literatur & film - Auslandsösterreicher-Weltbund

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Drehort Österreich: Die landschaftliche Vielfalt zieht Produzenten von Hollywood bis Bollywood
an. Denn hier finden Location-Manager, was sie suchen.
enn Benicio Del Toro mit seinen
W Rebellen in „Che“ durch den kubanischen
und bolivianischen Dschungel
streift, muss das noch lange nicht bedeuten,
dass er auch wirklich dort war. Der
Darsteller des legendären argentinischen
Arztes und Helden der Revolution, Ernesto
Guevara, könnte genauso in Studios
oder anderen lateinamerikanischen Urwäldern
vor der Kamera gestanden sein.
Hollywood und Bollywood
Manchmal durchstreifen Filmhelden aus
aller Welt sogar österreichische Gefilde.
James-Bond-Darsteller Daniel Craig raste
mit seinem Aston Martin hierzulande durch
den Drehort Feldkirch und nahm in Bregenz
die Verfolgung seiner Widersacher
auf. Die Seebühne für Puccinis Oper „Tosca“
war Treffpunkt der Guten und Bösen
des 22. Teils der 007-Reihe, „Quantum of
Solace“. Etwa fünf Minuten lang ist die
„Bregenzer“ Szene, acht Drehtage dauerten
die Aufnahmen und der Ausnahmezustand
rund um Vorarlbergs Festspielstadt.
Während des Drehs wurde der See in einer
500-Meter-Zone um die Bühne abgesperrt.
Location-Manager Leonhard Gmür
suchte bereits zum sechsten Mal für einen
James-Bond-Film spannende Orte. Berge
und Natur pur finden Location Scouts vor
allem in Tirol.
Sentimental-romantische Bollywoodfilme,
die auf saftig grünen Almen mit viel Hüttenzauber
spielen, lassen die Herzen der
Zuseher dahinschmelzen und die Kinokassen
klingeln. Deshalb haben indische
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Produktionsfirmen Tirol für sich und das
Bundesland sein Talent als Filmkulisse
entdeckt. Eine gemeinsame Initiative des
Landes und der Tirol Werbung bietet seit
1998 erfolgreich spezielle Location-Services
an und bewirbt die attraktiven Produktionsmöglichkeiten.
Cine Tirol (www.
cinetirol.com) hat seither über 260 Filmprojekte
aus dem In- und Ausland hierhin
gebracht. Besonders bei der indischen,
der weltweit größten Filmindustrie steht
die faszinierende Bergwelt hoch im Kurs.
Berge gelten in der indischen Mythologie
als Sitz der Götter und symbolisieren darüber
hinaus Schönheit, Reinheit und Gesundheit.
Cine Tirol unterstützt mit seinem
Netzwerk in der Region Produktionsfirmen,
Drehgenehmigungen zu erhalten,
gibt Empfehlungen ab, hilft bei Scoutings.
Darüber hinaus fördert Cine Tirol Filmprojekte
in Tirol mit einem Production-Incen-
Tania Köck
tive. 50 Prozent der in Tirol getätigten Ausgaben
erhalten die Unternehmen als
Produktionskostenzuschuss zurück, wenn
der wirtschaftliche „Tirol-Effekt“ und/oder
ein inhaltlicher Tirol-Bezug gegeben ist.
Wirtschaftlich gesehen ist die Umwegrentabilität
für das Land nachgewiesen: Die
Filmerfolge führen zu einer deutlichen
Steigerung indischer Urlaubsgäste.
Wiener Streifzüge
Wien als Drehort hat schon lange Tradition:
Schon 1922 wurden am Laaer Berg
für den Monumentalstummfilm „Sodom
und Gomorrha“ (vgl. Seite 17) Kulissen
entworfen und erbaut. Berühmt ist auch
Wiens Kanalwelt, die der „Dritte Mann“
durchstreifte. Gerne wird in den schmalen
Gassen der Innenstadt oder an der
Donauplatte z. B. für Serien wie „Soko
Donau“ gedreht. �
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© Bregenzer Festspiele
Blaue Füße für das ARD-Frühstücksfernsehen. Dreharbeiten eines indischen Filmteams.
© Bernhard Berger/Cine Tirol
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