literatur & film - Auslandsösterreicher-Weltbund
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die Viennale – das interview<br />
ROTWEISSROT www.weltbund.at<br />
schwerpunkt-thema<br />
ROTWEISSROT bat Viennale-Direktor Hans Hurch zum Gespräch über die Viennale 2009.<br />
Er hat uns aus seinem Urlaub spannende Antworten geschickt.<br />
© Pilo Pichler<br />
Direktor Hans Hurch machte die Viennale zu<br />
einem internationalen Vorzeige-Festival.<br />
ROTWEISSROT: Die Viennale dauert<br />
heuer einen Tag länger. Das kommt den<br />
Viennale-Fans sehr entgegen. Wie kam es<br />
zu der Entscheidung und was war der ausschlaggebende<br />
Grund dafür?<br />
HANS HURCH: Die Viennale freut sich,<br />
mit diesem Angebot in Zeiten allgemeinen<br />
Sparens und Einschränkens die Publikumsfreundlichkeit<br />
und den Zugang zu<br />
ihrem umfassenden Programmangebot<br />
noch erhöhen zu können. Die Verlängerung<br />
bedeutet nicht ein Mehr an Filmen,<br />
sondern wir wollen in erster Linie den bisher<br />
sehr dichten Spielplan auflockern.<br />
RWR: Welche weitere(n) Neuerung(en)<br />
dürfen die Viennale-Besucher darüber<br />
hinaus erwarten?<br />
HH: Unser Publikum erwartet bei der<br />
Viennale 2009 ein neues Festivalzentrum.<br />
Erstmals wird das Badeschiff am Donaukanal<br />
von dem Viennale-Rahmenprogramm<br />
bespielt, es wird der Ort für<br />
Diskussionen, DJ-Lines, Konzerte und<br />
Partys sein.<br />
RWR: Welchen Programmschwerpunkt<br />
würden Sie den Lesern unseres Magazins<br />
besonders ans Herz legen? Welche<br />
Programmpunkte sind Ihre persönlichen<br />
Favoriten?<br />
HH: Die Viennale widmet dem philippinischen<br />
Regisseur Lino Brocka einen umfassenden<br />
Tribute. Im Laufe der letzten<br />
Jahre ist im philippinischen Kino so etwas<br />
wie eine <strong>film</strong>ische „Nouvelle Vague“ entstanden.<br />
Namen wie Lav Diaz, Brillante<br />
Mendoza, Khavn de la Cruz oder Sherad<br />
Anthony Sanchez sind aus den Festivals<br />
von Cannes bis Venedig nicht wegzudenken.<br />
Auf Einladung der Viennale haben die<br />
Regisseure Khavn de la Cruz, Lav Diaz,<br />
Raya Martin und andere eine Auswahl aus<br />
den wichtigsten Arbeiten Lino Brockas getroffen,<br />
die die Filmemacher zum Teil persönlich<br />
beim kommenden Festival vorstellen<br />
werden.<br />
RWR: Können Sie uns schon einen Tipp<br />
aus dem Spielplan geben, für den es sich<br />
lohnt, nach Österreich zur Viennale zu<br />
reisen?<br />
HH: Ein Umstand, der im Zusammenhang<br />
des diesjährigen Festivals besondere Aufmerksamkeit<br />
verdient, ist der hohe Anteil<br />
an österreichischen Arbeiten im Programm.<br />
Das heimische Filmschaffen ist im<br />
Rahmen der Viennale so prominent und<br />
umfassend wie selten zuvor vertreten.<br />
Sämtliche dieser Arbeiten erleben bei der<br />
Viennale ihre österreichische Erstaufführung,<br />
einige ihre Weltpremiere.<br />
Ebenso freut sich die Viennale und ist stolz,<br />
eine Reihe von Weltpremieren und Internationalen<br />
Premieren bekannter Filmemacher<br />
in Wien präsentieren zu können.<br />
RWR: Welchen Viennale-Gast/Filmemacher<br />
möchten Sie persönlich zum Festival<br />
nach Wien einladen? Wer gehört zu Ihren<br />
Top-Favoriten?<br />
HH: Es gelingt uns jedes Jahr, viele FilmemacherInnen<br />
und SchauspielerInnen nach<br />
Beate Krapfenbauer<br />
Wien zu holen. Das zeichnet die spezielle<br />
Festival-Atmosphäre auch aus. Es waren<br />
schon viele bemerkenswerte Gäste bei<br />
der Viennale. Auf den heurigen Stargast<br />
freue ich mich schon ganz besonders.<br />
RWR: Sie haben das Filmfestival seit<br />
1997 als Direktor zu einem anerkannten<br />
cineastischen Höhepunkt gemacht. Was<br />
haben Sie sich für die Viennale in diesem<br />
und im nächsten Jahr noch vorgenommen?<br />
HH: Trotz der Krise möchte ich das Festival<br />
noch weiter ausbauen, es noch erfolgreicher<br />
machen. Wir wollen auf keinen Fall<br />
defensiv agieren, sondern unserem Publikum<br />
möglichst viel Viennale bieten können.<br />
Das Festival soll weiterhin für die<br />
Lebendigkeit und Vielfalt des aktuellen<br />
Weltkinos stehen.<br />
RWR: Ihr Vertrag läuft nächstes Jahr aus.<br />
Werden Sie für eine weitere Vertragsverlängerung<br />
zur Verfügung stehen?<br />
HH: Ich würde grundsätzlich zur Verfügung<br />
stehen. Insbesondere, da in drei<br />
Jahren die 50. Viennale stattfinden wird.<br />
Zudem hoffe ich, dass es gelingt, einen<br />
alten Traum von mir zu realisieren: den<br />
Erich-von-Stroheim-Preis.<br />
RWR: Wir danken für das Interview! �<br />
91.700 Zuseher war das Rekordergebnis<br />
seit Bestehen des Filmfestivals Viennale.<br />
© Robert Newald<br />
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