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➤ PULS News, Facts & Trends VUSA mit positiver Bilanz USA ■ In diesem Jahr reisten rund 865.000 Deutsche in die USA, ein Plus von 17,8 Prozent gegenüber 2003. »Der Amerikatourismus hat sich deutlich erholt und wir erwarten für die Zukunft weiter starkes Wachstum aus dem deutschen Markt«, sagt Rita Hille, Präsidentin des deutschen Rita Hille erwartet für 2005 weiter steigende Besucherzahlen Visit USA Committee (VUSA), dem derzeit 123 touristische Unternehmen angehören. »Unser Verein leistet einen erheblichen Beitrag, um die USA als attraktives Urlaubsland in die Reisebüros zu bringen.« Das Komitee führt den Zuwachs auch auf die zwölf in diesem Jahr durchgeführten Frühstücksseminare zurück. Insgesamt nahmen 453 Expedienten an den Veranstaltungen in zwölf Städten teil. Für Verbraucher und Reisebüros hat VUSA unter 0700-84 74 88 72 eine neue Info- Telefonnummer geschaltet. Der DRV weist die Reisebüros noch einmal auf die seit Herbst geltenden geänderten Einreisebestimmungen hin. Die Mittler müssen ihre Kunden über die Weitergabe ihrer Passagierdaten an die US-Behörden informieren. www.vusa-germany.de Flugverkehr wächst weiter IATA ■ Mit dem Flugverkehr geht es weiter bergauf. Die IATA sagt bis 2008 einen Passagier-Zuwachs von jährlich sechs Prozent voraus. Für 2004 erwartet IATA- CEO Giovanni Bisignani ein Passagierplus von elf Prozent. Allerdings sei ein Teil des Wachstums auf die Erholung des Asiengeschäfts nach der Sars-Krise zurückzuführen. Als Wachstumsmotoren für die nächsten Jahre betrachtet die IATA China und Indien. Für den Verkehr zwischen Europa und Asien wird ein Plus von 7,1 Prozent erwartet. Auch der Verkehr zwischen Europa und dem Mittleren Osten wird laut IATA mit einem Plus von 7,7 Prozent überproportional wachsen. Laut einer Studie von Mercer Management Consulting in München werden die Lowcost-Airlines in Europa weiter Boden gut machen. Bis 2010 wird der Marktanteil der Billigflieger von derzeit 19 Prozent auf 33 Prozent anwachsen. Der Anteil der Chartercarrier wird laut Studie von 19 auf zwölf Prozent schrumpfen. Auch die Netzwerk-Carrier müssen Federn lassen. Ihr Marktanteil geht von 62 auf 55 Prozent zurück. Airlines können mit steigenden Passagierzahlen rechnen Regionalverkaufsleiter Jürgen Ottstadt überreicht Sabine Meyer vom First Reisebüro in Weiterstadt ihren Radisson-Gutschein ERV kürt Gewinner Roadshow ■ Die Europäische Reiseversicherung hat die Gewinner der im September durchgeführten Roadshow bekannt gegeben. Die Hauptpreise, jeweils eine zweiwöchige Reise nach Sri Lanka mit Sri Lankan und Jetwings, gewannen Melanie Odenhofe vom Reise Team aus Fürstenau und Tony Weinhart von Sky- Train in Ulm. Weitere Preise waren Flüge mit Sri Lankan Airlines, eine Eine Überlebensgarantie für die Billigflieger ist das freilich nicht. Mit V-Bird, Volare und Air Polonia sind bereits drei Discounter gescheitert. Die Mehrzahl der Lowcost-Airlines habe in den vergangenen zwei Jahren keine Gewinne erwirtschaftet, weiß Mercer-Manager Dieter Schneiderbauer. »Kleinere Anbieter werden allenfalls in Nischen eine Chance haben«, prophezeit er. Ameropa-Städtereise sowie ein Berlin- und ein Sterlingshire-Wochenende mit Radisson SAS. Zusätzlich wurden je zehn Gutscheine von Holiday Autos, Germanwings und für Seminare der Europäischen sowie Musical-Gutscheine an die Expedienten verlost. Eine neue Vespa erhält Michaela Gansler von Santana <strong>Travel</strong> in Murnau. www.erv.de Mehr Platz in der US-Halle ITB ■ Dass kulturelle Reisen im Trend liegen, spürt auch die ITB: »Das Interesse der Aussteller am ITB-Segment Kulturtourismus ist sehr groß«, freut sich Kulturchefin Bettina Lilienthal. Wer als Aussteller Interesse habe, müsse sich beeilen. »Wir können nur noch wenige Flächen anbieten«, so Lilienthal. Erstmals werden auf der Internationalen Tourismusbörse auch das Marinsky Theater St. Petersburg sowie die Salzburger Festspiele vertreten sein. Das Kultursegment wird sich im März gemeinsam mit den USA und Kanada in der Halle 4.2 präsentieren. »Das passt«, meint Lilienthal, »denn unser Angebot wird von Jahr zu Jahr immer internationaler.« lilienthal@messe-berlin.de 6 TRAVEL ONE 22.12.2004
