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österreich aktuell Wien erstmals auf Platz eins des internationalen Städtevergleichs © Österreich Journal Die Bundeshauptstadt Wien nimmt in puncto Lebensqualität – im internationalen Vergleich – erstmals den weltweit ersten Platz ein. ie jährlich vom internationalen Bera- D tungsunternehmen Mercer durchgeführte Studie zur Bewertung der Lebensqualität in 215 Metropolen weltweit stellt Wien heuer das beste Zeugnis aus. „Das Schönbrunn ist der beste Zoo Europas ine privat finanzierte, unabhängige E Studie reiht den Tiergarten in einer Auswahl von 40 Zoos in 16 europäischen Ländern an die erste Stelle. Die Qualitätsbeurteilung stützt sich auf 25 unterschiedliche Kriterien – unter anderem Tierhaltung, Artenschutz, Investitionen, Marketing, Besucherzahl, Zoopädagogik und Personal. Das Ergebnis der Studie und die zukünftige Rolle der Zoologischen Gärten waren Thema eines umfassenden Artikels in der „London Financial Times“. Hinter der kritischen Qualitätsanalyse der Zoos steht der Brite Anthony Sheridan, der sein Leben abseits seiner Geschäfte den Wildtieren widmet. Er hat dafür zahlreiche europäische Zoos besucht, ihre Direktoren befragt und sich mit ihren Jahresberichten auseinandergesetzt. Die „Menagerie Schönbrunn“ ist der älteste Tierpark der Welt und war bis etwa 1780 in erster Linie der kaiserlichen Familie vorbehalten. 1778 wurde sie sonntags ist eine große Auszeichnung für jede Wienerin und jeden Wiener“, freute sich Vizebgm. Finanzstadträtin Renate Brauner. Vor allem das breit gefächerte und gute Angebot am Wohnungsmarkt dürfte dies- für „anständig gekleidete Personen“ geöffnet, ab etwa 1800 stand der Tiergarten der Öffentlichkeit dann täglich zur Verfü- mal für den ersten Platz ausschlaggebend gewesen sein. Im vergangenen Jahr erreichte Wien hinter Zürich Platz zwei. Die Bundeshauptstadt nimmt somit im internationalen Vergleich erstmals den weltweit ersten Platz ein. Wien hat damit Zürich, das 2008 topplatziert war, überholt. Genf hat seinen dritten Rang als lebenswerteste Stadt der Welt beibehalten können. Das Schlusslicht unter den weltweiten Großstädten bildet, wie schon im vergangenen Jahr, unfairerweise Bagdad. Als Basis für die Beurteilung der Lebensqualität wurden für jede Stadt 39 Kriterien aus der Sicht der Mercer-Mitarbeiter herangezogen. Diese Merkmale schließen – unter anderem – politische, soziale, wirtschaftliche und ökologische Aspekte ein. Hinzu kommen Faktoren wie persönliche Sicherheit und Gesundheit, Bildungs- und Verkehrsangebote sowie weitere öffentliche Dienstleistungen. www.wien.gv.at � Am 23. August 2007 kam im Wiener Tiergarten Schönbrunn „Fu Long“ zur Welt – der erste europäische Pandabären-Nachwuchs seit 1982. gung und genießt seitdem immensen Publikumszuspruch. www.zoovienna.at � 36 www.weltbund.at ROTWEISSROT © Tiergarten Schönbrunn / Archiv
Fritz Muliar ist gestorben © RK / Pressefoto Votava Fritz Muliar: Einen Tag vor seinem plötzlichen Tod stand er noch auf der Bühne. er Volks- und Charakterdarsteller D Fritz Muliar ist am 3. Mai 2009 im Alter von 89 Jahren im Wiener AKH verstorben. Der Wiener stand über 70 Jahre auf der Bühne und erhielt zahlreiche Auszeichnungen. Auch politisch nahm er sich nie ein Blatt vor den Mund. Fritz Muliars Ausbildung am Konservatorium in Wien folgte 1937 das erste Engagement in Stella Kadmons Kleinkunstbühne „Der liebe Augustin“. Über viele Umwege kam er schließlich in die „Josefstadt“, in der er noch bis wenige Stunden vor seinem Tod auf der Bühne stand. Er wirkte in über 100 Filmen und Fernsehproduktionen mit. Über die Grenzen Österreichs hinaus bekannt wurde er durch seine Darstellung des Braven Soldaten Schwejk. Bundespräsident Heinz Fischer sprach von einem „großen menschlichen Verlust“, Muliar sei „ein liebenswerter Mensch, ein Volksschauspieler und ein Österreicher im besten Sinne des Wortes“ gewesen. Wiens Bürgermeister Michael Häupl sagte, Österreich verliere eine der herausragendsten schauspielerischen Persönlichkeiten, die sich auch auf der Bühne des Lebens lautstark Gehör verschafft habe. Fritz Muliar wurde am 12. Mai in einem Ehrengrab am Wiener Zentralfriedhof feierlich beigesetzt. � Ehrenbürger von Wien Wiens Bürgermeister Michael Häupl (li.) und der neue Ehrenbürger Eric Kandel. em in Wien geborenen Nobelpreis- D träger Prof. Eric Kandel wurde am 2. Juni von Bürgermeister Michael Häupl die Ehrenbürgerschaft der Stadt Wien verliehen. An der Feier nahmen hochrangige Vertreter aus Politik und Wissenschaft, wie etwa der berühmte Quantenphysiker Prof. Anton Zeilinger, sowie auch die Witwe von Prof. Viktor Frankl teil. Kandel betonte, dass ihm diese hohe Auszeichnung große Ehre und Freude bedeute, zumal er nach wie vor eine romantische Beziehung zur Stadt Wien habe und von der Geisteswelt der Jahrhundertwende des vorigen Jahrhunderts fasziniert sei. Es sei nicht verwunderlich, dass Wien Platz eins unter den lebenswertesten Städten einnehme, was Bürgermeister Häupl zu verdanken sei – noch dazu ein Biologe. Eric Kandel wurde 1929 in Wien geboren. 1939 musste Kandel mit seiner Familie in die Vereinigten Staaten emigrieren. Kandel studierte Neurophysiologie, wobei sein Hauptinteresse dem Gedächtnis und dem Erinnerungsvermögen galt. Im Jahr 2000 erhielt er zusammen mit dem Schweden Arvid Carlsson und dem Amerikaner Paul Greengard den Nobelpreis für Medizin für seine Entdeckungen im Bereich der Signalübertragung im Nervensystem. � ROTWEISSROT www.weltbund.at © Schaub-Walzer österreich aktuell „Koch des Jahrhunderts“ LH-Stv. Wilfried Haslauer (li.) und LH Gabi Burgstaller (re.) mit Eckart Witzigmann (M.). ckart Witzigmann hat dafür gesorgt, E dass die Botschaft der Nouvelle Cuisine auch im deutschsprachigen Raum ohne Wörterbuch verstanden wird: Sie besteht schlicht aus einer Kombination von Qualität und Leidenschaft. „Die Qualität kommt von erstklassigen, frischen Zutaten, wenn irgend möglich aus der Region, in der sie gekocht und genossen werden. Die Leidenschaft aber hat man – wie etwa Witzigmann –, oder man hat sie eben nicht. Dagegen ist kein Kraut gewachsen!“ Diese Worte stammen von Landeshauptfrau Gabi Burgstaller, als sie am 29. Juni den Spitzenkoch mit dem Großen Verdienstzeichen des Landes Salzburg ehrte. Eckart Witzigmann wurde 1941 in Bad Gastein geboren. Nach seiner Kochlehre absolvierte er zahlreiche Stationen in den Spitzenküchen dieser Welt, unter anderem als Schüler von Paul Bocuse. 1979 erhielt er als dritter Koch weltweit außerhalb Frankreichs die begehrten drei Sterne des Guide Michelin für sein Restaurant „Aubergine“. 1994 wurde ihm vom Gault Millau der Titel „Koch des Jahrhunderts“ verliehen, den außer ihm weltweit nur drei weitere Köche tragen. Weiters ist er Professor der schwedischen Universität Örebro und Präsident der Deutschen Akademie für Kulinaristik. � © Franz Neumayr 37
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