St. Galler Wörterbuch - mathematical semiotics
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5. ƞ ist eine Verschmelzung aus „n“ und „g“ und bezeichnet den velaren n-Laut wie z.B. in<br />
„siƞƞǝ“ (singen).<br />
Mit Hilfe einer phonetischen Transkription kaum man auch Assimilationen sehr leicht<br />
ausdrücken, z.B. im Satz „er het mer ggee“ (er hat mir gegeben), wo sich das „t“ von „het“<br />
dadurch dem „m“ von „mer“ anpaßt (assimiliert), daß es zu „p“ wird: ǝr hęp mǝr ke̅.<br />
Übrigens entspricht (k)k, wie Hausknecht ausdrücklich nachweist, sowohl fürstenländischem<br />
als auch weithin in der Schweiz sonst verbreitetem „gg“ (z.B. bakkǝ, sonst baggǝ �<br />
Backen) – eine Besonderheit, die oft auch von Dialektschreibern nicht beachtet wird.<br />
Lange Vokale haben einen <strong>St</strong>rich (Makron) über ihnen, also z.B. e̅ und ę̅ (die orthographisch<br />
beide als „ee“ geschrieben werden, falls man nicht irreleitende Akzente verwendet),<br />
dagegen werden lange Konsonanten verdoppelt geschrieben, also z.B. bomm anstatt<br />
bom̅ „Bäume“. Mit dieser Inkonsequenz werden schwer lesbare und als unschön empfundene<br />
Schreibungen zum Vorteil des nicht-linguistischen Lesers vermieden.<br />
Abschließend hoffe ich natürlich, mit dem vorliegenden Werk, das ich seit den frühen 80er<br />
Jahren vorbereitet hatte, einen kleinen Beitrag zur Darstellung des <strong>St</strong>adtsanktgallischen<br />
geleistet zu haben. Dieses Vorwort darf daher nicht schließen ohne die dankbare<br />
Erinnerung an Gallus Fürer (1953-1996). So wie Johann Linder sein „Lisebüel“, so hatte<br />
ich bei der Arbeit an diesem Buch stets „mein“ (gerade darunter liegendes) Lämmlisbrunn<br />
vor Augen - in dem ich geboren bin und meine Jugend verbracht habe.<br />
Tucson, AZ (USA), am 5.12.2011 Prof. Dr. Alfred Toth<br />
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