literatur & film - Auslandsösterreicher-Weltbund
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Fritz Muliar ist gestorben<br />
© RK / Pressefoto Votava<br />
Fritz Muliar: Einen Tag vor seinem plötzlichen<br />
Tod stand er noch auf der Bühne.<br />
er Volks- und Charakterdarsteller<br />
D Fritz Muliar ist am 3. Mai 2009 im Alter<br />
von 89 Jahren im Wiener AKH verstorben.<br />
Der Wiener stand über 70 Jahre auf<br />
der Bühne und erhielt zahlreiche Auszeichnungen.<br />
Auch politisch nahm er sich<br />
nie ein Blatt vor den Mund.<br />
Fritz Muliars Ausbildung am Konservatorium<br />
in Wien folgte 1937 das erste Engagement<br />
in Stella Kadmons Kleinkunstbühne<br />
„Der liebe Augustin“. Über viele<br />
Umwege kam er schließlich in die „Josefstadt“,<br />
in der er noch bis wenige Stunden<br />
vor seinem Tod auf der Bühne stand. Er<br />
wirkte in über 100 Filmen und Fernsehproduktionen<br />
mit. Über die Grenzen Österreichs<br />
hinaus bekannt wurde er durch<br />
seine Darstellung des Braven Soldaten<br />
Schwejk.<br />
Bundespräsident Heinz Fischer sprach<br />
von einem „großen menschlichen Verlust“,<br />
Muliar sei „ein liebenswerter Mensch,<br />
ein Volksschauspieler und ein Österreicher<br />
im besten Sinne des Wortes“ gewesen.<br />
Wiens Bürgermeister Michael<br />
Häupl sagte, Österreich verliere eine der<br />
herausragendsten schauspielerischen<br />
Persönlichkeiten, die sich auch auf der<br />
Bühne des Lebens lautstark Gehör verschafft<br />
habe.<br />
Fritz Muliar wurde am 12. Mai in einem<br />
Ehrengrab am Wiener Zentralfriedhof<br />
feierlich beigesetzt. �<br />
Ehrenbürger von Wien<br />
Wiens Bürgermeister Michael Häupl (li.) und<br />
der neue Ehrenbürger Eric Kandel.<br />
em in Wien geborenen Nobelpreis-<br />
D träger Prof. Eric Kandel wurde am<br />
2. Juni von Bürgermeister Michael Häupl<br />
die Ehrenbürgerschaft der Stadt Wien<br />
verliehen.<br />
An der Feier nahmen hochrangige Vertreter<br />
aus Politik und Wissenschaft, wie etwa<br />
der berühmte Quantenphysiker Prof. Anton<br />
Zeilinger, sowie auch die Witwe von Prof.<br />
Viktor Frankl teil.<br />
Kandel betonte, dass ihm diese hohe Auszeichnung<br />
große Ehre und Freude bedeute,<br />
zumal er nach wie vor eine romantische<br />
Beziehung zur Stadt Wien habe und von<br />
der Geisteswelt der Jahrhundertwende<br />
des vorigen Jahrhunderts fasziniert sei.<br />
Es sei nicht verwunderlich, dass Wien<br />
Platz eins unter den lebenswertesten<br />
Städten einnehme, was Bürgermeister<br />
Häupl zu verdanken sei – noch dazu ein<br />
Biologe. Eric Kandel wurde 1929 in Wien<br />
geboren. 1939 musste Kandel mit seiner<br />
Familie in die Vereinigten Staaten emigrieren.<br />
Kandel studierte Neurophysiologie, wobei<br />
sein Hauptinteresse dem Gedächtnis und<br />
dem Erinnerungsvermögen galt. Im Jahr<br />
2000 erhielt er zusammen mit dem<br />
Schweden Arvid Carlsson und dem Amerikaner<br />
Paul Greengard den Nobelpreis<br />
für Medizin für seine Entdeckungen im<br />
Bereich der Signalübertragung im Nervensystem.<br />
�<br />
ROTWEISSROT www.weltbund.at<br />
© Schaub-Walzer<br />
österreich aktuell<br />
„Koch des Jahrhunderts“<br />
LH-Stv. Wilfried Haslauer (li.) und LH Gabi<br />
Burgstaller (re.) mit Eckart Witzigmann (M.).<br />
ckart Witzigmann hat dafür gesorgt,<br />
E dass die Botschaft der Nouvelle<br />
Cuisine auch im deutschsprachigen Raum<br />
ohne Wörterbuch verstanden wird: Sie<br />
besteht schlicht aus einer Kombination<br />
von Qualität und Leidenschaft.<br />
„Die Qualität kommt von erstklassigen,<br />
frischen Zutaten, wenn irgend möglich aus<br />
der Region, in der sie gekocht und genossen<br />
werden. Die Leidenschaft aber hat<br />
man – wie etwa Witzigmann –, oder man<br />
hat sie eben nicht. Dagegen ist kein Kraut<br />
gewachsen!“<br />
Diese Worte stammen von Landeshauptfrau<br />
Gabi Burgstaller, als sie am 29. Juni<br />
den Spitzenkoch mit dem Großen<br />
Verdienstzeichen des Landes Salzburg<br />
ehrte.<br />
Eckart Witzigmann wurde 1941 in Bad<br />
Gastein geboren. Nach seiner Kochlehre<br />
absolvierte er zahlreiche Stationen in den<br />
Spitzenküchen dieser Welt, unter anderem<br />
als Schüler von Paul Bocuse. 1979<br />
erhielt er als dritter Koch weltweit außerhalb<br />
Frankreichs die begehrten drei Sterne<br />
des Guide Michelin für sein Restaurant<br />
„Aubergine“. 1994 wurde ihm vom Gault<br />
Millau der Titel „Koch des Jahrhunderts“<br />
verliehen, den außer ihm weltweit nur drei<br />
weitere Köche tragen. Weiters ist er Professor<br />
der schwedischen Universität<br />
Örebro und Präsident der Deutschen Akademie<br />
für Kulinaristik. �<br />
© Franz Neumayr<br />
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