NaturschutzReport - LBV-München
NaturschutzReport - LBV-München
NaturschutzReport - LBV-München
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
2<br />
1985 wurde vom Bayerischen Landesamt für<br />
Umwelt (LfU) das „Artenhilfsprogramm Fledermäuse”<br />
ins Leben gerufen. Zur Durchführung wurden<br />
zwei Koordinationsstellen für den Fledermausschutz<br />
in Nordbayern (Universität Erlangen) und Südbayern<br />
(Universität <strong>München</strong>) eingerichtet, die für die Erfassung<br />
von Fledermausbeständen, die Erarbeitung von<br />
Schutzkonzepten und die Betreuung ehrenamtlicher<br />
Fledermausschützer verantwortlich sind. Das Engagement<br />
dieser ehrenamtlichen Mitarbeiter, die vor Ort<br />
die Arbeit der Koordinationsstellen unterstützen, ist<br />
dabei eine entscheidende Voraussetzung für einen<br />
erfolgreichen Fledermausschutz.<br />
Ehrenamtliches<br />
Engagement im<br />
Fledermausschutz<br />
Die rund 130 FledermausschützerOberbayerns<br />
werden von der<br />
Koordinationsstelle Südbayern<br />
betreut. Sie sind<br />
meist die ersten Ansprechpartner<br />
für die Bevölkerung<br />
und tragen viel zur<br />
Bewusstseinsbildung der<br />
Öffentlichkeit, zur<br />
Bestandserfassung und<br />
zum Schutz der Quartiere<br />
bei. Sie müssen häufig<br />
auch in „Feuerwehreinsätzen“<br />
spontan handeln<br />
und beraten, beispielsweise<br />
wenn Fledermäuse<br />
bei Renovierungsarbeiten<br />
oder Baumfällungen entdeckt<br />
werden.<br />
Aufgrund der Kartierungen<br />
in den vergangenen<br />
Jahren besteht in<br />
Oberbayern ein guter<br />
Kenntnisstand über die<br />
Verbreitung der Dachbö-<br />
1/ 2007<br />
Fledermausschutz<br />
Fledermausschutz in Oberbayern<br />
Die Wimperfledermaus kommt nur im Südosten Bayerns vor;<br />
die westlichste Kolonie befindet sich in Schäftlarn (Landkreis<br />
<strong>München</strong>) Foto: Dr. Andreas Zahn<br />
Alle drei Kolonien der Kleinen Hufeisennase sind im Regierungsbezirk<br />
Oberbayern zu finden Foto: Dr. Andreas Zahn<br />
den besiedelnden Fledermäuse.<br />
Anders verhält es<br />
sich bei Arten, die Baumhöhlen<br />
oder Spaltenquartiere<br />
an Gebäuden besiedeln.<br />
Hier hängt der<br />
Erfassungsgrad ganz<br />
wesentlich von den Aktivitäten<br />
der Fledermausschützer<br />
vor Ort, der<br />
Öffentlichkeitsarbeit oder<br />
auch von speziellen<br />
Untersuchungen im Rahmen<br />
von wissenschaftlichen<br />
Arbeiten ab. Gerade<br />
über Vorkommen von<br />
Fledermäusen in Baumhöhlen<br />
ist in manchen<br />
Regionen Oberbayerns<br />
nur wenig bekannt. In den<br />
Landkreisen Miesbach,<br />
Mühldorf, Rosenheim,<br />
Traunstein und Garmisch-<br />
Partenkirchen wird derzeit<br />
versucht, durch die<br />
gezielte Ausbringung von<br />
Fledermauskästen in einigen<br />
naturnahen Wäldern<br />
den Kenntnisstand zu verbessern.<br />
Im Fall der Quartiere<br />
spaltenbewohnender<br />
Fledermäuse an Privathäusern<br />
erweist sich<br />
besonders die Nachkontrolle<br />
der vielen älteren<br />
Meldungen als zeitaufwendig<br />
und schwierig.<br />
Hier wird angestrebt, mit<br />
den Quartierbesitzern<br />
zumindest durch eine<br />
telefonische Kontaktaufnahme<br />
in Verbindung zu<br />
bleiben, sodass bei anstehenden<br />
Problemen (zum<br />
Beispiel Umbauten an den<br />
Quartieren) eine rechtzeitige<br />
Beratung erfolgen<br />
kann.<br />
Regelmäßige Kontrolle<br />
der Fledermausbestände<br />
Eine Dauerbeobachtung<br />
(Monitoring) erfolgt in