NaturschutzReport - LBV-München
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Fledermausschutz<br />
Oberbayern an den<br />
Wochenstuben der im<br />
Anhang II der FFH-Richtlinie<br />
aufgeführten Arten<br />
Großes Mausohr, Wimperfledermaus<br />
und Kleine<br />
Hufeisennase. Im Fall des<br />
Mausohrs weisen die<br />
Landkreise Eichstätt und<br />
Rosenheim die größten<br />
Bestände auf. Hier werden<br />
in sieben Kolonien<br />
regelmäßig über 500 Tiere<br />
gezählt. Eine besondere<br />
Verantwortung kommt<br />
Oberbayern für den Erhalt<br />
von Wimperfledermaus<br />
und Kleiner Hufeisennase<br />
zu, da alle bayerischen<br />
Wochenstuben im Süden<br />
des Regierungsbezirks zu<br />
finden sind. So waren alle<br />
drei Kolonien der Kleinen<br />
Hufeisennase in den letzten<br />
Jahren von Sanierungen,<br />
Umbauten oder<br />
Insektizidbehandlungen<br />
betroffen, die dank der<br />
Kooperation von Fledermausschützern,Naturschutzbehörden<br />
und<br />
Quartierbesitzern „hufeisennasenverträglich“<br />
durchgeführt wurden.<br />
Die Bestandsentwicklung<br />
von Arten wie Wasserfledermaus,Mopsfledermaus<br />
oder Braunem<br />
Langohr wird durch Kontrolle<br />
von Winterquartieren<br />
in Dauerbeobachtung<br />
verfolgt. Für dieses Monitoring<br />
sind in Oberbayern<br />
neben einigen Höhlen am<br />
Alpenrand, in denen<br />
besonders die Mopsfledermaus<br />
regelmäßig auftritt,<br />
die Höhlen und Keller<br />
des Landkreises Eichstätt<br />
aufgrund ihres<br />
Artenreichtums von<br />
besonderer Bedeutung.<br />
Für die Bechsteinfledermaus,<br />
die bisher weder in<br />
Winter- noch in Sommerquartieren<br />
ausreichend<br />
häufig gefunden werden<br />
konnte, erstellt derzeit die<br />
Landesanstalt für Wald<br />
und Forstwirtschaft in<br />
Zusammenarbeit mit dem<br />
LfU ein Konzept für die<br />
Langzeiterfassung der<br />
Vorkommen in FFH-<br />
Gebieten.<br />
Das bayerische Monitoringprogramm<br />
für die Fledermaus<br />
dokumentiert<br />
nicht nur die Bestandsentwicklung,<br />
sondern dient<br />
auch zur Erfolgskontrolle<br />
von Schutzmaßnahmen<br />
an einzelnen Quartieren<br />
bzw. der Früherkennung<br />
von Beeinträchtigungen,<br />
1/ 2007<br />
Geschwächter Abendsegler in Pflege – Mehlwürmer sind seine Lieblingsspeise<br />
Foto: Dr. Andreas Zahn<br />
etwa durch geplante<br />
Sanierungen. Das Monitoring<br />
der Fledermäuse in<br />
Bayern zeigt, dass die<br />
Populationen einiger<br />
Arten in den letzten Jahren<br />
angewachsen sind<br />
(beide Hufeisennasenarten,<br />
Großes Mausohr,<br />
Wimperfledermaus, Wasserfledermaus,Bartfledermäuse<br />
und Braunes Lang-<br />
3<br />
ohr), die der anderen<br />
Arten zumindest nicht<br />
abnehmen.<br />
Dr. Andreas Zahn<br />
Koordinationsstelle<br />
für Fledermausschutz<br />
Südbayern<br />
Hermann-Löns-Str.4<br />
84478 Waldkraiburg<br />
Tel. 0 86 38/86117<br />
Fax 0 86 38 / 88 21 68<br />
Andreas.Zahn@iiv.de<br />
Aufgaben der Koordinationsstellen:<br />
1. Sammlung und Auswertung von Daten, die infolge der Verpflichtungen durch<br />
die Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH-Richtlinie) sowie des Abkommens<br />
zum Schutz der Fledermäuse in Europa zu erheben sind.<br />
2. Erfassung von Fledermausvorkommen<br />
3. Betreuung von Sanierungsarbeiten oder Umbauten an Fledermausquartieren<br />
4. Monitoring bekannter Fledermausquartiere, insbesondere von FFH-Arten<br />
5. Information der Öffentlichkeit über Anliegen und Notwendigkeit des Fledermausschutzes<br />
6. Beratung, Schulung und Weiterbildung von haupt- und ehrenamtlich tätigen<br />
Fledermausschützern und Arbeitsgruppen, die Fledermauserfassungen durchführen<br />
7. Jährliche Ausrichtung der Tagung Südbayerischer Fledermausschützer<br />
8. Erstellung von Arbeitsunterlagen für Naturschutzbehörden und ehrenamtliche<br />
Fledermausschützer<br />
9. Information und Beratung von Privatleuten und Institutionen, in deren Gebäuden<br />
Fledermäuse siedeln<br />
10. Erarbeitung spezieller Schutzprogramme für besonders gefährdete Quartiere<br />
oder Arten bzw. Untersuchung schutzrelevanter Aspekte der Ökologie solcher<br />
Arten