

weiterhin Einzahlungen in<br />

einen geplanten Haftungsfonds<br />

verweigern<br />

wird. Aus diesem Fonds<br />

müssten unter anderem<br />

die nur schwer abschätzbaren<br />

Umweltschäden<br />

beglichen werden, die<br />

durch das Auskreuzen<br />

von Gentech-Pollen in<br />

Wildartenbestände entstehen<br />

könnten – soweit solche<br />

Beeinträchtigungen<br />

unserer heimischen Natur<br />

überhaupt mit Geld ausgleichbar<br />

sind.<br />

Die Reaktionen der<br />

meisten Passanten entsprechen<br />

den Umfragen<br />

von Meinungsforschern:<br />

Über 70 Prozent der deutschen<br />

Bevölkerung lehnt<br />

gentechnische Veränderungen<br />

in Nahrungsmitteln<br />

ab. Unsere Aktionen<br />

wurden dankenswerter-<br />

weise mit Agenda-21-Mitteln<br />

des Referates für<br />

Gesundheit und Umwelt<br />

der Landeshauptstadt<br />

<strong>München</strong> gefördert.<br />

Ulrich Dopheide<br />

„Ich bin ein gentechnisch veränderter Maispollen und bestäube<br />

Sie gerade!“ Foto: Ulrich Dopheide

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