literatur & film - Auslandsösterreicher-Weltbund
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Laufbahn als Unternehmensberater: In den<br />
nachfolgenden Jahrzehnten beriet Drucker<br />
das Top-Management vieler Spitzenunternehmen<br />
– von General Electric über IBM<br />
bis zur Deutschen Bank. Daneben war Peter<br />
Drucker auch 20 Jahre lang Kolumnist<br />
für das „Wall Street Journal“ und er übte<br />
eine Lehrtätigkeit aus – von 1950 bis 1971<br />
an der New York University, anschließend<br />
noch drei Jahrzehnte an einer Universität<br />
im kalifornischen Claremont, seinem<br />
Alterssitz, wo er am 11. November 2005<br />
starb.<br />
Weitsicht und Aktualität<br />
Zu Peter F. Druckers Vermächtnis gehören<br />
Management-Techniken wie „Management<br />
by Objectives“ (MbO) und Klassiker der<br />
Management-Literatur wie „The Practice of<br />
Management“ (1954) oder „The Effective<br />
Executive“ (1966), mit denen er die Kunst<br />
der Unternehmensführung systematisierte<br />
und auf theoretische Grundlagen stellte –<br />
die New York Times nannte ihn deshalb<br />
auch „the man who invented management“.<br />
Peter Drucker ragte zeitlebens durch seine<br />
Fähigkeit heraus, tiefgreifende Änderungen<br />
in Wirtschaft und Gesellschaft frühzeitig zu<br />
erkennen, etwa den Paradigmenwechsel<br />
vom Staatseigentum zur Privatisierung,<br />
den wirtschaftlichen Aufstieg Japans oder<br />
ROTWEISSROT www.weltbund.at<br />
Peter F. Drucker, voraussehend und -denkend. Weltbürger mit Alterssitz in Claremont.<br />
die „Revolution der Pensionsfonds“. Wie<br />
sehr Drucker der Zeit oft voraus war, zeigt<br />
sich auch an seinen Büchern „Landmarks<br />
of Tomorrow“ (1957) und „The Age of Discontinuity“<br />
(1969), in denen er früh auf die<br />
steigende Bedeutung von Wissensarbeit<br />
und Wissenskapital hinwies.<br />
Marshall McLuhan, der eng mit Drucker<br />
befreundet war, pries Druckers universelle<br />
Bildung als Vorbild für das elektronische<br />
Zeitalter und wies auch darauf hin, wo der<br />
Hintergrund für Druckers interdisziplinäres<br />
und universalistisches Denken zu finden<br />
sei: in seiner Heimatstadt Wien. Für Drucker<br />
war Management nie ein isoliertes<br />
Manager-Idol: Seine Technik „Management by Objectives“ sowie seine Bücher sind heute Klassiker.<br />
Themenfeld und auch kein Selbstzweck,<br />
sondern eine vitale gesellschaftliche Funktion.<br />
Drucker beschrieb die Gesellschaft<br />
des 20. und beginnenden 21. Jahrhunderts<br />
als eine Gesellschaft der Institutionen und<br />
Organisationen. Dem professionellen Management<br />
dieser Institutionen und Organisationen<br />
kommt daher eine entscheidende<br />
Rolle zu – auch und gerade im Non-Profit-<br />
Bereich, den Drucker vor allem in späteren<br />
Jahren als unerlässlich für das Funktionieren<br />
einer Gesellschaft erachtete. Drucker<br />
warnte auch zeitlebens eindringlich vor den<br />
Auswüchsen eines giergetriebenen und<br />
von der Verantwortung für das Gemeinwohl<br />
losgelösten Kapitalismus. Auch daran<br />
zeigt sich die Weitsicht und Aktualität von<br />
Druckers Denken, das kommenden November<br />
im Rahmen einer von der Peter<br />
Drucker Society of Austria veranstalteten<br />
Konferenz aus Anlass seines 100. Geburtstags<br />
ausführlich erörtert und gewürdigt<br />
werden wird. �<br />
Veranstaltung<br />
Das „1st Global Peter F. Drucker Forum“<br />
wird am 19. und 20. November 2009 in<br />
Wien stattfinden. Zu den Keynote-Speakers<br />
werden Druckers Witwe Doris und eine Rei-<br />
he international renommierter Manage-<br />
ment-Vordenker wie Charles Handy, C. K.<br />
Prahalad, Fredmund Malik und Hermann<br />
Simon gehören. Weitere Informationen und<br />
die Anmeldemöglichkeit finden Sie unter<br />
www.druckersociety.at<br />
Porträt<br />
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