Dr. Jochen Martin INTERVIEW DER WOCHE➤ Was rollt aus Brüssel auf die Branche zu, HERR MARTIN? Für den DRV scheint die EU ein rotes Tuch zu sein. Stemmt sich ausgerechnet die deutsche Touristik gegen die europäische Integration? ■ Nein, es geht dabei nicht um die Europäische Union an sich. Die Rolle der EU bei der friedlichen Lösung von Konflikten beurteilen wir uneingeschränkt positiv. Kritisch sind allerdings die Auswirkungen einiger Gesetzesvorhaben der Europäischen Kommission auf die Touristik sowohl inhaltlich als auch in der Verfahrensweise. Welche zum Beipiel? ■ Uns liegen im Moment 13 akute Einzelthemen vor. Eines davon ist die »Denied-Boarding-Verordnung«, die am 17. Februar in Kraft tritt. Bei diesem Thema ist es Ihnen nicht gelungen, Schadenersatzansprüche bei Nichtbeförderung, Annullierung und Verspätungen zu verhindern. ■ Nein, aber wir haben die schlimmsten Auswüchse verhindert. In der aktuellen Version der Verordnung ist die durchführende Fluggesellschaft für Schadenersatz und anderweitige Beförderung voll verantwortlich. Ursprünglich war vorgesehen, dass auch Veranstalter und Reisebüros zur Rechenschaft gezogen werden sollten. Welche wichtigen Themen köcheln außerdem in den Töpfen der EU- Kommissare? ■ Eine Initiative zur Revidierung des Pauschalreiserechtes zum Beispiel. Darin ist vorgesehen, dass Reisebüros künftig bei jedem Verkauf von zwei Leistungen zum Veranstalter werden, gleichgültig ob es sich um zusammenhängende Leistungen handelt oder nicht. Wer hat ein Interesse daran? FACTS Denied Boarding ■ Nichtbeförderung Entschädigung 250 bis 600 Euro, Rückerstattung des Ticketpreises, wenn der Flug zwecklos geworden ist, oder Wahl eines anderen Fluges ■ Annullierung Entschädigung wie bei Nichtbeförderung, wenn Passagiere nicht 2 Wochen bzw. 7 Tage vor Abreise informiert wurden ■ Verspätung Mahlzeiten, Erfrischungen, Telefonate, Unterbringung, Geld zurück bei mehr als 5 Stunden »Die EU-Kommissare müssen die Industrie in ihre Entscheidungen einbeziehen« Dr. Jochen Martin (63), ist Hauptgeschäftsführer des Deutschen Reisebüro und Reiseveranstalter Verbandes (DRV) ■ Salopp formuliert eigentlich nur die Brüsseler Bürokratie, die 20.000 Beamte und 24 Kommissare beschäftigen muss und sich deshalb ständig neue Verordnungen und Richtlinien überlegt. Dem Bedarf und den Erwartungen der Kunden entspricht dieser Ansatz jedenfalls nicht. Gibt es überhaupt keine positiven Ansätze der Kommission? ■ Doch, die gibt es. Unter anderem ist vorgesehen, dass Reisebüros europaweit Zugriff auf die Tarife von Fluggesellschaften zu gleichen Bedingungen erhalten sollen. Das unterstützen wir. Insgesamt scheint der Dialog zwischen der EU-Kommission und der deutschen Touristik aber schwierig zu sein. ■ Es fehlt die Bereitschaft der EU-Beamten, neben Verbraucher- und Umweltinteressen auch die Industrie in ihre Entscheidungsprozesse einzubeziehen. Die neue Kommission gibt allerdings Anlass zur Hoffnung. Immerhin hat sich Kommissar Verheugen persönlich verpflichtet, die Auswirkungen sämtlicher Initiativen auf Wirtschaft, Industrie und Arbeitsplätze in die Entscheidungsprozesse einzubeziehen. Das Problem ist also erkannt. Ist der DRV da aktiv genug? ■ Wir verwenden viel Energie darauf, über Entwicklungen bereits im Entstehungsprozess informiert zu sein und uns fachkompetent einzubringen – teils allein, teilweise zusammen mit dem Dachverband Ectaa. Das ist unsere Aufgabe, weil mittelständische Betriebe dazu nicht in der Lage sind. Die Schwierigkeit liegt darin, den Mitgliedern die Bedeutung dieser Themen zu vermitteln. Denn sie werden oft erst hautnah, wenn sie rechtsverbindlich sind – und dann ist es zu spät. Das Interview führte Christian Schmicke Mailen Sie uns Ihre Meinung… c.schmicke@travel-one.net 22.12.2004 TRAVEL ONE 7
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