destination - Travel-One
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»An Wochenenden<br />
sind wir bis März<br />
fast ausgebucht«<br />
Stefan Mathias, Geschäftsführer<br />
Color Line Deutschland<br />
Gala-Auftritt im<br />
Abendkleid geradezu<br />
einlädt. Eine<br />
Glasfront über drei<br />
Decks lässt den<br />
Blick auf das offene<br />
Meer zu. Die Küche<br />
muss noch ein<br />
wenig üben, bis sie<br />
das hohe Niveau<br />
der Einrichtung erreicht<br />
– aber auch<br />
das war bei der Einführung der Explorer of the<br />
Seas nicht anders. Jungfernfahrten pflegen nur<br />
selten mit kulinarischen Höhepunkten zu<br />
glänzen. Spätestens zur vollständig ausgebuchten<br />
Silvesterreise sollte das Küchen- und<br />
Serviceteam aber eingespielt sein.<br />
Kapazität de facto<br />
verdoppelt<br />
Die Wertigkeit der Materialien hält Kreuzfahrtansprüchen<br />
absolut Stand, bei der Größe der<br />
Kabinen schlägt sich die kürzere Reisedauer<br />
aber doch nieder. Der Schrankplatz ist nur für<br />
Kurztrips ausreichend, aber mehr<br />
wird mit der Color Fantasy ja auch<br />
nicht angeboten. 19,5 Stunden dauert<br />
die Überfahrt zwischen Kiel und Oslo.<br />
Color Line Deutschland bewirbt<br />
nun vor allem die »Fantasy Cruise«<br />
genannten Kurztrips, bei denen die<br />
Gäste viereinhalb Stunden Aufenthalt<br />
in Oslo haben. Während man<br />
früher diese Reise schlicht Stippvisite<br />
nannte und es zur Stadtrundfahrt<br />
kaum eine Alternative gab, sollen auf<br />
der Color Fantasy alle Einrichtungen<br />
wie Badeland und Spa geöffnet bleiben.<br />
Das Schiff ist die Destination,<br />
Oslo bildet nur noch das schmückende<br />
Beiwerk. Die Gäste haben die<br />
Wahl, ob sie die Annehmlichkeiten<br />
an Bord genießen oder lieber an einer<br />
von drei Stadtrundfahrten teilnehmen<br />
möchten.<br />
2.700 Gäste kann die Color Fantasy<br />
mitnehmen, während das Vorgängerschiff<br />
»Prinsesse Ragnhild« es maximal auf 1.875<br />
Gäste brachte. Der Vergleich hinkt jedoch,<br />
denn in die Bettenzahl der Prinsesse Ragnhild<br />
gingen auch die Ein-Sterne-Kabinen unter<br />
dem Autodeck ein, die touristisch kaum zu<br />
vermarkten waren. De facto galt das Schiff bei<br />
rund 1.400 Gästen als voll, die Kapazität hat<br />
sich deshalb nahezu verdoppelt. Stefan Mathias,<br />
seit Juni Geschäftsführer von Color Line<br />
Kiel, ist mit der augenblicklichen Buchungsla-<br />
ge zufrieden: »Bis zum März ist auf der Color<br />
Fantasy an den Wochenenden kaum noch ein<br />
Platz zu bekommen, das Schiff ist fast ausgebucht.<br />
Nur unter der Woche sind noch Kapazitäten<br />
frei.« Nach derzeitigem Buchungsstand<br />
liegt die Color Fantasy 89 Prozent über<br />
den Gästezahlen, die mit der Prinsesse Ragnhild<br />
im Vorjahr erzielt werden konnten. Dies<br />
ist insofern bemerkenswert, weil das zweite<br />
Quartal traditionell das schwächste auf der<br />
Route Kiel – Oslo ist.<br />
»Dieses Schiff ist etwas absolut Neues.<br />
Wenn man mit dem Auto an Bord fährt, glaubt<br />
man noch auf einer Fähre zu sein. Sobald man<br />
jedoch die Promenade betritt, ist man auf einem<br />
Kreuzfahrtschiff«, beschreibt Heinz Kolata<br />
das überraschende Reiseerlebnis. Beim Bremer<br />
Nordland-Spezialisten hatte man sich mit<br />
dem Produkt gedanklich nicht genügend auseinandergesetzt,<br />
gibt Kolata unumwunden zu.<br />
»Wir haben die Color Fantasy noch als Fährschiff<br />
in die Programme eingebaut, auf Kreuzfahrten<br />
waren wir nicht eingestellt«, räumt<br />
Kolata ein und kündigt gleichzeitig an, dass<br />
Wolters Reisen zukünftig auch die Kurztrips<br />
auf der Color Fantasy als Kreuzfahrten vermarkten<br />
will.<br />
Gediegener Look: Außenansicht der Color Fantasy<br />
Unterdessen schmiedet Color Lines Eigner<br />
Olav Nils Sunde bereits Pläne für ein zweites<br />
Schiff dieser Bauart auf der Strecke Kiel –<br />
Oslo. Er will die Zahlen des ersten Jahres abwarten,<br />
bevor er sich entscheidet. Doch soviel<br />
ist schon klar: Wenn die Color Fantasy ein<br />
Schwesterschiff erhalten sollte, wird dies eine<br />
Sektion, also etwa 24 Meter, länger werden.<br />
Ralf Schröder<br />
www.colorline.de<br />
22.12.2004 TRAVEL ONE 21